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The day after ...
#4
Ja, ist eine interessante (theoretische) Frage woraus sich das Seeing alles zusammensetzt, welche Faktoren dominieren und welche man in den Griff bekommt.
Die Faktoren für die Nacht vom 7. zum 8. April standen alle auf (jenseits) von Optimum. Das hat sich auch während der Nacht nicht groß geändert, bis auf die Transparenz, die kontinuierlich schlechter wurde. Hier der Stand von Sonntagmorgen:

         

       

         

(Was was ist, kann man oben im Screenshot entnehmen).

Der Faktor auf den ich am meisten blicke ist der Jetstream (oben „Wind Tropopause“). Aber hier ist es auch nicht so, dass weniger optimal ist. Manchmal kommt der fast zum „Erliegen“, genauer gesagt er dreht in einer engen Schleife um, und dann heben sich die Geschwindigkeiten für einen kurzen Moment in einem sehr eng definierten Gebiet gegenseitig auf. Das ist nicht zwingend optimal, weil dann eine sehr zufällige, chaotische Windstruktur vorherrscht und diese unruhigen „Blasen“ sind für das Seeing abträglich. Andererseits - wenn es so etwas wie visuelles „lucky imaging“ gibt, dann in diesen Momenten, wo ganz kurzzeitig wirklich alles passt um sofort danach wieder zusammenzubrechen. Fotografisch (im Langzeitbereich) verschmiert das sofort wieder auf die FWHM Werte, die diese Lage im Durchschnitt bietet. Im AVI Video hat man dann sehr schöne Einzelbilder, aber zu wenig um daraus ein sehr überdurchschnittliches Ergebnis zu stacken (auch hier zieht der Durchschnitt das singuläre Ergebnis runter).

Für Fotografie scheint es besser zu sein, wenn die Jetstream sehr gleichmäßig ist, aber strömt (also Quasi wie ein Tubuslüfter in der Atmosphäre).

[KURZE PAUSE: Hund ist auf Freiersfüßen durch das Dorf unterwegs - leider ohne uns - muss mal kurz weg ...]
[PAUSE BEENDET: Canis major, id est „Jonny“, id est „Sauhund“ Wink ist breit grinsend wieder da]

Also ein schöner, nicht ganz so schneller Jetstream, kann fotografisch wohl auch förderlich sein, weil die Qualität in der Breite steigt.

Bei meinem Platz im Odenwald hat definitiv das lokale Seeing den Ausschlag gegeben. Wie geschrieben war es in de Höhenlagen dort um Mitternacht noch 13,5 Grad warm. Keine Ahnung was dieser Platz hat, aber mir ist schon mehrmals aufgefallen dass der öfter temperaturmäßig aus der Reihe fällt. Irgendwo dort oben gab es vor 1500 Jahren eine große römische Therme, die heute noch in Ihrem Grundriss (jetzt im Wald) erhalten ist. Die wussten schon wo sie so was bauen müssen, die Römer ... hatten aber dieselben Sterne über sich, wenn sie sich aus dem Dampfbad kommend, in ihren Togen draußen abkühlten. Hat auch etwas Erhabenes der Gedanke.

Auf die nächste optimale Wetterlage, was auch immer optimal meint ... Smile

Andreas-TAL
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Die Nacht, in der das Fürchten wohnt, hat auch die Sterne und den Mond“
                                                                                                                              (Mascha Kaléko)  
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Christoph (09.04.2018), Florian B. (08.04.2018), Herbipollution (09.04.2018), Ralf (08.04.2018), Ulf (08.04.2018)
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The day after ... - von Andreas-TAL - 08.04.2018, 01:38
RE: The day after ... - von Uwe - 08.04.2018, 08:28
RE: The day after ... - von Ralf - 08.04.2018, 09:58
RE: The day after ... - von Andreas-TAL - 08.04.2018, 12:01
RE: The day after ... - von Christoph - 09.04.2018, 12:53



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