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Supernova und Rekord!
#2
Sorry ich bin wohl unglücklich auf eine Taste gekommen und habe das schon unfreiwillig reingesetzt. Geht ja noch weiter.

Hallo Spechtelfreunde,

war gestern abend mit Karsten bei Reichmannshausen auf dem Feld. Schon beim Ausladen empfing uns ein schöner dunkler Winterhimmel mit der Milchstrasse und der Orion sprang uns förmlich an.
Wie immer zum "aufwärmen" schauten wir uns erst mal den Jupiter im Bino an, gab aber kein gutes Bild ab. Das Seeing war zu schlecht und die Geräte noch zu warm. Ein kleiner Schwenk zu Uranus und er zeigt sich als schönes kleines grünes Scheibchen. Mal hoch zu M33 mit Begleitern, war selbst im Bino bei ca 160x imposant. Der Orionnebel zeigte trotz noch unruhigem Bild im Bino schon eindrucksvolle Details, was viel versprechen lies.
Baue dann um auf Mono und schraube den OIII Filter ins 2" 26er Nagler. Jetzt ist der Orionnebel die Wucht. Weite auslaufende Nebelteile wie sie sonst nur auf den Aufnahmen zu sehen sind füllen jetzt das ganze Gesichtsfeld aus. Der innere Teil mit den markanten Bögen hebt sich brutal hart und hell ab. Ein GenussTongue 14" Öffnung und dunkler Himmel machen es möglich. Dann im 5 mm Nagler bei 320x die innere Huygensregion mit den Trapezsternen (E u F Sterne schwach gesehen) voller Details und hell und kontrastreich. Man könnte allein das schon eine Stunde lang betrachten.
Wir sind begeistertRolleyes

Doch es gibt ja noch mehr. Der Ghostnebel NGC 1977 hebt sich sehr gut ab und habe ihn bisher auch noch nicht so gut erkennen können. Versuche mich am Hexenkopfnebel, kann aber nur schwach eine diffuse Aufhellung mit großer Ausdehnung ausmachen. Jetzt rüber zum Rosetennebel im Monoceros. Im 26er Nagler muss man den ringförmigen Gaskomplex um den Sternhaufen abfahren um ihn als ganzes zu erfassen.
Ein kleiner kometenartiger Nebel neben den Crismasthree haufen ist auch hübsch anzusehen.
Sehr speziel ist der Ducknebel im Canis major oder auch Thors Helm genannt. Im 9 mm Planetary zeigt sich eine schöne runde Wolf Rayert Nebelblase durchsetzt mit feinen Sernen.
Der Medusanebel ist nur schwach als rundliche Aufhellung auszumachen.
Versuchen uns jetzt mit Hß Filter am Pferdkopfnebel, was sich trotz 14" und dunklen Himmel als schwieriger erweist als erwartet. Kann nur eine schwache Ausbuchtung vor etwas helleren Hintergrund erkennen. Was wie bei Stefans neuerster Aufnahme so schön und detailreich aussieht ist visuell verdammt schwer nachzuvollziehen Der Flammnebel NGC 2024 macht es uns da ein wenig leichter. Schwache Nebelstrukturen sind zu erkennen. Seta Orionis stört dabei natürlich sehr und man muss ihn möglicht aus dem Okular schieben.
Suchen noch ein paar ungekannte Gasnebel und können auch Teile des großen Californianebels mit hß erkennen.
Nun noch ohne Filter im Canis major den schönen aber wenig bekannten Sternhaufen tau canis majoris. Um den Stern tau drängen sich viele Sterne und verleihen ihn ein kompaktes und schönes Aussehen. Etwa nördlich dann noch Herschels Stern. Der Albireo des Winterhimmels so zusagen. Eine orangefarbige Hauptkomponente mit einem blaugrauen Begleiter. Ein wunderschöner Doppeltstern.

Doch jetzt zum wohl (zumindest für mich) interessantesten Objekten des Abends: Wie ich bereits berichtet habe in der Galaxie NGC 2655 wütet eine Supernova. Habe sie schon in der Nacht zuvor aufgefunden und taste mich jetzt per Starhopping vonM81/82 aus (M82 war an diesemn Abend bei 320x auch ein KnallerTongue) rasch zur Galaxie vor und im 5 mm Ngler bei 320x ist sie dicht nebenden dem Galaxienkern mit ca 12.8 mag leicht zu erkennen. Gleiche noch mal die Positionen der benachbarten Sterne mit der Aufnahme aus dem Internet ab und vergewissere mich. Die SN ist noch im Maximum und leicht zu sehen. Das ist jetzt meine dritte und leichteste SN Beobachtung.
Und jetzt die Herausvorderung des Abends: Der Quasar QSO 0957+561 im Ursae Major. Schon in der vorherigen Nacht aufgespürt und jetzt nochmal unter dunklen Landhimmel. Von der etge on Galaxie NGC 3079 ein kleiner Schwenk zu einer auffälligen y förmigen Anordnung von 15 mag Sternen blitzt daneben gelegentlich ganz schwach ein 16 mag Fünkchen auf. Der Quasar!
BingoSmile geschafft. Photonen aus rund 9 Miliarden Lichtjahren erreichen die Netzhaut. Rekord, das ist bis her mein weit entferntestes beobachtes Objekt, aber auch verdammt anstrengend. Zu letzt noch den Blasar (auch Quasar) Markarian 421 ebenfalls in Uma. Nach einigen Suchen ist er dann bei einem kleinen Sternentrapez mit Hilfe genauer Karte sicher idendifiziert. mit ca 13 mag relativ leicht ist dieser einige hundert Mio Lj entfernte Blasar als Stern zu sehen.

Ist jetzt doch schon spät und die Kälte kriecht immer mehr in die Füße.
Packen nach einem doch ergiebigen und erfolgreichen Abend zufrieden zu sammen.

Spechtelgrüße PhilippWink









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Supernova und Rekord! - von Philipp - 30.01.2011, 11:37
RE: Supernova und Rekord! - von Philipp - 30.01.2011, 12:22
RE: Supernova und Rekord! - von Karsten - 30.01.2011, 13:29
RE: Supernova und Rekord! - von Uwe - 30.01.2011, 13:53
RE: Supernova und Rekord! - von Boby - 30.01.2011, 14:23
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RE: Supernova und Rekord! - von Christoph - 30.01.2011, 17:29
RE: Supernova und Rekord! - von Philipp - 30.01.2011, 18:28
RE: Supernova und Rekord! - von Boby - 30.01.2011, 18:46
RE: Supernova und Rekord! - von Philipp - 30.01.2011, 18:59
RE: Supernova und Rekord! - von Christoph - 30.01.2011, 21:48
RE: Supernova und Rekord! - von Uwe - 30.01.2011, 21:57
RE: Supernova und Rekord! - von Ulf - 31.01.2011, 08:46
RE: Supernova und Rekord! - von johsi - 31.01.2011, 12:38
RE: Supernova und Rekord! - von Florian Köhler - 31.01.2011, 19:20



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