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Beobachtungstreffen Iffigheimer Berg 02.03.2013
#1
oder

Ein erkenntnisreicher Abend

Am 02.03.2013 trafen wir uns am Beobachtungsplatz auf dem Iffigheimer Berg bei Nenzenheim. Wie ich um 19:00 Uhr ankam war Rainer schon da und Marc, Werner und Martin kamen kurz nacheinander noch dazu.
Dieses mal fuhren wir noch ein Stück weiter von der Straße weg um vor den Scheinwerfern der vorbeifahrenden Autos besser geschützt zu sein. Der neue Platz liegt durch eine Hecke in ca. 100m Entfernung geschützt und ist sehr dunkel.
Auf der Beobachtungswiese lagen noch immer 15 bis 20cm festgefrorener Schnee welcher, nach dem wir ihn etwas „plattgedrückt“ hatten nicht weiter störte.
Zu Beobachtungsbeginn lag die Temperatur bei -3C° und es war Windstill, also beste Bedingungen.
Überwältigt durch die Fülle der Sterne waren die Sternbilder wie zB. Orion, Fuhrmann oder der Stier gar nicht so leicht zu erkennen. Dies zeigte wiedereinmal eindrucksvoll wie viel es ausmacht an einen dunklen Beobachtungsort zu sein.
Angefangen habe ich meine Beobachtungen mit dem Planeten Jupiter, der hoch im Stier mit -2.3mag strahlte. In meinem neuen Explore Scientific 4,7mm bei 212facher Vergrößerung zeigte er deutlich und strukturiert das NEB und NTB sowie das SEB mit dem GRF und einem schwächeren STB.
Mit der Alccd 5Vc machte ich insgesamt 15 AVIs von Jupiter und auch von seinen Monden. Schon auf dem Livebild der Kamera waren viele Einzelheiten zu erkenne was auf gute Bilder hoffen lässt.
Als nächstes beobachtete ich, erst mit dem TS WA 26mm und danach wieder mit dem Explore Scientific 4,7mm, M42 im Orion. Im Übersichtsokular konnte man den Nebel gut überblicken, was mich an die Zeichnungen von M42 im Aktuellen Journal für Astronomie der VdS erinnerte. Im ES war das Trapez bestens zu sehen und auch die Komponenten E und F waren gut zu erkennen.
Die Offenen Sternhaufen M36, M37, M38 und NGC2281 im Fuhrmann, M52 und M103 in der Kassiopeia, M35 und NGC2158 in den Zwillingen und NGC869 / 884 h+chi im Perseus waren die nächsten Ziele. Besonders zu erwähnen bei den Offenen Sternhaufen wäre M44 im Krebs der mit bloßem Auge leicht zu sehen und im Fernglas 7x50 eine bracht war. Auch in M45 im Stier funkelten die Sterne um die Wette so das der schönste Anblick ohne Instrument war. Dem Eulenhaufen NGC457 in der Kassiopeia und auch dem Weinachtbaumhaufen NGC2264, den ich zum ersten mal richtig erkannte, gebühren besondere Erwähnung.
Das Leo Triplett mit M65, M66 und NGC3628 sowie das Leo Quartett mit M95, M96, M105 und NGC3384 gingen an diesen Abend nicht so gut, dafür war M81 und M82 im Großen Wagen wiedermal ein Erlebnis.
Den Planetarischen Nebel NGC2392 (Eskimonebel) konnte ich anfangs auch nach intensiven Suchen nicht finden. Mark und Werner zeigten mir in ihrem 10“ Dobson eine markante Sternenkette mit der man den PN eigentlich leicht finden sollte. Obwohl mit Goto angefahren zeigte er sich aber einfach nicht bis ich mir von Martin noch einmal die NGC Nummer bestätigen ließ und ich bemerkte das ich um eine Zahl daneben lag. Erkenntnis 1: Das beste Goto nutzt nichts wenn man die falsche Nummer eingibt! Wink
Rainer und Martin zeigten mir in ihren 10Zöllern Hubbels veränderlichen Nebel NGC2261 denn ich danach in meinem 8Zöller zum ersten mal beobachtete.
So gegen 22:00 Uhr kam Wolfgang noch um mit uns gemeinsam zu beobachten.
Um 22:30 Uhr, bei mittlerweile -6°C, hatte ich das Gefühl das meine Zehen tiefgefroren waren. Für Beobachtungen im Winter hatte ich mir extra warme Schuhe gekauft welche ich aber zuhause vergessen hatte. Deshalb beendete ich nach 3½ Stunden diesen äußerst ergiebigen Beobachtungsabend mit der Erkenntnis 2: Das nächste mal die warmen Schuhe nicht vergessen! Wink
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

Wer die Freiheit einschränkt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
Benjamin Franklin
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Beobachtungstreffen Iffigheimer Berg 02.03.2013 - von Ulf - 05.03.2013, 20:16



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