07.06.2010, 21:51
Hallo,
etwas verspätet, aber wir Lehrer sind halt immer im Stress (die Ferien sind schließlich auch schon wieder vorbei...), der Bericht vom Samstag, den ich eigentlich an Christian deligieren wollte... das kostet ein Bier am nächsten Stammtisch!!
Um 22:15 Uhr traf ich bei Ralf ein und war freudig überrascht, dass auch Christian hier war. Zu dritt ist´s bisher immer noch am lustigsten gewesen...
Begonnen haben wir mit dem Ringplaneten und verglichen die Abbildung bei sehr ordentlichem Seeing im APQ mit dem 16“ACF. Beide gaben sich wenig, wobei ich immer noch das Bild im 200mm Refraktor etwas ästhetischer empfinde. Der Ring zeigte sogar die Cassiniteilung (kleine Einkerbungen an den „Enden“ des Ringsystems) und Graubänder erschienen deutlich auf dem Planetenscheibchen. Ein winziges Möndchen blitzte in der Nähe des Rings auf. Großartig dieser Planet und dann noch zur Krönung Binos dran…
Ich werde jetzt nicht alle Objekte auflisten, die wir in den nächsten Stunden näher betrachteten… es sei nur so viel gesagt. Alles Beobachtete war wieder einmal außerordentlich beeindruckend. Lange hielten wir uns im Schützen mit all seinen PN´s auf die genauso wie der Cirrusnebel NGC 6960/6992 mit Knochenhand und Sturmvogel unsere Gehirnzellen in Verzückung versetzten. Ohne Worte!!
„Das gibt´s doch gar nicht, das ist ja der Hammer!“, entfuhr es Christian beim Anblick des KS M13…Ja, ja, unsere Fotografen…real vom Licht der Sterne getroffen haut´s sie fast aus den Latschen…da müsst ihr euch richtig anstrengen, um diesen Eindruck auf den Chip / PC – Bildschirm zu bannen, gell??
Und weiter ging die Tour…es wurde eine kleines „Kräftemessen“ unserer Sehzellen. Der „Kampfring“: M 57. „Ich seh den Zentralstern…und im Nebel einen zweiten…unten links…“, meinte ich begeistert. Er blitze gerade so an der Wahrnehmungsgrenze auf. Mal ließ es die Luft zu, dann wieder nicht „Lass mal sehen… ah tatsächlich ich seh ihn auch…jetzt isser da!...Und jetzt isser wieder weg…“, zog Christian nach. Tatsächlich?“, meinte Ralf, der es nicht ganz glauben und ihn wahrscheinlich noch deutlicher sehen wollte. „Ich bin schließlich schon um einiges älter!“, erklärte Ralf zu unseren Beobachtungen.
…weitere Entdeckungen im Objekt, Kommentare, Frotzeleien und unser Gelächter der folgenden viertel Stunde kann ich auf Grund der Forenregeln nun hier nicht dokumentieren. Denkt euch euren Teil!
HighlightN NGC 7027 im Schwan:
Karkoschka: Einfach sichtbar, punktförmig außer bei sehr starker Vergrößerung… Dazu Ralfs Interpretation mit folgendem Zitat:„Jetzt lassen wir´s mal Krachen! Machen wir jetzt halt mal sooo 1000fach!?!“
Ich war geplättet. Ein wunderschön helles, leicht strukturiertes Wölkchen mit einem hellen abgegrenzten Rand auf der einen Seite erschien im Gesichtsfeld.
Bei 200x war das Objekt tatsächlich nur ein etwas größerer „Stern“ im Okular!
Und jetzt so etwas feines…Es lebe die Übervergrößerung!!
Ach ja… dann noch ein Doppelsternlein gefällig? Draco 26 mit 5,2m bzw 8,0m und einer Distanz von nur 0,9 Bogensekunden hieß die Herausforderung für unseren Sehapparat. Die unterschiedliche Helligkeit und der geringe Abstand lassen es kaum zu, die beiden Komponenten zu trennen. Obwohl das Seeing wirklich nicht übel war, mussten wir uns voll konzentrieren. Der hellere Stern überlagerte mit seinem Beugungsscheibchen bei ca. 400x (ich hoff ich lieg jetzt nicht falsch…dann verbessere mich bitte Ralf) den winzigen dunkleren Nachbarn der gerade so ab und an wahrnehmbar auf ca. halb Zwei Uhr (Ansicht im Okular) erschien. Das ist Schwerstarbeit für unsere Stäbchen. Aber wir haben ihn tatsächlich getrennt!“
Unser Fazit für diese Höhepunkte, und da waren wir uns einig: Eine ordentliche Leistung der Ausrüstung bringt auch ordentlich Spaß rund um die Röhre!! Was absolut nicht heißen soll, dass kleinere Optiken langweilig wären!!
Es war für uns drei eine riesen Freude, gemeinsam zu genießen, sich anzuspornen und neue Erfahrungen zu sammeln. Nebenbei versuchte ich Christian einen kleinen Einführungskurs in die Sternbilder zu geben (ach hätt´mer jetzt´nen grünen Laser g´habt).
@ Christian: Ich frag dich das nächste mal ab!
Die Beobachtungsnacht dauerte noch bis ca. 3 Uhr. Mond und Jupiter stiegen derweil in leise am Osthorizont empor. Einfach romantisch…
etwas verspätet, aber wir Lehrer sind halt immer im Stress (die Ferien sind schließlich auch schon wieder vorbei...), der Bericht vom Samstag, den ich eigentlich an Christian deligieren wollte... das kostet ein Bier am nächsten Stammtisch!!
Um 22:15 Uhr traf ich bei Ralf ein und war freudig überrascht, dass auch Christian hier war. Zu dritt ist´s bisher immer noch am lustigsten gewesen...
Begonnen haben wir mit dem Ringplaneten und verglichen die Abbildung bei sehr ordentlichem Seeing im APQ mit dem 16“ACF. Beide gaben sich wenig, wobei ich immer noch das Bild im 200mm Refraktor etwas ästhetischer empfinde. Der Ring zeigte sogar die Cassiniteilung (kleine Einkerbungen an den „Enden“ des Ringsystems) und Graubänder erschienen deutlich auf dem Planetenscheibchen. Ein winziges Möndchen blitzte in der Nähe des Rings auf. Großartig dieser Planet und dann noch zur Krönung Binos dran…
Ich werde jetzt nicht alle Objekte auflisten, die wir in den nächsten Stunden näher betrachteten… es sei nur so viel gesagt. Alles Beobachtete war wieder einmal außerordentlich beeindruckend. Lange hielten wir uns im Schützen mit all seinen PN´s auf die genauso wie der Cirrusnebel NGC 6960/6992 mit Knochenhand und Sturmvogel unsere Gehirnzellen in Verzückung versetzten. Ohne Worte!!
„Das gibt´s doch gar nicht, das ist ja der Hammer!“, entfuhr es Christian beim Anblick des KS M13…Ja, ja, unsere Fotografen…real vom Licht der Sterne getroffen haut´s sie fast aus den Latschen…da müsst ihr euch richtig anstrengen, um diesen Eindruck auf den Chip / PC – Bildschirm zu bannen, gell??
Und weiter ging die Tour…es wurde eine kleines „Kräftemessen“ unserer Sehzellen. Der „Kampfring“: M 57. „Ich seh den Zentralstern…und im Nebel einen zweiten…unten links…“, meinte ich begeistert. Er blitze gerade so an der Wahrnehmungsgrenze auf. Mal ließ es die Luft zu, dann wieder nicht „Lass mal sehen… ah tatsächlich ich seh ihn auch…jetzt isser da!...Und jetzt isser wieder weg…“, zog Christian nach. Tatsächlich?“, meinte Ralf, der es nicht ganz glauben und ihn wahrscheinlich noch deutlicher sehen wollte. „Ich bin schließlich schon um einiges älter!“, erklärte Ralf zu unseren Beobachtungen.
…weitere Entdeckungen im Objekt, Kommentare, Frotzeleien und unser Gelächter der folgenden viertel Stunde kann ich auf Grund der Forenregeln nun hier nicht dokumentieren. Denkt euch euren Teil!
Highlight
N NGC 7027 im Schwan: Karkoschka: Einfach sichtbar, punktförmig außer bei sehr starker Vergrößerung… Dazu Ralfs Interpretation mit folgendem Zitat:„Jetzt lassen wir´s mal Krachen! Machen wir jetzt halt mal sooo 1000fach!?!“
Ich war geplättet. Ein wunderschön helles, leicht strukturiertes Wölkchen mit einem hellen abgegrenzten Rand auf der einen Seite erschien im Gesichtsfeld.
Bei 200x war das Objekt tatsächlich nur ein etwas größerer „Stern“ im Okular!
Und jetzt so etwas feines…Es lebe die Übervergrößerung!!
Ach ja… dann noch ein Doppelsternlein gefällig? Draco 26 mit 5,2m bzw 8,0m und einer Distanz von nur 0,9 Bogensekunden hieß die Herausforderung für unseren Sehapparat. Die unterschiedliche Helligkeit und der geringe Abstand lassen es kaum zu, die beiden Komponenten zu trennen. Obwohl das Seeing wirklich nicht übel war, mussten wir uns voll konzentrieren. Der hellere Stern überlagerte mit seinem Beugungsscheibchen bei ca. 400x (ich hoff ich lieg jetzt nicht falsch…dann verbessere mich bitte Ralf) den winzigen dunkleren Nachbarn der gerade so ab und an wahrnehmbar auf ca. halb Zwei Uhr (Ansicht im Okular) erschien. Das ist Schwerstarbeit für unsere Stäbchen. Aber wir haben ihn tatsächlich getrennt!“
Unser Fazit für diese Höhepunkte, und da waren wir uns einig: Eine ordentliche Leistung der Ausrüstung bringt auch ordentlich Spaß rund um die Röhre!! Was absolut nicht heißen soll, dass kleinere Optiken langweilig wären!!
Es war für uns drei eine riesen Freude, gemeinsam zu genießen, sich anzuspornen und neue Erfahrungen zu sammeln. Nebenbei versuchte ich Christian einen kleinen Einführungskurs in die Sternbilder zu geben (ach hätt´mer jetzt´nen grünen Laser g´habt).
@ Christian: Ich frag dich das nächste mal ab!
Die Beobachtungsnacht dauerte noch bis ca. 3 Uhr. Mond und Jupiter stiegen derweil in leise am Osthorizont empor. Einfach romantisch…
the sky is the limit
Gruß Uwe
"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"
http://www.the-night-black-white.de
Gruß Uwe
"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"
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