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Kissinger Hütte - 1. Beobachtungsnacht
#1
Hallo zusammen,
in der vergangen Nacht waren Josef und ich gemeinsam oben am Kissinger Haus um dort erstmals zu beobachten.
Nach einer guten Stunde fahrt über die A7 in die Rhön war ich kurz vor Sonnenuntergang oben an der Kissinger Hütte angekommen. Später, etwa eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang kam auch Josef mit seinem 16" Dobson dazu.
Wettermäßig war es bis halb eins leicht dunstig - der Mond hatte ein ganz kleinen Halo.

So, und nun zum Platz oben an der Kissinger Hütte selbst:
Am besten man fährt auf der A7 die Ausfahrt Bad Brückenau/Wildflecken herunter und verfolgt die Straße Richtung Bad Brückenau. Dort auf halber Strecke die Erste rechts Richtung Wildflecken (St 2289) nehmen vorbei an Riedenberg fahren. Anschließend nach Oberbach hineinfahren und kurz nach dem Gasthaus "Zum Stern" rechts abbiegen in die "Bergstraße". Nun der Straße folgen bis zum Basaltwerk. Ab dem Basaltwerk ist die Hütte ausgeschildert.
Bis zum Basaltwerk ist die Straße geteert - Danach nur noch Schotterpiste. Im Winter wird es wohl schwierig werden ohne Schneeketten hinauf zu kommen.

Als Beobachtungsplatz hatten wir einen Feldweg gewählt, der an der Rückseite der Hütte lag (ca. auf 820 Höhenmeter). Dort steigen wohl kleine Feiern, die an sich wenig stören weil die Straße und die Terrasse etwas hinter dem Berg liegen. Der Himmel dort oben ist um einiges besser als in Mainfranken. Die Milchstraße war nicht mehr nur ein weißes Band, sondern zeigte eine fülle und Einzelheiten wie Dunkelgebiete. M13 war freiäugig gut zu sehen. Es waren zwar die Lichtglocken von Bad Brückenau und Neustadt a. d. Saale sichtbar nachdem der Dunst immer dicker wurde, aber diese sind nur sehr schwach und bei weitem nicht vergleichbar mit denen von Würzburg oder Schweinfurt.

Hier die beiden Highlight die wir beobachten konnten:

Cr 399 mit Komet C/2009 P1 Garradd
Der Komet war im Dobson gesehen links oben neben dem Haken des Kleiderbügels. Auch der Schweiß war schön erkennbar. Er driftete nach oben rechts weg vom Haken. Beide zusammen waren eine sehr schöne Komposition.

M 101 mit Supenova
Nach dem ausmachen der Galaxie sprang uns die Supernova regelrecht an. Sie war in der Nebelscheibe im Dobson gesehen links neben dem Zentrum. Am einem Spiralarm konnte ich erkennen wie dieser gegen den Uhrzeigersinn in das Zentrum mündete.

Nachdem wir weitere Objekte wie den Cirrusnebel, Stephans Quintett, M31, M27, M57 und NGC 457 beobachteten zog sich der Himmel gegen 0:30 Uhr mit dickem Dunst zu und wir bauten ab.

Fazit:
Die Fahrt hoch zu Hütte hat sich trotz der der kurzen Beobachtungszeit von ca. 3 Stunden und der 70km Anfahrt voll und ganz gelohnt. Ein großer Unterschied im Gegensatz zu meinem Beobachtungsplatz was die Himmelsqualität angeht. Außerdem war es für mich der erste Komet und die erste Supernova die ich gesehen habe - sehr beeindruckend!

Gruß
Simon
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Kissinger Hütte - 1. Beobachtungsnacht - von Simon - 04.09.2011, 18:35



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