Hallo,
zu unserem 164. Astrostammtisch am 05.12.2024 - der letzte im Jahr 2024 - trafen wir uns in Gerchsheim im Badischen Hof. Der Nikolaustag warf seine Schatten voraus, so dass letztendlich doch mehr Teilnehmer auf reiche Gaben hofften und sich in "Badisch Sibirien" einfanden.
Gekommen waren:
Winfried (0,5 km)
Bernhard (8 km)
August (17 km über Großrinderfeld mit Uwe 8 km)
Sepp (27 km)
Ralf (30 km)
Simon (35 km)
Christoph (45 km)
Andreas (70 km)
Michael (130 km)
Warum die Entfernungsangaben? - Ich hoffe sie stimmen einigermaßen...
Weil Michael erst nicht wusste, ob er kommen soll oder nicht. Da bedarf es eben der nötigen Motivation.
Was sind schon 130 km einfach, gegen ein Lichtjahr mit 9,4 Billionen km... Kurzum, meine Stichelei im What´s App Kanal bewogen ihn schließlich 2 Stunden Fahrt auf sich zu nehmen um dem Treffen beizuwohnen.
Der Anreisekilomieterschnitt betrug somit stattliche 37 km!!! Das will etwas heißen und sollte auch belohnt werden. Es spricht für die Qualität unserer Gespräche und den Zusammenhalt in der Gruppe.
Nach dem leckeren Essen - Cordon Bleu, Schnitzel und Bratwürste fanden sich auf den Tellern - gab es dann auch einen kleinen Schoko-Nikolaus als Nachtisch.
Für die Fernangereisten Gäste hatte der Nikolaus auch noch die legendäre Forum-Stellarum Tasse im Rucksack (ein paar später Angereiste oder noch nicht beschenkte Teilnehmer werden nachbedacht!).
Unsere Gespräche waren wie immer geprägt von zuletzt getätigten Beobachtungen und Aufnahmen. Ralf berichtete über den Einsatz der neuen Bildverarbeitungsprogramme und der Darstellung korrekter Sternfarben, welche in die Fotografien mittlerweile auch mit KI eingearbeitet werden können. Peter Riepe ist hier als kritischer Experte oft gefragt und erläutert die Zusammenhänge in seinen Ausführungen zu den Bildern. Ralf zeigte eindrücklich über ein Foto wie experimentell bestimmte Elemente ihre Leuchtkraft zeigen, welche dann wieder auf die Sternfarben angewandt werden. Der reale Farbton eben, den Sterntypen auf Grund ihres Alter, der Zusammensetzung und Beschaffenheit zeigen müssen.
Von den Analogen Aufnahmezeiten konnte Winfried berichten und erklärte, wie er früher bspw. den Orionnebel in Szene setzen konnte.
Christoph verteilte - auch gegen eine Spende - den neuen Astro-Kalender der Klostersternwarte und besprach sich mit mir über unser Buch zu Grundlagen der Astronomie und der Einzigartigkeit der Erde, welches wir eventuell für Kinder, Jugendliche und interessierte Erwachsene herausgeben möchten. Astronomie einfach erklärt, beschrieben und ein Ausblick auf die Zukunft unserer Schöpfung...
Sepp bräuchte immer noch etwas Unterstützung in Sachen Astrofotografie und kämpft mit der Gerätschaft und den Kameras (da müssten mal unsere Experten ein paar Stunden opfern... wäre auch ein Weihnachtsgeschenk der anderen Art)
Andreas, der zumindest zuletzt wieder öfter aktiv im Forum-Stellarum beteiligt ist erzählte von seinen Beobachtungen und den Schwierigkeiten. In der letzten Zeit ist und bleibt das Wetter der größte Feind für unsere Beobachtungen. Auch August erlebt den Wetterwandel hautnah. Früher hatten wir längere Hochdruckeinflüsse, welche über mehrere Tage stabiles Winterwetter brachten. Heute muss man von Tag zu Tag schauen, ob sich die Beobachtung lohnt.
Da wir ja alle meist mehrere Geräte am Start haben wurde auch von den Anfängen der Astronomie erzählt. Sepp ist im Moment auch mit einem 8"f6 Dobson am Start und ist soweit ganz glücklich, da das Teleskop schnell eingesetzt werden kann und keine Elektronik benötigt. Ein Schwenk am Himmel ist schnell händisch absolviert.
Die Farbholzstiftzeichnungen von Winfried - quasi in RGB - an Jupiter an seinen Optiken wurden auch thematisiert. Bin ich doch selbst immer noch auf Schwarz-Weiß fixiert...
Wir erinnerten uns auch an die Testungen unserer Optiken vor gut 10 Jahren bei Wolfgang Rohr und dessen Besuche beim Gerchsheimer Astronomie-Tag. Ob er noch fit ist und astronomisch aktiv, würden wir gerne wissen.
Ein Thema, welches mich nach der letzten Beobachtungsnacht mit Bernhard beschäftigte, war die fehlerhafte Darstellung des Trapez-Systems im Zentrum von Orion mit seinen 6 sichtbaren Komponenten in verschiedenen Apps. Beim Visuellen Anblick durch meinen 8" Dobson und dem Vergleich im Sky-Safari Programm stellte ich fest, dass die Position der F-Komponente falsch dargestellt wird. Christoph steuerte dann bei einer Kartenansicht des Orionzentrums noch eine fehlerhafte Abstandsbezeichnung bei und schon ging es ins "Eingemachte".
Weitere Apps (u. a. Stellarium) wurden ausprobiert und analysiert, wobei sich durch die Darstellung der unterschiedlichen Sterngrößen und die Begrenzung der Sterne in der Grenzgröße ein Vergleich schwierig darstellte. Hier haben die Apps oft nicht die nötige Tiefe um alle Teilsterne abzubilden, welche auf Aufnahmen und analogen Sternkarten zu sehen sind.
Zumindest stimmen alle Aufnahmen, welche wir gefunden haben mit dem realen Anblick überein, während manche Apps das F-Sternchen falsch positioniert angeben.
Mit Michael konnte ich mich dann nochmal ausführlich über unsere Beobachtungen in den High-End-Apos LZOS, TMB, TAKAHASHI und FLT (115 - 135mm) austauschen. Wir wollen uns unbedingt im Frühjahr treffen und einen Vergleich starten. Hier hatten wir in der Vergangenheit schon schöne Erlebnisse mit dem ADA 130 und dem 130mm TOA.
Interessant waren Ralfs Ausführungen zu den Vergütungen von Optiken, die Kosten hierzu und die Unterschiedlichkeit der Objektive (Triplett, Doublett) mit Luftspalt oder Ölfügung und Bernhard erklärte Andreas und Michael, wie die Herstellung seines 24" Spiegels von Statten ging.
Simon, der eine Reise nach Afrika geplant hatte kam darüber länger mit Bernhard ins Gespräch, da er auch gerne noch einmal den Südsternhimmel unsicher machen will. Leider ist die Reise aus unterschiedlichen Gründen im Moment auf "Eis" gelegt bzw. wird nicht weiter verfolgt.
Ich persönlich hoffe, dass ich zumindest in den kommenden Jahren Patagonien bereisen kann. Ein Ehepaar von dort besuchte den Kurs bei Christoph und mir im Kloster und bot an uns dann dort auch das Land und die Leute zu zeigen. Kontakte zu den Sternwarten bestehen. Eine wahrscheinlich einmalige Gelegenheit.
Insgesamt war es ein absolut spannender, abwechslungsreicher und lustiger Abend. Die einzelnen süffisanten Anekdoten kann ich hier unmöglich alle widergeben, aber es hat sich auf alle Fälle gelohnt den Stammtisch durchzuziehen.
zu unserem 164. Astrostammtisch am 05.12.2024 - der letzte im Jahr 2024 - trafen wir uns in Gerchsheim im Badischen Hof. Der Nikolaustag warf seine Schatten voraus, so dass letztendlich doch mehr Teilnehmer auf reiche Gaben hofften und sich in "Badisch Sibirien" einfanden.
Gekommen waren:
Winfried (0,5 km)
Bernhard (8 km)
August (17 km über Großrinderfeld mit Uwe 8 km)
Sepp (27 km)
Ralf (30 km)
Simon (35 km)
Christoph (45 km)
Andreas (70 km)
Michael (130 km)
Warum die Entfernungsangaben? - Ich hoffe sie stimmen einigermaßen...
Weil Michael erst nicht wusste, ob er kommen soll oder nicht. Da bedarf es eben der nötigen Motivation.
Was sind schon 130 km einfach, gegen ein Lichtjahr mit 9,4 Billionen km... Kurzum, meine Stichelei im What´s App Kanal bewogen ihn schließlich 2 Stunden Fahrt auf sich zu nehmen um dem Treffen beizuwohnen.
Der Anreisekilomieterschnitt betrug somit stattliche 37 km!!! Das will etwas heißen und sollte auch belohnt werden. Es spricht für die Qualität unserer Gespräche und den Zusammenhalt in der Gruppe.
Nach dem leckeren Essen - Cordon Bleu, Schnitzel und Bratwürste fanden sich auf den Tellern - gab es dann auch einen kleinen Schoko-Nikolaus als Nachtisch.
Für die Fernangereisten Gäste hatte der Nikolaus auch noch die legendäre Forum-Stellarum Tasse im Rucksack (ein paar später Angereiste oder noch nicht beschenkte Teilnehmer werden nachbedacht!).
Unsere Gespräche waren wie immer geprägt von zuletzt getätigten Beobachtungen und Aufnahmen. Ralf berichtete über den Einsatz der neuen Bildverarbeitungsprogramme und der Darstellung korrekter Sternfarben, welche in die Fotografien mittlerweile auch mit KI eingearbeitet werden können. Peter Riepe ist hier als kritischer Experte oft gefragt und erläutert die Zusammenhänge in seinen Ausführungen zu den Bildern. Ralf zeigte eindrücklich über ein Foto wie experimentell bestimmte Elemente ihre Leuchtkraft zeigen, welche dann wieder auf die Sternfarben angewandt werden. Der reale Farbton eben, den Sterntypen auf Grund ihres Alter, der Zusammensetzung und Beschaffenheit zeigen müssen.
Von den Analogen Aufnahmezeiten konnte Winfried berichten und erklärte, wie er früher bspw. den Orionnebel in Szene setzen konnte.
Christoph verteilte - auch gegen eine Spende - den neuen Astro-Kalender der Klostersternwarte und besprach sich mit mir über unser Buch zu Grundlagen der Astronomie und der Einzigartigkeit der Erde, welches wir eventuell für Kinder, Jugendliche und interessierte Erwachsene herausgeben möchten. Astronomie einfach erklärt, beschrieben und ein Ausblick auf die Zukunft unserer Schöpfung...
Sepp bräuchte immer noch etwas Unterstützung in Sachen Astrofotografie und kämpft mit der Gerätschaft und den Kameras (da müssten mal unsere Experten ein paar Stunden opfern... wäre auch ein Weihnachtsgeschenk der anderen Art)
Andreas, der zumindest zuletzt wieder öfter aktiv im Forum-Stellarum beteiligt ist erzählte von seinen Beobachtungen und den Schwierigkeiten. In der letzten Zeit ist und bleibt das Wetter der größte Feind für unsere Beobachtungen. Auch August erlebt den Wetterwandel hautnah. Früher hatten wir längere Hochdruckeinflüsse, welche über mehrere Tage stabiles Winterwetter brachten. Heute muss man von Tag zu Tag schauen, ob sich die Beobachtung lohnt.
Da wir ja alle meist mehrere Geräte am Start haben wurde auch von den Anfängen der Astronomie erzählt. Sepp ist im Moment auch mit einem 8"f6 Dobson am Start und ist soweit ganz glücklich, da das Teleskop schnell eingesetzt werden kann und keine Elektronik benötigt. Ein Schwenk am Himmel ist schnell händisch absolviert.
Die Farbholzstiftzeichnungen von Winfried - quasi in RGB - an Jupiter an seinen Optiken wurden auch thematisiert. Bin ich doch selbst immer noch auf Schwarz-Weiß fixiert...
Wir erinnerten uns auch an die Testungen unserer Optiken vor gut 10 Jahren bei Wolfgang Rohr und dessen Besuche beim Gerchsheimer Astronomie-Tag. Ob er noch fit ist und astronomisch aktiv, würden wir gerne wissen.
Ein Thema, welches mich nach der letzten Beobachtungsnacht mit Bernhard beschäftigte, war die fehlerhafte Darstellung des Trapez-Systems im Zentrum von Orion mit seinen 6 sichtbaren Komponenten in verschiedenen Apps. Beim Visuellen Anblick durch meinen 8" Dobson und dem Vergleich im Sky-Safari Programm stellte ich fest, dass die Position der F-Komponente falsch dargestellt wird. Christoph steuerte dann bei einer Kartenansicht des Orionzentrums noch eine fehlerhafte Abstandsbezeichnung bei und schon ging es ins "Eingemachte".
Weitere Apps (u. a. Stellarium) wurden ausprobiert und analysiert, wobei sich durch die Darstellung der unterschiedlichen Sterngrößen und die Begrenzung der Sterne in der Grenzgröße ein Vergleich schwierig darstellte. Hier haben die Apps oft nicht die nötige Tiefe um alle Teilsterne abzubilden, welche auf Aufnahmen und analogen Sternkarten zu sehen sind.
Zumindest stimmen alle Aufnahmen, welche wir gefunden haben mit dem realen Anblick überein, während manche Apps das F-Sternchen falsch positioniert angeben.
Mit Michael konnte ich mich dann nochmal ausführlich über unsere Beobachtungen in den High-End-Apos LZOS, TMB, TAKAHASHI und FLT (115 - 135mm) austauschen. Wir wollen uns unbedingt im Frühjahr treffen und einen Vergleich starten. Hier hatten wir in der Vergangenheit schon schöne Erlebnisse mit dem ADA 130 und dem 130mm TOA.
Interessant waren Ralfs Ausführungen zu den Vergütungen von Optiken, die Kosten hierzu und die Unterschiedlichkeit der Objektive (Triplett, Doublett) mit Luftspalt oder Ölfügung und Bernhard erklärte Andreas und Michael, wie die Herstellung seines 24" Spiegels von Statten ging.
Simon, der eine Reise nach Afrika geplant hatte kam darüber länger mit Bernhard ins Gespräch, da er auch gerne noch einmal den Südsternhimmel unsicher machen will. Leider ist die Reise aus unterschiedlichen Gründen im Moment auf "Eis" gelegt bzw. wird nicht weiter verfolgt.
Ich persönlich hoffe, dass ich zumindest in den kommenden Jahren Patagonien bereisen kann. Ein Ehepaar von dort besuchte den Kurs bei Christoph und mir im Kloster und bot an uns dann dort auch das Land und die Leute zu zeigen. Kontakte zu den Sternwarten bestehen. Eine wahrscheinlich einmalige Gelegenheit.
Insgesamt war es ein absolut spannender, abwechslungsreicher und lustiger Abend. Die einzelnen süffisanten Anekdoten kann ich hier unmöglich alle widergeben, aber es hat sich auf alle Fälle gelohnt den Stammtisch durchzuziehen.
the sky is the limit
Gruß Uwe
"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"
http://www.the-night-black-white.de
Gruß Uwe
"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"
http://www.the-night-black-white.de