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Ritchey-Chretien der Stewa Schweinfurt kurz vor der Rennovierung
#10
So ist starte mal so, wie ich mein letztes Posting geendet hatte:

Mit diesen Arbeitsschritten waren alle Grobarbeiten am Tubus und den Halteböcken abgeschlossen und die Teile konnten zum Pulverbeschichten. Lediglich die Spiegelspinnen mit Fangspiegel, der Hauptspiegel und dessen Zelle sowie der Okularauszug sind dageblieben. Das ist aber auch gut so, denn als nächstes war die Reinigung der Spiegel an der Reihe.

Die Spiegelreinigung sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn der Spiegel verschmutzt ist, da sich einige abgelagerte Staubpartikel nicht auf die Beobachtungsqualität auswirken. In einer Schulsternwarte erlebt man aber auch hin und wieder Dinge, wie ein mit der Öffnung nach oben gerichtetes Teleskop ohne Schutzdeckel. Dieser ist offensichtlich beim Verlassen der Sternwarte „vergessen“ worden.

Die Spiegelschichten sind auf dem polierten Substrat nur aufgedampft und haben lediglich eine kleine Schutzschicht darüber. Da ist es selbstverständlich, dass man nicht mit irgendwelchen Lappen, Tüchern und sonstigen Reinigungsutensilien auf den optischen Flächen herumdoktert und mit Bedacht an die folgenden Arbeiten geht. Dass dies auch anders sein kann, sieht man besonders an den Fangspiegeln, offensichtlich haben Schüler mal trocken geputzt (siehe Bild weiter unten - 2. Posting, nach der Reinigung). Aber auch der Hauptspiegel, obwohl tief im Rohr verbaut, hat runde Streifen auf der Oberfläche.

Ein Bild vom November 2009 mit den Hauptspiegel im eingebauten Zustand. Sehr deutlich sind Kratzer erkennbar. Die blau schimmernden fettigen Rückstände (etwa vier Uhr) wenden sich nach der Reinigung als kleine Kratzer erweisen. Wie diese dort hingekommen sein sollte ist mir ein Rätsel, denn meine Armlänge reicht bei weitem nicht aus um von der Öffnung zum Spiegel zu gelangen.
[attachment=152]

Der erste Schritt ist natürlich der vollständige Ausbau der Spiegel aus den Fassungen.

Die Fangspiegel: [attachment=153][attachment=154][attachment=155]
Beim ersten Bild sind gegen 10:30 Uhr schon eine ganze Kratzeransammlung sichtbar.

Der Hauptspiegel: [attachment=156]

In meinem Fall sind der Hauptspiegel und die zwei Fangspiegel unmittelbar in einzelne Becher bzw. Wannen gekommen und zum Reinigungsort transportiert worden. Da die Spiegel sowieso nass gereinigt werden sollten, habe ich die Spiegel nicht mittels Luft vom losen Schmutz befreit, sondern habe sie mit einer Handbrause abgebraust. Danach durften die Spiegel in ein lauwarmes Bad nehmen (Wasser mit Spülmittel). Obwohl man den Eindruck hat, dass der unter Wasser liegende Spiegel immer noch mit Dreck bedeckt ist, darf man sich nicht täuschen lassen. Dieser ist nämlich nun so weit angelöst, dass dieser während einer weiteren dusche mit dem Wasser abfließt. Es kann nun sein, dass noch vereinzelte Stellen mit Verunreinigungen vorhanden sind. Solange der Spiegel noch unter Wasser im Spülmittelbad ist, kann man mit vorher mehrmals gründlich gewaschenen Händen bzw. Fingern ganz sanft über die Spiegeloberfläche gleiten. Das macht dem Rest im Regelfall den Garaus. Ansonsten belässt man es dabei.

Der Spiegel wird nochmals gründlich abgebraust, auch sämtliche Spülmittelrückstände müssen mit abfließen. Zum Schluss wird der Spiegel mit destilliertem Wasser großzügig übergossen und zum trocknen hochkant an einem sicheren Ort verwahrt. Größere Tropfen auf der Spiegeloberfläche kann man mit einem Papiertuch ohne den Spiegel zu berühren „absaugen“.
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RE: Ritchey-Chretien der Stewa Schweinfurt kurz vor der Rennovierung - von Florian Köhler - 22.02.2010, 20:22



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