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Quer durch den Orion oder fränkisch „Drei in a Weggla“
#1
Quer durch den Orion oder fränkisch „Drei in a Weggla“
Vier Nächte am Stück vom 08.01 bis 11.1.24 konnten jeweils in den frühen Nachtstunden genutzt werden. Die Belichtung begann jeweils mit der Dunkelheit und endete, als die Objekte den höchsten Stand erreichten bzw. die Teleskope nahe dem Anschlag an der Montierung waren. Nach etwas abenteuerlicher Anfahrt zur Sternwarte, wo das Fahrzeug beim Rückwärtsfahren manchmal auf dem Acker statt auf den Feldweg gelenkt wurde, war Inbetriebnahme angesagt. Durch einen Hotspot via Smartphone konnte die Scharfstellung und Überwachung zu Hause fortgesetzt werden. Max. Zeitfenster war knapp 150min um wieder vor Ort zu sein, weil der Kuppelspalt das Sichtfenster zu beschneiden begann.

Astro-Optik-Manufaktur FLT 135 plus AP Quad Reducer 0,72x plus ToupTec Vollformat Farbkamera mit Sony IMX410 Sensor. Subs immer 60s
08.01 sehr windig, Minus 10Grad, gute Durchsicht M42 150min belichtet
09.01 windig, Minus 8 Grad, gute Durchsicht IC 434
10.01 windstill, Minus 7 Grad, diesig, gutes Seeing IC 434 in Summe mit 09.01 300min belichtet
11.01 feucht, später trockener, Minus 6 Grad, M 78 180min belichtet


Steuerung per NINA, Stacking APP, ( Einlage von Marco mit Graxpert und PixInsight für Farbkalibrierung und BlurXterminator ) Endbearbeitung mittels APP, Denoise AI und Windows Bildprogramm.
Es hat sich nun „ausbearbeitet“, die Luft ist sozusagen heraus und die Ergebnisse drehen sich im Kreis.
Vielen Dank an Marco, der die Summenbilder kalibriert hat, zur Vorbereitung der Endbearbeitung. Die Genauigkeit, wie PixInsight die Farben liefert ist bemerkenswert und ist eine klare Steigerung. Der BlurXterminator muss aufgrund der Rohdaten nicht viel „rund“ rechnen, aber für die Ausarbeitung der Dunkelnebel und etwas kleinere Sterne schlicht eine sehr gute Sache. Auch im Verlauf wäre Pixinsight hilfreich gewesen, wenn es um feine Farbkorrekturen geht. Hier war APP doch begrenzt.
Bedarf an Nachführkontrolle bei diesen Temperaturen hat sich gezeigt. Walking Noise durch allmählichen Drift über die Zeit war störend bemerkbar. Insgesamt waren diese Nächte ein Geschenk, da die schneefreie Landschaft keine Aufhellung verursachte und viele Weihnachtsbeleuchtung bereits ausgeschaltet war. Durch die gute Durchsicht und den kalten Temperaturen sind die Ergebnisse jedenfalls „tiefer“, als meine Erwartungshaltung bei den relativ kurzen Belichtungszeiten.
Die M42 Region zeigt unten links weniger bekannte kleine Nebel. Zum Beispiel NGC1999, der Schlüssellochnebel. Bild reduziert auf 2500 Pixel in der Breite:
   
IC434 Region mit NGC 2024 Flammennebel. Im Bildfeld sind auch einige Galaxien zu entdecken. Was mir zum ersten Mal aufgefallen ist, dass der Stern Sigma Orion nicht ein blaues „Halo“ sein Eigen nennt, sondern von einem zarten Reflexionsnebel umgeben ist.
Hierzu habe ich keine weiteren Informationen im Netz gefunden?
Damit die möglichen Details z.B. am Pferdekopf für Euch besser erkennbar sind, ist die Version in 100% Darstellung eingestellt. Das Bild ist gedreht, die Kameraausrichtung war unverändert wie bei den anderen Bildern.
   
M78 und Umgebung zeigt eingebettet viele Herbig-Haro-Objekte. Insgesamt sind 17 davon bekannt. Gehäuft erscheinen diese rötlichen Nebel in der Dunkelwolke LDN1630 und werden HH 22 und HH 24 bezeichnet. Der veränderliche McNeils Nebel ist auf dieser Aufnahme nicht zu sehen. Der blaugrüne kleine Nebel oberhalb von M78 ist Bernes 100.
Die Farbgebung des Hintergrundes ist mir sehr schwer gefallen. Im Grunde ist hier viel H-alpha unterwegs, allerdings mit RGB und der Belichtungszeit gelang mir keine gute Darstellung des Farbtons. So habe ich mich eher für ein Rot/Braun entschieden, um insgesamt mehr Bildinformation zu erhalten. Bild reduziert auf 2500 Pixel in der Breite.
   

Gruß Ralf
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Quer durch den Orion oder fränkisch „Drei in a Weggla“ - von Ralf - 21.01.2024, 20:52



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