01.12.2024, 21:01
Das folgende Bild ist eine Neubearbeitung der Daten vom Januar diesen Jahres. Basierend auf dem gleichen Summenbild durch APP ist die neue Version mittels GraXpert und PixInsight zu Ende gebracht worden.
Die Farben in der APP Version vom Januar sind recht ähnlich, aber nicht gleich. Die neue Version zeigt auch sehr kleine Details farblich differenzierter. Das Strecken ist wesentlich präziser, so dass der Hintergrund den gewünschten Kontrast bietet. Auch im Entrauschen sind die Fortschritte sichtbar. Die Sterne wurde in APP „kleingerechnet“, während Sie in PixInsight getrennt vom Nebel bearbeitet wurden.
Interessant war, dass im entsternten Nebelbild kleine Galaxien mit dem BlurXTerminator2 „weg- gerechnet“ wurden, obwohl nur „nicht Stellar“ ausgewählt war!
Das musste hier durch eine andere Reihenfolge gelöst werden.
Der eigentliche Grund für das erneute Vorstellen hier ist das farbliche Erscheinungsbild der HII-Region um den Pferdekopfnebel.
Mit PixInsight und der zuverlässigen Farbgebung durch SPCC kommt dieser Nebel wunderbar „Rosa“ heraus. Ohne Beschäftigung mit dem Hintergrund dieser Mischfarbe hätte mir die Farbe nicht gefallen und noch im Januar hatte ich nach persönlichem Geschmacksempfinden an dieser Farbe selektiv herumgespielt.
Nein, dieses Rosa ist so wie es sein muss. Im Labor lässt sich diese Farbe in der sogenannten „Balmer-Röhre“ erzeugen. Es entspricht der Mischfarbe der einzelnen Emissionslinien des atomaren Wasserstoffs. Der stärkste Anteil ist das bekannte H-alpha Rot bei 656nm, gefolgt von der nächsten Linie H-beta bei 486nm.
Jeder Dobsonaut weiß um den H-Beta Filter zur Beobachtung des Pferdekopfnebels. Was mir aber lange Zeit nicht bewusst war, dass diese Wellenlänge türkis bzw. ein helles Blau ist.
Warum nun den sichtbar rosafarbenen Pferdekopfnebel mit einem Filter beobachten, der „Hellblau“ durchlässt?
Die Erklärung liegt in der spektralen Empfindlichkeit unserer Augen. Das dominante Rot können unsere dunkel adaptierten Augen nur mit einer Empfindlichkeit von etwa 5% wahrnehmen. Wir nehmen hier des Nachts praktisch nichts wahr bei 656nm.
Dagegen profitiert die Linie von 486nm von einer recht hohen Augenempfindlichkeit des Nachts, weil wir unseren Empfindlichkeits-Peak im Grünen ( tags ) in Richtung Blau verschieben, wenn es Dunkel ist.
Das erklärt, warum wir erfolgreich den tatsächlich schwächeren Emissionsanteil bei 486nm sehen können und das leuchtende Rosa auf dem Photo dagegen nicht.
Gruß Ralf
Die Farben in der APP Version vom Januar sind recht ähnlich, aber nicht gleich. Die neue Version zeigt auch sehr kleine Details farblich differenzierter. Das Strecken ist wesentlich präziser, so dass der Hintergrund den gewünschten Kontrast bietet. Auch im Entrauschen sind die Fortschritte sichtbar. Die Sterne wurde in APP „kleingerechnet“, während Sie in PixInsight getrennt vom Nebel bearbeitet wurden.
Interessant war, dass im entsternten Nebelbild kleine Galaxien mit dem BlurXTerminator2 „weg- gerechnet“ wurden, obwohl nur „nicht Stellar“ ausgewählt war!
Das musste hier durch eine andere Reihenfolge gelöst werden.
Der eigentliche Grund für das erneute Vorstellen hier ist das farbliche Erscheinungsbild der HII-Region um den Pferdekopfnebel.
Mit PixInsight und der zuverlässigen Farbgebung durch SPCC kommt dieser Nebel wunderbar „Rosa“ heraus. Ohne Beschäftigung mit dem Hintergrund dieser Mischfarbe hätte mir die Farbe nicht gefallen und noch im Januar hatte ich nach persönlichem Geschmacksempfinden an dieser Farbe selektiv herumgespielt.
Nein, dieses Rosa ist so wie es sein muss. Im Labor lässt sich diese Farbe in der sogenannten „Balmer-Röhre“ erzeugen. Es entspricht der Mischfarbe der einzelnen Emissionslinien des atomaren Wasserstoffs. Der stärkste Anteil ist das bekannte H-alpha Rot bei 656nm, gefolgt von der nächsten Linie H-beta bei 486nm.
Jeder Dobsonaut weiß um den H-Beta Filter zur Beobachtung des Pferdekopfnebels. Was mir aber lange Zeit nicht bewusst war, dass diese Wellenlänge türkis bzw. ein helles Blau ist.
Warum nun den sichtbar rosafarbenen Pferdekopfnebel mit einem Filter beobachten, der „Hellblau“ durchlässt?
Die Erklärung liegt in der spektralen Empfindlichkeit unserer Augen. Das dominante Rot können unsere dunkel adaptierten Augen nur mit einer Empfindlichkeit von etwa 5% wahrnehmen. Wir nehmen hier des Nachts praktisch nichts wahr bei 656nm.
Dagegen profitiert die Linie von 486nm von einer recht hohen Augenempfindlichkeit des Nachts, weil wir unseren Empfindlichkeits-Peak im Grünen ( tags ) in Richtung Blau verschieben, wenn es Dunkel ist.
Das erklärt, warum wir erfolgreich den tatsächlich schwächeren Emissionsanteil bei 486nm sehen können und das leuchtende Rosa auf dem Photo dagegen nicht.
Gruß Ralf