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Quelle 60er trifft 115er TMB
#1
BB vom 19.10.2012

Hallo,

nachdem gestern die Wettervorhersage total unterschiedlich gemeldet war (calsky mäßig, mb 100% bewölkt, sat 24 klar Huh) und bis ca. 20.00 Uhr noch Wolken in höheren Schichten und auch tiefere im Westen aufzogen wollte ich zumindest mit dem Oldy auf Jupiter warten um zu testen, was mit dem 60/910er so geht. Als leichtgewichtiges Schnellspechtelgerät ist er ja prädisteniert, eben mal schnell auf die Terrasse geparkt zu werden. Beim Kontrollblick an den Himmel flackerten die helleren Sterne wild und ich erhoffte mir nicht viel von der Nacht.

Auf dem Boden kniend, rutschend, sitzend und recht verbogen wärmte ich mich an hellen Doppelsternen wie Albireo und Alamach auf. Ich muss dringend mal ein 1 1/4"Zentitspiegelchen organisieren, denn das Zittern beim Fokussieren und die dazu notwendigen, "besonderen" Körperhaltungen, um durchs Okular zu sehen, grenzen schon an Leistungssport Wink. Was haben die Hobbyastronomen vor 50 Jahren mit solchen "großen Teleskopen" durchgestanden... ich leide mit ihnen.
Von den kleingesichtigen Okularen mal ganz abgesehen.

Mit dem 7mm Nagler freute ich mich dann zumindest bei ca. 130x über eine ordentliche Sternabbildung und die unterschiedlichen Farben der Komponenten und verweilte einige Zeit an diesen Schönheiten.
M 31 blieb sehr blass und auch M 15 enttäuschte danach doch eher. Die Deep-Sky-Fähigkeiten sind mit diesem Gerät natürlich nur rudimentär, wenn man normalerweise mit 10" auf Himmelstour geht Wink ... und der Sucher hat seinen Namen natürlich auch verdient!!!

Überraschenderweise verbesserte sich die Luftruhe ab 21.30 Uhr deutlich und die Wolken lösten sich auf. Also... raus mit dem TMB! Den Kometen P 168 Hergenrother wollte ich unbedingt zeichnerisch festhalten. Die Koordinaten hatte ich mir schon die vergangenen Tage besorgt.

Im Gesichtsfeld des 22mm Naglers zeigte er sich als hübsche kleine Aufhellung. Indirekt war auch die Form deutlich erkennbar und der hellere stellar wirkende "Kopf" trat leicht hervor. Von 22.15 Uhr - 23.00 Uhr dauerte die Dokumentation mit dem Bleistift. Das Ergbnis könnt ihr im Zeichenboard ansehen. Es ist natürlich "nichts Besonderes". Im Vergleich zu einer Mondzeichnung fällt es jedoch unheimlich Schwer mit dem Stift die feinen, fließenden Helligkeitsunterschiede darzustellen. Eine Wischtechnik wäre hier sicher besser, aber das mache ich nicht. Wichtig ist auf jeden Fall die Konzentration um die Umgebungssterne richtig und das wahrgenommene Abbild okulargetreu festzuhalten.

Der Komet selbst kommt mit schätzungsweise 10 - 11mag auch nicht gerade beeindruckend daher, aber Kometen sind einfach faszinierende Objekte, auf die ein Blick immer lohnt.

Gegen Mitternacht hielt ich dann auf Jupiter und ich muss sagen, auch im 60mm Refraktor stand er im 7mm Nagler richtig gut mit mehreren Bändern da. Das hätte ich gar nicht vermutet. Ein leichter violetter Blausaum um den Planeten störte das Bild nicht wirklich.
Da jedoch bei 130x auch schon die Höchstvergrößerung ausgereizt ist, bleiben feinere Details verborgen. Der Rote Fleck wäre auf alle Fälle noch drin! Erstaunlicherweise war das Fernröhrchen dann ziemlich schnell zugetaut. Der Taubeschlag war wieder richtig stark, aber dem TMB machte das überhaupt nichts aus.

Mit ihm genoss ich dann bei 230x im 3,5er Nagler einzelne Wolkenstrukturen und feine Bändchen zwischen den Hauptbändern bis ca. 1.30 Uhr. Das war wiedermal Entspannung pur. Daumen hoch

Eigentlich wäre die Nacht sogar für Deep-Sky sehr gut gewesen. Die Durchsicht war nun prima. Einzig die unheimlich hohe Luftfeuchtigkeit hätte vielleicht die Schmidtplatte an meinen ACF ebenfalls dicht gemacht.

Ich freu mich schon auf heute Abend. Leider schaffe ich es nicht nach NES.
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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Quelle 60er trifft 115er TMB - von Uwe - 20.10.2012, 10:17
RE: Quelle 60er trifft 115er TMB - von Uwe - 21.10.2012, 18:41
RE: Quelle 60er trifft 115er TMB - von Uwe - 22.10.2012, 21:34



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