Supernovajagd auf SN 2013am (M65)

[Uwe]

BB vom 01.04.2013

Hallo,

im Zeichenboard habe ich ja schon kurz angedeutet, dass ich gestern auf der Jagd nach der Supernova in M 65 war. Nach meinem kleinen Aprilscherz war ich natürlich erfreut, dass der Himmel nicht mit uns scherzte und sich endlich wieder einmal klar zeigte.

Gegen 20.00 Uhr begann ich mit dem 10" ACF die Beobachtungsnacht:

Die Durchsicht war sehr ordentlich bei leichtem Wind, trockener Luft und Temperaturen um die 0°. Mit warmen Thermoklamotten starten wir also auch in den April.

Über Jupiter und ein paar hellen Standards im Zwilling machte ich nach ausreichender Adaption meines Sehapparats mich gegen 21.30 Uhr daran, die SN 2013am aufzusuchen.
Mit einer Detailkarte in der Hand waren schnell die näheren, umliegenden Sterne um die Glaxie identifiziert, die etwas schwächer als 14 mag hell sind. Nach den Ausführungen sollte die Nova, die Philipp ja neulich bei 15,5 mag erwischt hatte, schon deutlich an Helligkeit gewonnen haben. Dies kann ich aber nicht bestätigen. Verbissen bemühte ich mich im indirekten Sehen ein Lichtpünktchen zu erhaschen. Im Wechsel kam das 22mm Nagler und das Baader Zoom-Oku zum Einsatz. Immer wieder schweifte der Blick über die Galaxie im Leotriplett um ein Glimmen wahr zu nehmen. Mit der Steuerung bewegte ich auch leicht das Objekt im Okular, denn bewegte Lichtreflexe kann das Auge besser erkennen.
Irgendwann war es dann soweit. Ein feines Sternchen blitzte für den Bruchteil einer Sekunde auf. Aber so kurz, dass ich dachte, ich hätte mich geirrt. Dann dauerte es wieder eine gefühlte Ewigkeit. Die Luft schien für einen Moment etwas besser zu sein und ich konnte auch wieder das Sternchen in der Nähe des Galaxiezentrums erkennen. Dann beobachtete ich an der Stelle, an der die SN sein sollte wieder dieses Aufblitzen.
Dies war dann noch ein paar mal der Fall, aber nicht wie sonst in kürzeren Abständen, sonderen eben immer mit sehr viel Zeit dazwischen. Ich war mir deswegen immer etwas unsicher und blieb konzentriert am Ball. Gegen Mitternacht (das waren dann immerhin 2 1/2 h an einem Objekt ) beendete ich dann die Jagd und in der Summe kann ich die Sichtung als bestätigt betrachten. Mehrmals täuscht man sich normalerweise nicht, obwohl ich da gerne noch einmal eine Beobachtungsnacht hätte, wenn die explodierte Sonne an Helligkeit etwas gewonnen hat. Auf Hans Aufnahme wirkt sie ja wirklich noch deutlich schwach!?!? Weiß jemand, wie Hell das Sternchen nahe des Zentrums ist? Das konnte ich länger halten.

Die Durchsicht war auch nicht ganz perfekt, denn das Staubband NGC 3628 habe ich schon deutlicher erkannt. Dann wäre die Sichtung bestimmt einfacher geglückt. Ich Schätze die Helligkeit der SN aber auf höchstens 14,5 - 15 mag, denn da liegt die Grenzgröße meines Teleskops. Und die Sichtung war wirklich an der Leistungsgrenze.
Belohnt habe ich mich dann mit einer Zeichnung von M 64, ein paar Galaxien im Coma Haufen und gegen 1.30 Uhr mit Saturn, der sich bis gut 300x wieder glänzend im Okular präsentierte.

Ich hoffe, dass ihr auch diese Nacht genutzt habt und hoffe nun, dass es auch endlich ein wenig wärmer wird. Es reicht jetzt langsam.