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52. Stammtisch in Lindelbach…
#1
…oder eine kulinarische – astropraktische „Verkaufsveranstaltung?“ Wink
Bei hochsommerlichen Temperaturen trafen sich auf der Terrasse des Winzerhof Weißenberger Ulf, Gerd, Gerhard, Christoph, Winfried, Hans (aus Wü), Ralf, Frank, Michael und ich.
Bei kühlen Getränken unterhielten wir uns entspannt über die letzten astronomischen Erlebnisse und fachsimpelten über verschiedene eigene Gerätschaften. Gerhard baut ja gerade seinen 15“ Gitterrohrdobson und Christoph kann sich seit kurzem über hochwertige Leitz-Okulare freuen. Er ist am Überlegen, ob er nicht doch noch etwas teleskopisches mit in den anstehenden Urlaub zum Fotografieren nimmt.

Auch über Zukunftspläne und unsere bereits vorhandenen Teleskope und Optiken, auch die Klassiker tauschten wir uns aus.
Nebenbei erfuhren die Anwesenden, dass Astronomie an sich ein „psychisches Problem“ ist und die Entwicklungsstufen des Leidensprozesses unterschiedliche Auswirkungen auf die Persönlichkeit haben. Big Grin
Ralf präsentierte mir die von Dr. Pudenz (Carl Zeiss Jena) gerechnete Optik für unser „5-Jahresprojekt“. Wir wollen einen 130/1200 APO umsetzen, der möglichst leicht, transportabel , mit zwei Linsen recht schnell temperaturangepasst und optisch relativ farbrein daher kommt.

Ausgiebig studierten wir die Kurven auf den Diagrammen, die Ralf uns näher erläuterte. Lassen wir uns überraschen, wie es sich entwickelt.
Natürlich gönnten sich einige noch ein paar Lindelbacher-Leckerbissen aus der Küche, bevor wir den beinahe schon traditionellen Weg in Ralfs Sternwarte antraten. Was wir nicht ahnen konnten, war, dass Ralf ganz still und heimlich hervorragende Luftruhe bestellt hat, um allen den Mund für neue „Kleinigkeiten“ des Astrozubehörs schmackhaft zu machen. „Ich schließ dann mal die Türe ab, damit keiner gehen kann, bevor er etwas gekauft hat…“ amüsierte ich mich zu späterer Stunde. Wo wir doch alle Wissen, dass bei der Astrotheke der Slogan: „Nimm es einfach mal mit und probiere es aus, du musst es nicht kaufen!“ Programm ist.
Es steht z. B. noch ein 10“ Carbon-Newton in der Theke, der gerne mal zum Test mitgenommen werden darf. Alles andere später… Wink

An sich war der Gang zur Sternwarte eigentlich für Ralf das Beste, denn er war schon so lange nicht mehr in der Warte, dass er doch glatt den Stromanschluss suchen musste: „Wo geht das Ding noch mal an?“ Ein paar Spinnweben verrieten uns das "Schattendasein" dieser Mustersternwarte über den Hausbau und es war höchste Zeit, dass die Gerätschaft wieder einmal bewegt wurde.
Also gut. Nachdem wir angekommen waren betrachteten wir den Tiefstehenden Saturn und staunten über die tollen Details die wir in den drei Geräten zu Gesicht bekamen („Es ist gut wenn viele Teleskope auf der Monti sitzen, durch eines kann man immer bequem sehen“ 120er Esprit, 16“ ACF und 8“ Apo ). Am besten gefiel uns die Abbildung im großen Refraktor.
Nach dem Üblichen Ost-West-Konflikt von Ralf FS2 Steuerung konnte ich den beinahe verweifelnd-hektisch agierenden Astrokollegen in meiner grenzenlosen Beamtenruhe souverän Vega als Referenzstern einstellen. Dann war der Abend gerettet.

Epsilon Lyra, das Doppeldoppel und der Ringnebel wurden bei hoher Vergrößerung aufgesogen. „toll“, „klasse“, „prima“, „das hätt ich heut nicht gedacht“ klang es durch die Kuppel.
Die Bedingungen waren wirklich sehr gut, so dass sich im 16“er auch der Zentralstern deutlich zu erkennen gab. Was mich selbst überraschte war dann, dass auch im 8“ APO bei indirekter Sicht das feine Sternchen zu erkennen war. Michael war begeistert, denn er hatte diesen bisher noch nicht beobachten können. Die Vergrößerung lag bei ca. 400 – 500x.
M 27 war in allen drei Geräten mit Hintergrundsternchen ein schönes Objekt, bevor wir, und das muss bei Luftruhe unbedingt sein, einen engen Doppelstern im Füchschen (Vulpecula 16) mit 0,8“ auseinandernahmen.
Und weil es Ralf eben sehr genau nimmt und wie wir bemerkte, dass im 16“ ACF eine kleine Dejustage herrscht, brachten wir das auch noch in Ordnung, bevor wir´s am Mond im Bino mit den 24er Panoptik richtig krachen ließen.

Die Krater standen kontrastreich und messerscharf abgegrenzt an der Licht-Schatten-Grenze im Gesichtsfeld. „Einfach nur zum Hineinlegen!“
„Wow“, „Wahnsinn“, „der Hammer“ steigerten sich die Äußerungen. Dazwischen war dann auch das „ich brauch noch ein Bino“… „also einen 14“ ACF könnte ich mir gut vorstellen“, „welche Okulare stecken da im Auszug?“ , „Also irgendwie bräuchte ich noch…“ „Der 120er Esprit ist doch schnuckelig“ ….
Es war so weit: Die Astrotheke hatte „verkaufsoffen!!!“ Wink und ich möchte nicht wissen was die nächste Zeit übger die Theke geht!

Ich glaube so gegen 1.00 Uhr verabschiedeten wir uns von Ralf nach dieser tollen Beobachtungsrunde, die den Stammtisch in Lindelbach wieder einmal zu einem Highlight machte. 21,5 °C zeigte das Thermometer an. In T-Shirt, Shorts und Birkenstock schossen mir die eisigen Nächte bei -15°C und böigem Wind durch den Kopf... ich glaub ich hab ein psychisches Problem!
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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Ulf (29.07.2013)
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52. Stammtisch in Lindelbach… - von Uwe - 27.07.2013, 10:30
RE: 52. Stammtisch in Lindelbach… - von Ulf - 27.07.2013, 13:39
RE: 52. Stammtisch in Lindelbach… - von Uwe - 28.07.2013, 08:41
RE: 52. Stammtisch in Lindelbach… - von Ralf - 28.07.2013, 20:09



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