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NGC6888_Crescent Nebel
#1
Hallo zusammen,
in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch war wie bei euch auch der Himmel sehr gut, und ich bereit, zuerst ein paar Photonen auf die Netzhaut und danach auf dem Kamerachip der EOS zu sammeln.

Ich wollte diesmal ein nicht so alltägliches Objekt aufs Foto bringen.
NGC 6888 ist ein Emissionsnebel im Sternbild Schwan, welcher 4.700 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Er wird auch Crescent Nebel oder Mondsichelnebel genannt.
Leider ist das Ergebnis nicht ganz so wie ich es mir vorgestellt habe.... Bei 2 Meter Brennweite mit DSLR und f/10 wird man an lichtschwachen Objekten gnadenlos in seine Schranken verwiesen. Da nützt auch eine Belichtungszeit von 22 x 10 Minuten bei ISO 800 nicht viel. Auf den Rohbildern ist der Nebel bei voller Verstärkung nur ganz leicht auszumachen. Mit längerer Belichtung oder weniger Brennweite an einem anderen Öffnungsverhältnis ist bestimmt mehr möglich. Ausserdem wäre hier wieder der Sprung zur CCD sinnvoll. Was solls...Bei insgesamt 4 Stunden Belichtungszeit sind doch ein paar Photonen hängen geblieben Smile Viel Spass beim anschauen und Grüße!
Michael


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#2
Guten Morgen Michael,

da is er ja der Nebel! Schön das du die Daten doch bearbeitet hast und sie uns dann auch noch präsentierst. Alles andere wäre bei 4Std. Belichtungszeit und dem Aufwand der dahinter steckt Verschwendung gewesen! Das kann man nie oft genug sagen.

In dieser Nacht hatte ich auch eine Aufnahme mit dem TAL250k vor Ralf versucht. Nur leider war ich noch angeschlagen von der Vornacht was die Müdigkeit angeht. Hier hatte Uwe und ich den Vergleichstest ES127 und TMB115 gemacht. Was soll ich sagen alle Bilder die ich sammelte waren aber so was von defokussiert…….Verbuchen wir es unter Erfahrung gesammelt. Ich finde es wichtig das man das auch mal sagt. So sehen vielleicht die anderen Fotografen das bei uns auch nicht immer alles wie am Schnürchen läuft.

So nun aber zu deiner Aufnahme zurück. Dein Handwerkszeug beherrscht du wie kein zweiter! 2m Brennweite auf einer GP-D2 so zu guiden, da kenne ich keinen der das so schafft wie du! Bei F10 und einer DSLR ohne einen Ha Filter ist doch schon ordentlich was drauf von dem Nebel. Das finde ich jedenfalls. Die Größe mit der du ihn abgebildet hast ist schon echt fein! Schön ist auch zu sehen das dieses Objekt genau in unserer Milchstraße steht. Die vielen Sterne im Hintergrund sind je echt Wahnsinn.

Hast du bei der Aufnahme auch ein paar Flats gesammelt?

Glückwunsch und Grüsse
Christian

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#3
Hallo Michi,
das Bild gefällt mir. Die Sternfarben und der Hintergrund passt. Das der schwache Nebel bei f/10 und DSLR nicht reinhaut ist zu erwarten, aber dennoch schön in Szene gesetzt.
Die längste Belichtungszeit war um die 100Stunden die ich gesehen habe. Selbst da kommen nicht unzählig mehr Strukturen heraus, als bei kürzeren Belichtungszeiten.
Deswegen habe ich mich vor dem Objekt bisher "gedrückt". Bei den ganz langen Belichtungszeiten tauchen allerdings neben dem vorherrschenden Rot auch andere Farben auf.

Ich halte 4 Stunden bis max. 8Stunden in zwei Nächten für das max. Sinnvolle.
Eine weitere Steigerung um 1 Magnitude braucht ja viermal so viel Belichtungszeit. 2 Magnituden 16x usw. Zum Trost geht es dem Hubble Weltraumteleskop genauso..

Clear Sky
Ralf
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#4
Hallo Christian und Ralf, danke für die Kommentare!
Eigentlich hatte ich mir bei vier Stunden Belichtung mehr erwartet. Wie ihr aber schon richtig sagt.....f/10. Und die Einzelbelichtungen waren einfach zu kurz. Bei längeren Belichtungszeiten kommt dann aber wieder extremes DSLR/Rauschen dazu, wo man dann wieder mindestens 12 Bilder benötigt, dann aber das Zeitfenster wieder zu klein wird usw...
Das Guiding übernimmt zum Glück die Monti mit Webcam und ich muss nicht mehr 4 Stunden ins Fadenkreuzokular schauen. Wenns läuft eine echte Erleichterung.
Mit der Zeit lernt man seine Ausrüßtung immer besser kennen!
Mein Ergebnis mit den Flats dauert noch ein wenig. Sobald es fertig ist, stelle ich es zum Vergleich hier darunter.

Viele Grüße Michi

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#5
Hallo Michael!
Ich finde das Bild vom Crescent-Nebel hervorragend für die Daten. Alleine die 2 m Brennweite über fast vier Stunden verdient Hochachtung! Du hast die Farben sehr gut dargestellt und ich denke, dass der Einbezug von Flats noch etwas bringt am Nebel selbst. Daumen hoch
So sehr ich DSLR schätze und sie auch selber einsetze, aber für solche Zwecke ist eine echte CCD einfach das Mittel der Wahl. Sie rauscht weniger und letztlich kommen auch mehr Photonen dort wo sie hin sollen: auf den Chip!
Visuell habe ich mir NGC 6888 vor einigen Nächten angesehen - hm, was heißt "gesehen"? Selbst im 10"er waren der nördliche und mittlere Teil etwas mehr als zu erahnen. Vom südöstlichen Teil, den musste ich mir schon fast dazu erfinden - und das trotz UHC-Filter. Da würden mich die visuellen Erfahrungen anderer interessieren.
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#6
Hallo nochmal,

habe eben nochmal meinen zweiten Crescent Nebel vom 28.8.2011 bearbeitet.
Diesmal aufgenommen mit Reducer am ACF (1350mm)
14 x 10 Minuten u. 3 x 15 Minuten. In der Summe also 185 Minuten bei ISO 800.
Der Gewinn zur 2 Meter Aufnahme ist schon beachtlich. Dafür habe ich die Ecken wegschneiden müssen. Vielleicht finde ich ja mal eine perfekten Reducer für den ACF.

viel Vergnügen beim anschauen, Michael


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