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Versteckspiel mit HR 5162
#1
BB vom 01.04.2017

Hallo,

nachdem die meisten Wetterfrösche mal wieder daneben lagen, wurde es gegen 20.00 Uhr hier doch ordentlich klar. Der Hohe Dunst hat sich zwar nicht gänzlich aufgelöst, aber der "Schleier" ermöglichte doch gute Beobachtungen.
Da ich eigentlich nur die Positioniergenauigkeit meiner FS2 Steuerung testen wollte, weil es bei Christoph über hohe DEC Koordinaten Abweichungen gegeben hat, nahm ich heute den 115/805 TMB. Der ist am schnellsten auf die Sphinx geschraubt und braucht nur 1 Gegengewicht.

Ich gab mir für die Einnordung heute alle Mühe, damit ich anhand von Skysafari die FS2 Koordinaten überprüfen und dann im Okular abgleichen konnte. Die Steuerungssoftware ist ja schon einige Jahre alt, so dass DEC und RA - Angaben minimal von der heutigen Position abweichen. Dies ist aber kaum merklich. Die Tatsächliche Position lag über den Sterntest  kontrolliert durch die genaue Ausrichtung ebenfalls nur gering neben den Zielkoordinaten. Zumindest nicht so stark wie bei Christophs FS2 (die allerdings die gleichen Angaben mitteilte).

Wir vermuten nun, dass evtl. die Schritte der Motorparametern nicht 100% stimmen, sodass eine Abweichung bei hohen °-Zahlen zustande kommt. Er hat es durch seinen Remote-Betrieb festgestellt und ist nun auf Fehlersuche. So versuchte ich per Handysupport zu helfen, so gut ich konnte. Nebenbei stellten wir auch den Kometen 41P/Tuttle-Giacobini-Kresak ein...

...doch wo war der kosmische Wanderer? Im 36er Baader-Oku war nichts zu erkennen. Auch im 22er Nagler konnte ich den Wattebausch nicht erhaschen. "Vielleicht ist der Dunst oben doch zu stark", vermutete ich. Doch als ich das 13er Ethos in den Okularauszug steckte, konnte ich gaaaanz dicht neben HR 5162 einen feinen Schimmer ausfindig machen. Alles sehr grenzwertig. Der Komet gab dem Stern HR 5162 quasi einen Halo und machte sich selbst dadurch mehr oder weniger "unsichtbar". Die Sternnummer verriet mir schließlich Sky-Safari. Christoph, der mit dem 12"er auf die Szene hielt, konnte über die Kamera mehr erkennen und bestätigte die Sichtung. Es war dann beinahe (ich vermute mal eine halbe bis dreiviertel Stunde) wie eine Beobachtung zu zweit über die Telefonverbindung...mit Scherzen und dem übrigen Astrosmalltalk! Ich weiß nun auch, dass Christophs Sternwarte nach einem Mittagsarbeitseinsatz mit Staubsauger tippitopp gereinigt und einige Kabel mit Kabelbinder zusammengefasst wurden. Das war auch mal nötig, gell?

Jetzt, gut 2 h später, hat er sich 41P/Tuttle-Giacobini-Kresak schon wieder deutlich vom Sternchen gelöst und stand wie zuletzt auch schon als kleines, rundes, neblichleuchtgendes Knäuel "losgelöst" in unserem Sonnensystem "zwischen" den Sternen. Jupiter machte auch eine sehr gute Figur. Ich konnte bis zum 3,5mm Okular vergrößern und bei genau 230x schön die Details und den GRF erkennen. Das Bild deckt gut sich mit dem von vor zwei Tagen. Cool

M 51, M 108 / 97, M 65 (Leo Triplett) waren dankbare hellere Galaxien, die stets auch im kleinen Apo lohnen.

Daumen hoch
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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Christoph (03.04.2017), Florian B. (02.04.2017), Karsten (05.04.2017)


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Versteckspiel mit HR 5162 - von Uwe - 01.04.2017, 22:54
RE: Versteckspiel mit HR 5162 - von Philipp - 02.04.2017, 08:27
RE: Versteckspiel mit HR 5162 - von Uwe - 02.04.2017, 12:20
RE: Versteckspiel mit HR 5162 - von Christoph - 02.04.2017, 14:44
RE: Versteckspiel mit HR 5162 - von Christoph - 02.04.2017, 15:11



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