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Ritchey-Chretien der Stewa Schweinfurt kurz vor der Rennovierung
#6
Es ist Samstag der 06.02.20010 um 18:00 Uhr, die Tore sind geöffnet, die Besucher strömen zum Abend der offenen Sternwarte. Der Höhepunkt ist natürlich die Sternwarten-Führung. Trotz schlechten Wetters können die Besucher mit den Teleskopen in die unendlichen Weiten des Schweinfurter Hafens blicken. Irgendwann nach 21:00 Uhr sind die letzten Besucher gegangen, es wird abgebaut. Nach 23:00 Uhr ist das Schulhaus fast gänzlich verlassen. 01:00 Uhr des kommenden Tages, ist die Sternwarte leer geräumt. Nur die Säule und Teile der Montierung sind noch vorhanden. Was war passiert?

Gerüchten zu Folge haben sich zwei Ehemalige der Astro-AG am Teleskop vergangen. Diese beiden Herren sollen das Teleskop Stück für Stück in Komponenten zerlegt und danach abtransportiert haben. Ferner sei das Teleskop nun in einer Ortschaft am Rande des Landkreises SW zu finden…



Natürlich steht es bei mir im Keller Wink. Ist auch Sinn und Zweck dieser Aktion. Denn das Teleskop wird nun endlich überholt. Seit etwa zwanzig Jahren wird das Teleskop von Schülern misshandelt und gequält. Dies hinterlässt natürlich auch seine Spuren. Der äußerst robusten (und auch schweren) Ausführung von Ekkehard Alt ist es zu verdanken, dass das Instrument all die Jahre über den Dienst so gut gemeistert hat.

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Der Hauptspiegel ist aus Sicherheitsgründen schon vom Schauplatz entfernt. Nach der Aufnahme folgten die Fangspiegel an den sicheren Aufbewahrungsort.

Aber es sollen nicht nur einige Gebrauchsspuren beseitigt werden, sondern der Umgang mit dem Gerät soll nun auch deutlich einfacher werden. Wie es bei RC-Teleskopen üblich ist, besteht die Möglichkeit den Fokus über Verstellung des Fangspiegels zu verlegen. Dies ist eine sehr effektive Methode aber die Schüler sind in zweierlei Hinsicht damit überfordert. Zum einen finden sie den Fokus nicht, zum anderen besteht auch die Möglichkeit den Fangspiegel zu überdrehen, dass sich dieser samt Spiegelzelle lösen kann und auf den Hauptspiegel fällt. Ein zweites wichtiges Anliegen war, eine neue Fokussiereinrichtung an den Tubus anzubauen. Momentan ist der originale Helikal-Auszug verbaut. Dieser dreht beim Fokussieren die Okulare aber mit, was besonders bei Einsatz von Zenit-Spiegeln nicht sehr erbaulich ist, und hält trotz seiner massiven Bauweise die Okulare nicht fokusstabil.

Der erste Schritt ist, die gesamten mechanischen Komponenten den neuen Erfordernissen anzupassen. Dazu gehören auch ein neuer Okularauszug (Baader-Planetarium, Steeltrack Crayford-Auszug, 2 Zoll) sowie das Übergangsdrehteil. Beide Teile wurden von der Firma Astro-Theke bezogen. Ralf Mündlein schaffte es sogar, ein auf Anhieb passendes Übergangsdrehteil, alleine aufgrund von drei Fotos (mit am Anschlussteil angelegten Messschieber bzw. Lineal), herzustellen. Respekt! Weitere bezogene Teile sind eine Prismenschiene Typ D von Losmandy und eine Astro-Physics Prismenklemme mit besonders breiten Klemmen (DOVELM162).

Soviel zur zukünftigen Teleskopmontage, Fortsetzung folgt…
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RE: Ritchey-Chretien der Stewa Schweinfurt kurz vor der Rennovierung - von Florian Köhler - 12.02.2010, 22:37



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