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Mondfinsternis 27.7.2018 am Brocken
#1
Hallo!
Ohne die anderen Threads zu belegen ein kleiner Bericht zur MoFi aus Mitteldeutschland, wo ich am Freitag war.

Nachdem eine ganze Gewitterfront den Osthimmel zum Sonnenuntergang belegte, war nach und nach nur Venus im Westen und Jupiter im Südwesten zu sehen. Die ersten helleren Sterne kamen raus: Wega, Arktur... und dann war plötzlich mitten in den Wolken am Osthorizont eine blaß-rot leuchtender Lampignon zu sehen. Pünktlich zur Mondfinsternis verzogen sich die Wolken und gaben den Blick frei auf den schon verfinsterten Begleiter unseres Heimatplaneten!
   

Dabei erschien der Mond zunächst unscheinbar blass-rötlich am noch blauen abendlichen Himmel. Er war schon völlig in rot getaucht - höchstens an dem nach Nordwesten zeigenden Rand war noch eine leichte Aufhellung zu sehen. Sie verschwand im Laufe der Zeit und der ganze Mond war gleichmäßig verfinstert: Zeichen dafür, dass sich der Mond durch den zentralen Bereich des Erdschattens bewegte.
   

Je länger nun auch die irdische Dämmerung voranschritt, desto mehr wurden auch die Planeten und Sterne sichtbar. Im Laufe der Zeit kam die ganze Pracht des Sommersternhimmels zum Vorschein, bis hin zur Milchstraße. Sie konnte nicht nur im Schwan oder Adler bewundert werden, sondern sogar auch in Horizontnähe im Schützen. Saturn wurde noch ins kleine 3" Teleskop genommen und natürlich auch der aufgegangene Mars, der aber sehr wenig hergab.
               

Je höher der Mond stieg wurde er schärfer und nur scheinbar kleiner. Am schönsten war er im Feldstecher oder auch in einem kleinen Teleskop zu sehen. Gerade das bewegliche Instrument eines Fernglases hatte den Vorteil mit freier Hand am Himmel entlang schweifen zu können und nicht so fixiert zu sein, wie mit einer stärkeren Vergrößerung am Teleskop.

Nach 23 MESZ wandelte sich jedoch wieder die Farbe des Mondes in ein leichtes Gelb am östlichen Rand. Dann brach plötzlich dort auch die übliche Helligkeit des Mondes wieder durch.
   

Dann ging es zusehends schnell mit dem Ende der totalen Finsternis und der Mond wanderte aus dem runden Erdschatten wieder zusehends heraus. Die Milchstraße ging wieder zurück und schon war wieder ein dreiviertel Mond zu sehen.
Als nach Mitternacht der noch vom Halbschatten leicht dunklere Vollmond wieder zu sehen war, kamen wie aus dem Nichts wieder Wolken aus dem Osten auf und überzogen den Himmel. Sehr dankbar für die große Wolkenlücke beendeten wir unsere Beobachtung des himmlischen Schauspiels!
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
Folgenden 11 Usern gefällt Christoph's Beitrag:
Andreas Paul (29.07.2018), Andreas-TAL (29.07.2018), astroexcel (01.08.2018), August (29.07.2018), Florian B. (29.07.2018), Herbipollution (29.07.2018), Karsten (29.07.2018), LarsL. (29.07.2018), Martin.F (02.08.2018), Ulf (29.07.2018), Uwe (29.07.2018)
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Mondfinsternis 27.7.2018 am Brocken - von Christoph - 29.07.2018, 06:43



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