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Staubbandralley...Beobachtungen im „ Herzen“ Europas
#3
Hallo Uwe,

herzlichen Dank für deinen Bericht. Dem ist eigentlich nicht viel hinzuzufügen.Daumen hoch
Nachdem ich gestern den ganzen Tag im Uissigheimer "Gebirge" mit der Traubenlese zugebracht habe, wollte ich mir mal die ausgetauschte Plattform von Mathias vornehmen. Der Antrieb funktionierte nicht so wie er sollte und wurde deshalb noch etwas nachgearbeitet. Die Spiegelbox mit dem eingebauten Spiegel kühlte bereits auf der Terrasse aus. Frank hatte sich angekündigt und wollte mit mir den Nachthimmel per Dobson erkunden. Das hat sich dann relativ schnell bis nach Großrinderfeld und Paimar rumgesprochen. Der Uissigheimer Himmel präsentierte sich von seiner besten Seite als August und kurz darauf Frank gegen 20.15 Uhr eintrafen. Störend war am Anfang nur das Flutlicht vom Sportplatz. Bis Uwe dann gegen 21.30 Uhr eintraf war dann aber das Training beendet. Frank machte sich mit den digitalen Teilkreisen vertraut und August baute mit sicheren Handgriffen sein C11 auf. Anfangs, als der Himmel noch vom Flutlicht erhellt war, versuchten wir uns noch am Doppel-Doppel in der Leier. Hier war ich zunächst ziemlich enttäuscht. Die Trennung war nicht sauber zu sehen. Die Sterne waren viel zu aufgebläht. Im C11 von August war die Trennung schöner. Erste Gedanken an eine Spiegelreinigung schossen mir durch den Kopf. Der Spiegel hatte im Frühjahr bei der Fertigstellung des Dobsons doch einiges an Staub abbekommen.
Das war aber nicht unbedingt die Ursache. Als wir dann Altair etwas unscharf einstellten, konnten wir ziemliche Luftturbulenzen festellen. Das hatte mehrere Gründe:
-wir waren viel zu nah an der Hauswand, welche tagsüber die Wärme speicherte und nun abgab.
-unsaubere Justage, die wir dank Franks Justierkünsten "am Stern" aber schnell beheben konnten.
-trotz offener Bauweise bilden sich in der Spiegelbox Turbulenzen. Abhilfe soll hier ein Lüfter schaffen. Ist schon in Planung.
-Zum Schutz vor Beschädigungen hat die Spiegelbox während der Auskühlphase einen Deckel drauf. Der kommt beim nächsten mal ab.

Heute morgen ab 6.00 Uhr setzte ich dann die Beobachtung fort. Natürlich war die Abdeckung wieder auf der Spiegelbox, aber der Dobson war die ganze Nacht im Freien und sollte deshalb ausgekühlt sein.
Ich entfernte den Schutzdeckel und stellte Jupiter ein, der schön im Sternbild Zwilling steht. Wieder die Enttäuschung: alles war aufgebläht und die 2 dicken Wolkenbänder sind nur mit Mühe als solche zu erkennen.
Ein Schwenk auf das Trapez in M42. Die 4 Trapezsterne sind aufgebläht. Die Komponenten E und F waren nicht zu erkennen. Erst nach 20 Minuten "offener Auskühlphase" wurde das Bild zusehends schärfer.
Auf Jupiter wurden dann plötzlich weitere Wolkenbänder sichtbar. In den beiden zentralen Wolkenbändern gaben sich Verwirbelungen zu erkennen. Im Trapez konnten dann doch E und F gesichtet werden als es dann rasch heller wurde.
Also:
In Zukunft gleich den Deckel abmachen!

Alles in allem wars doch eine Super-Nacht in Uissigheim. Wir hatten wieder sehr viel Spaß. Ich habe mich sehr gefreut, dass ihr zu mir in den "wilden Westen" gekommen seid und freue mich jetzt schon auf eine Wiederholung. Dann aber auf freiem Feld, wo der Himmel seine wahren Stärken zeigen kann.

Viele Grüße aus dem Herzen Europas
Gerhard
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RE: Staubbandralley...Beobachtungen im „ Herzen“ Europas - von Gerhard - 02.10.2013, 15:32



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