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Himmel blankgeputzt...
#1
Hallo,

dass ich bei diesem S..wetter so schnell zu einer sehr erfolgreichen, wenn auch kurzen Exkursion über unser Firmament komme, hätte ich nicht gedacht.Smile

Nachdem ich mit der B-Jugend unseres Sportvereins unterwegs war, streifte mein Blick beim Heraustreten aus dem Vereinsheim um 21:30 Uhr einen aufgerissenen, wunderbaren Sternenhimmel. Die Durchsicht (Himmelshintergrund tiefschwarz) war perfekt...

"So ein Himmel...einfach klasse, bis zum Horizont hinunter ohne Einschränkung absolut klar... ich muss beobachten!!", schoss es mir durch den Kopf. Das Funkeln der Sterne hielt sich in Grenzen, so dass auch die Luftruhe ordentlich zu sein schien.

Durch den Regen und den kräftigen Wind war die Atmosphäre "blankgeputzt". Im Moment ging kein Luftzug.

Bei einer Außentemperatur von mittlerweile nur +2°C war in Anbetracht des baldig durch Mondschein aufhellenden Himmel, an eine Aufbauen (auskühlen der Spiegel) nicht zu denken. Die verbleibende Zeit war viel zu kurz...Undecided

Also, das 8x30 gepackt und raus auf den Gartenstuhl. Sofort fiel mir auf, dass unheimlich viele kleine Sternchen im Hintergrund der helleren Sternbildsonnen aufblitzten. Faszinierend...

Der Orionnebel zeigte sich sehr hell und machte in dieser kleinen Optik richtig Freude. Dann nahm ich mir die offenen Sternhaufen M35, 36, 37 und 38 vor. M 35 war selbst mit bloßem Auge eindeutig zu erkennen und die OS in der Aurige sprangen förmlich ins weite Gesichtsfeld des Fernglases.

Der Doublecluster h und chi Persei wirkte beeindruckend, ebenso wie die Plejaden. Im Siebengestirn zeigten sich unzählige kleine Sterne zwischen den bläulichen Hauptkomponenten und formten einen "Sternhaufen" der Seinesgleichen sucht. So wirken die "griechischen Mädels" nur bei richtig großem Gesichtsfeld!

Riesig erschienen natürlich M44 im Krebs, sowie die Hyaden im Stier mit dem Sternhaufen NGC 1647. M41 nahe Sirius durfte bei diesem Streifzug nicht fehlen.

Im Anschluss daran kamen noch die Kugelsternhaufen am Osthimmel dran: M3 und M53 erschienen als milchige Fleckchen deutlich im Fernglas. Der Comahaufen zeigte sich daneben als großflächiger, nebelstrukturierter Fleck nahe des Löwen, der ohne durch die Linsen zu blicken schon ein beeindruckendes Himmelsobjekt darstellte.

Und weil´s so toll war, wagte ich mich an M81 / 82. Das Auffinden gelang nicht auf Anhieb. Nach etwa 5 Minuten hatte ich sie aber dann lokalisiert. Im Indirekten Sehen zeigten sich bei längerer Betrachtung die Ausdehnungen der diffusen Lichtinseln. die Stellung zueinander war jetzt unverkennbar. "Brrrudal" (Zitat ThiloWink)....und das mit diesem kleinen Feldstecher.

M 66 und NGC 2903 im Löwen sollten die nächsten Galaxien sein, die sichtbar wurden. Ich bin mir zumindest zu 90% sicher, dass ich sie ausgemacht habe. Dodgy

Dass die Orientierung bei dieser Fülle an Lichtpunkten etwas schwierig wird habe ich gleich gemerkt. Witzig, erst gestern auf dem Stammtisch hat Siggi erzählt, wie er in den Alpen Schwierigkeiten hatte Sternbilder auszumachen.

Aber heute erstreckte sich die Milchstraße hier bei uns in Franken hell und breit, quer über den Zenit. Ein Hoch auf unser dunkles "Eck" in Deutschland.

Und schon zogen gegen 22:30 Uhr wieder erste Regenwolken auf. Der Mond brach am Osthorizont durch und jetzt grad ist´s dicht draußen!!

Also, Glück gehabt!!
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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Himmel blankgeputzt... - von Uwe - 31.03.2010, 22:32
RE: Himmel blankgeputzt... - von Uwe - 01.04.2010, 19:55
RE: Himmel blankgeputzt... - von Uwe - 01.04.2010, 21:54



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