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Optiktests an Wega, der "Wunderbaren..."
#1
Wega, die „Wunderliche“?

Ich möchte hier einmal die Wega in der Laier vorstellen und erläutern, was dieser herrliche, fünfthellste Stern der nördlichen Hemisphäre, für uns „tun“ kann...

Bevor ich hier lange in den Arnalen krame, mal zuerst einen Ausschnitt aus der allbekannten Wikipedia. :

... Wega bildet zusammen mit den Hauptsternen der Sternbilder Schwan und Adler das sogenannte Sommerdreieck. Sie ist der fünfthellste Stern am Nachthimmel und nach Arktur der zweithellste Stern in der nördlichen Hemisphäre. Sie ist etwa 25,3 Lichtjahre von der Sonne entfernt und damit ein relativ nahe gelegener Stern. Zusammen mit Arktur und Sirius ist Wega einer der hellsten Sterne in der Nachbarschaft der Sonne.
Wega wurde von den Astronomen ausgiebig untersucht. Dies führte dazu, dass sie „wohl als der wichtigste Stern nach der Sonne“ gilt.[8] Aufgrund der Präzessionsbewegung der Erde war Wega etwa vor 14.000 Jahren der Polarstern, und die Erdachse wird in etwa 12.000 Jahren wieder in Richtung Wega zeigen. Jedoch wird Wega dem Himmelspol nicht so nahe kommen wie zur Zeit der Polarstern.
Wega diente den Astronomen als Nullpunkt zur Kalibrierung der photometrischen Helligkeitsskala. Sie war auch einer der A0V-Sterne, die aufgrund ihrer relativ konstanten Intensität im visuellen Bereich des Spektrums als Nullpunkt für die B-V- und U-B-Farbindices im Johnson-Morgan-UBV-System dienten.

Physikalische Eigenschaften


Größenvergleich zwischen Wega (links) und der Sonne (rechts).
Wega ist ein bläulich-weißer Hauptreihenstern, der in seinem Kern Wasserstoff zu Helium fusioniert. Mit einem Alter von ungefähr 386 bis 572 Millionen Jahren zählt Wega noch zu den ziemlich jungen Sternen. Sie ist relativ arm an Metallen (Elemente, die eine höhere Ordnungszahl als Helium haben). Es wird vermutet, dass Wega ein veränderlicher Stern ist, der sich periodisch sehr wenig in seiner Helligkeit ändert. Wega hat die doppelte Masse und die 37-fache Leuchtkraft der Sonne.
Wasserstoff wird im Innern des Sternes mittels des Bethe-Weizsäcker-Zyklus' (CNO-Zyklus) zu Helium fusioniert. Dieser Prozess benötigt eine Temperatur von über 16 Mio. K, welche höher ist als die Kerntemperatur der Sonne. Diese Kernfusionsreaktion ist jedoch effizienter als die Proton-Proton-Reaktion der Sonne. Im Kern ist eine Konvektionszone, die nach außen hin in eine Strahlungszone übergeht. Bei der Sonne ist das umgekehrt. Dort ist innen die Strahlungszone und in Richtung Oberfläche folgen die Konvektionszonen.
Das sichtbare Spektrum wird durch Absorptionslinien des Wasserstoffs, speziell der Linien der Balmer-Serie, dominiert. Die Linien der anderen Elemente sind nur schwach ausgeprägt, am ehesten sind noch jene von Magnesium, Eisen und Chrom erkennbar. Die Röntgenstrahlung Wegas ist sehr gering. Dies deutet an, dass die Korona des Sterns sehr schwach ist oder gar nicht existiert.
Da massereiche Sterne ihren Wasserstoff viel schneller als kleinere Sterne fusionieren, ist die Lebenszeit von Wega mit 1 Mrd. Jahren (entspricht etwas weniger als einem Zehntel der Lebenszeit der Sonne) entsprechend kurz. Damit hat sie schon bald die Hälfte ihrer Hauptreihenzeit hinter sich. Danach wird sie sich zu einem Roten Riesen der Spektralklasse M aufblähen, um schließlich als Weißer Zwerg zu enden.

Geschichte

Wega war der erste Stern (abgesehen von der Sonne), von dem eine fotografische Abbildung erstellt wurde. 1850 fertigten William Cranch Bond und John Adams Whipple am großen Fernrohr des Harvard-College-Observatoriums eine Daguerreotypie der Wega an. Sie gehörte ebenfalls zu den ersten Sternen, deren Abstände mit Hilfe des Parallaxenverfahrens bestimmt wurden und dessen Spektrum ebenfalls abgelichtet wurde.
Kultur und Literatur [Bearbeiten]
In der chinesischen Liebesgeschichte vom Kuhhirten und Weberin, die alljährlich in China als Qixi und in Japan als Tanabata gefeiert wird, ist Wega der „Stern der Weberin“ (chinesisch 織女星 / 织女星 Zhīnǚ Xīng, jap. shokujo-sei bzw. 織姫星, Orihime-boshi), die durch den „Himmelsfluss“ (Milchstraße) von dem Kuhhirten (Altair) getrennt ist.


- Zitat WIKIPEDIA Ende –

Was nun können wir mit diesem Stern anfangen?
Er ist kein Doppelstern, ist mit rund 10.000 Grad Kelvin sehr hell und blau, das war`s eigentlich.
Gut, er dient uns als Aufsuchhilfe für Epsylon Lyra 1+2 oder auch für den Ringnebel M57. So nebenbei, es gibt noch eine Mange anderer Objekte in der Lyra, die sehenswert sind!

Doch ich möchte auf etwas anderes eingehen: „Wega die Wunderbare“, - so wie Mira o Ceti.
Wega ist extrem hell und extrem blau, also auch ein Stern, den man zur Gütebestimmung von Teleskopen heranziehen kann! Kaum ein anderer Stern eignet sich besser. Daher habe ich in den vergangenen Monaten einmal versucht, verschiedene Optiken an Wega visuell zu testen.

Also, Teleskope auf die Terrasse, hohe Vergrößerung gewählt und Wega beobachtet (meist um die 200x oder mehr).

Und hier scheiden sich die Geister! Hier einmal meine visuellen Ergebnisse:

Skywatcher 120/600 Richfielder
Ein s.g. FH Refraktor hoher Lichtstärke, ein Farbwerfer. Früher fertigte man diese Geräte mit f:15 oder sogar f:20 und extremer Brennweite, um den Farbfehler in den Griff zu bekommen. Heute schaut man auf fotografisch nutzbare Öffnungsverhältnisse, was dem Farbfehler natürlich „zugute“ kommt. Und genauso sieht Wega in diesem Gerät aus. Man braucht keine 200x, 100x genügen, um einen recht starken, ja sogar übertrieben starken Farbfehler zu erkennen. Extrafokal wie intrafokal besitzt dieses Gerät an Wega einen extremen blauen Farbsaum, der durch keinen Filter zu eliminieren ist. Damit erzeugt dieses Gerät keinen klar deffinierten Punkt mehr, eine Scharfstellung erscheint unmöglich. Aber für diese Vergrößerungen ist das Gerät, wie bekannt, auch nicht gebaut.

Explore Scientific ED 127/952mm
Ein s.g. Halbapo mit ED Linse. Ein Dreilinser, der einem Vollapo recht nahe kommen sollte. Hier auf Höchstvergrößerung bei 250x getrimmt. Er zeigt intrafokal einen leichten Blausaum, der vernachlässigbar ist und extrafokal einen stärkeren Blausaum, der zwar vorhanden ist, aber nicht sonderlich stört. Ab Sternen mit einer Magnitude von 2.0 ist dieses Gerät absolut farbrein, der Blausaum verschwindet ab mag 2,0.

Takahashi FS-102N
Ein Vollapo, ein Zweilinser. Intrafokal zeigt dieses Gerät, ähnlich dem ES-127, einen leichten, vernachlässigbaren Blausaum. Extrafokal ein reines Bild, das auch der ES erbrachte. Dieses Gerät ist als absolut farbrein zu bezeichnen, besser geht es kaum,

APM-115mm APO
Dieses Gerät gleicht dem Takahashi, intrafokal mit leichtem, sehr schwachen Farbsaum, extrafokal mit Null Farbe. Recht identisch mit dem Takahashi, nur aufgrund seiner Öffnung etwas heller.

Linse konta Spiegel, eine Frage, die kommen musste.

Ich wollte es nunmal wissen und zog zum Vergleich meine drei Spiegelsysteme heran. Sowohl der 8“ f:6 Newton als auch der 14“ f:5 Newton blieben absolut farbrein, intra- und extrafokal waren nur die Beugungsringe zu sehen, die Rückschlüsse auf den Justagezustand gaben. Genauso war es beim Maksutow-Newton, meinem MN68. Einziger Unterschied: der MN zeigte ein fokales Bild, das den APOrefraktoren in absolut nichts nachstand, es war deutlich besser und schärfer als die beiden Newtons. Aber auch deutlich besser als die Abbildung im FH, der ab 80x kein eindeutig scharfes Bild mehr erzeigen kann.

Dies soll nur ein Erlebnusbericht sein, der Euch dazu dienen kann, Eure Geräte mal an Wega zu testen.

Liebe Grüße
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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Optiktests an Wega, der "Wunderbaren..." - von Winfried Berberich - 03.12.2011, 17:26



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