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First(night)light eines absoluten Anfängers
#1
Hallo Forum Smile

Nachdem ich mir nun einen 8" f/4 Newton auf einer parallaktischen Montierung plus 50-Euro-Zoomokular gekauft habe gabs gestern den ersten Abend wo es ein paar Stunden ein bisschen dunkel und fast wolkenlos war - also raus mit dem Gerät auf die Terrasse und anstatt Tannenzapfen und Sendemasten mal Mond und Sterne gucken Smile

Der Halbmond war gut zu sehen aber ohne Sucher gar nicht so leicht ins Okular zu bekommen - hat ein paar Peilversuche und Minuten gedauert; hatte ich mir so schwierig nicht vorgestellt Wink
Naja - irgendwann hatte ich ihn im Okular (da war die Umgebung noch ziemlich hell) und schaute mir die Krater und Schatten an. Auf höchster Zoomstufe des Okulars (21mm) nahm der halbe Mond auch fast die halbe Linsenöffnung ein - in der Mitte der Linse (1. Drittel der Linse) hatte ich den Eindruck das es ziemlich unscharf war (ich meinte irgendwie den Fangspiegel zu erahnen), im 2. Drittel der Linse war das Bild nach meiner Ansicht (Anfänger ohne Vergleichsmöglichkeiten) ziemlich gut. Am äussersten Rand der Linse zeigte sich ein leichter gelb/blau-Stich.
Es machte Spass und war nicht zu vergleichen mit dem Fernglas Wink
Inzwischen wurde es immer dunkler und irgendwann hatte ich genug vom Mond, nahm das Auge aus dem Okular und verstand, warum ein Mondfilter sinnvoll ist - ich sah schlicht nichts mehr Wink

Also erstmal eine Zigarette geraucht und die Augen an die (relative) Dunkelheit gewöhnen lassen.

Dann das Teleskop gerade nach oben gerichtet und mal geschaut was es zu sehen gibt: Viele kleine weisse Punkte Wink
Irgendwann flog ein kleiner weisser Punkt sehr schnell durchs Okular - ob es sich dabei um eine Sternschnuppe, einen Satelliten oder ein Flugzeug gehandelt hat vermag ich nicht zu sagen. Der fliegende Punkt war in etwa so gross wie ein Stern und brauchte ca. 2 Sekunden um durchs Okular (21mm) zu fliegen - da habe ich gar nicht erst versucht nachzuführen Wink
Leider zogen dann ziemlich schnell Wolken auf und die ersten dunklen Stunden mit eigenem Teleskop waren zuende.

A propos nachführen: Das klappte am Mond erstaunlich gut - da machte sich die vorhergegange Beschäftigung mit der Theorie einer parallaktischen Montierung bemerkbar. Ich hatte die Montierung nur grob nach Norden ausgerichtet und die Polhöhe auf ca. 50° eingestellt und brauchte zum Nachführen am Mond (fast) nur eine Achse bewegen.
Überhaupt kam ich mit dem Newton wesentlich besser klar als ich dachte - insbesondere was den Einblick ins Okular betrifft; sitzend auf meinem Gehwagen konnte ich immer gut ins Okular schauen.

Sooo - ich rekapituliere und bilanziere den ersten Abend als Pre-Hobby-Astronom einmal:
1. Wolken sind doof
2. Ein Sucher ist sehr sinnvoll bzw. unverzichtbar
3. Orientierung am Sternenhimmel lernen ebenso
4. Ein besseres Okular dürfte nicht verkehrt sein
5. Ein Okularauszug mit Untersetzung wäre auch eine gute Anschaffung
6. Wolken sind viel dööfer als nur doof
7. Entgegen meiner ersten Absicht werde ich den Newton wohl behalten und nach-und-nach aufrüsten.
8. Die Montierung (GSO Skyview) trägt den Newton für visuelle Beobachtung besser als ich dachte - Ausschwingzeit ca. 2. Sekunden.

Nun warte ich auf besseres Wetter und nutze die Zeit um mich eingehender mit der Orientierung am Himmel zu beschäftigen Smile

LG, Norbert

p.s.: Als Anhang mal ein Foto von meiner Beobachtungssituation.
   
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Mathias Muth (07.07.2014)
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Mathias Muth (07.07.2014)


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First(night)light eines absoluten Anfängers - von kranseier - 07.07.2014, 10:03



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