17.05.2012, 00:08
Hallo, hier mein BB vom 16.05.2012
Heute klarte es nach einem heftigen Graupelschauer gegen 21.00 Uhr von Westen her auf. Meteoblue.com, Meteox.de, Calsky und wetter.com
(ja, der erfahrene Beobachter geht auf Nummer sicher
) meldeten eine klare Nacht ohne Niederschläge, so dass die Gerätschaften auf der Terrasse positioniert wurden.
Heute durfte nach längerer Abstinenz mein 10" ACF wieder an die frische Luft. Der 120er Esprit hat eine Pause nach dem "verlorenen Kampf" gegen den TOA 130 verdient.
Natürlich musste sich der blaue Meade erst einmal abkühlen. Immerhin lagen die Temperaturen jetzt bereits bei nur ca. 6°.
Um 22.00 Uhr wagte ich nach einem Blick auf die wabernde Venus den Mars scharf zu stellen. Die Luft war deutlich unruhig und ich hatte Mühe auf dem Planeten etwas zu erkennen. Am defokussierten Stern zeigte sich bei der Überprüfung eine deutliche Nase...immer noch Tubusseeing
Mars kommt dann immer sehr empfindlich daher und lässt sich kaum etwas entlocken.
Immerhin konnte ich für kurze Momente ähnliche Strukturen wie am Montag bei Christian durch die Refraktoren erkennen. Alles jedoch deutlich blasser und verwaschen. Kein Vergleich. Nur die Polkappe war definiert.
Saturn war da dann schon etwas gutmütiger, so dass ich das Bino in den Auszug stopfte. In den 18mm Okularen stand er stolz im Gesichtsfeld, umrahmt von einigen Möndchen. Zunehmend beruhigte sich das Bild und die Vergrößerung konnte gut bis 250x gesteigert werden. Die 12,5er Olympus waren jedoch zu viel. Die Cassiniteilung und einige Bänder wurden danach auch gestochen scharf im Baader-Zoom-Oku genossen und auch der Ringschatten und der Planetenschatten auf dem Ringsystem ließen mein Herz höher schlagen. Insgesamt ist das Planetenbild im 10"er jedoch schon sehr hell, so dass im Gegensatz zum APO feinste Einzelheiten beinahe überstrahlt werden. Hier bedarf es dann perfekter Luftruhe, damit die Leistung des ACF ausgereizt werden kann. Heute war es allerdings nur gut durchschnittlich.
Ab 23.00 Uhr war es endlich dunkel genug, um in die Deep-Sky Welt einzutauchen.
Die Fotonen von M 104 (Sombrero), M 64 (Black Eye) und dem Leo-Triplet sog ich zur Einstimmung förmlich in mich auf...
Hier liegt die Welt meines ACF´s, der auf der SXD sicher und ruhig von Objekt zu Objekt getragen wird. 
Im Anschluss fuhr ich die KS im Ophiochus noch einmal ab und war über die Durchsicht erfreut, die jedoch nicht an die Nacht vom Sonntag heran kam.
Da die Horizontsicht gut war, hielt ich mich im Sternbild Virgo unten im Süden auf. Die Galaxien NGC 4697 und NGC 5746 wurden ausgiebig betrachtet. Letztere liegt schön in Kantenlage. Ein heller Stern ist aus dem Gesichtsfeld zu fahren, dann entfaltet sie ihre wahre Größe. Dazu kam noch der KS 5634, der mit 9,5mag und 2' schon zu den schwierigeren Kandidaten zählt und nach höherer Vergrößerung verlangt.
Virgo bietet auch einen interessanten, in "schneller Bewegung" befindlichen Doppelstern: Gamma Virginis (Porrima): 3,5mag/3,5mag mit 1,0" Abstand. Dieser war ab 300x ordentlich getrennt. Durch die große Obstruktion ist das Teleskop in dieser Disziplin sehr interessant. Leider werden dadurch auch mehrere Beugungsringchen um den Stern "gestrahlt", so dass die Sternabbildung gegen einen Refraktor immer etwas unästethisch daher kommt.
Zeta Bootis 4,5mag/4,5mag mit 0,7" Abastand wehrte sich schon mehr. Im 6mm Ortho klebten die Sternscheibchen noch beinahe zusammen und erst im 4mm UWAN (625x) blieb ein Streifen Weltraum zwischen den 180LJ entfernten Sonnen stehen.
Das Quecksilber war mittlerweile nahe des Gefrierpunktes gesunken. Trotz mehrlagiger Fleecekleidung und Ski-Jacke fühlte sich die feuchte Kälte äußerst ungangenehm an. Eigentlich reicht es für dieses Jahr mit den tiefen Temperaturen. Immerhin ist Frühling. Dazu zogen doch schon wieder Wolkenschleier auf, so dass ich mich entschloss zum Ende hin noch einmal Saturn zu betrachten. Jetzt konnte ich auf über 300x zoomen und war von der Einzigartigkeit dieses Gasriesen wieder einmal überwältigt. Man kann einfach nicht genug von diesem Planeten mit seinem Ring bekommen. Er ist und bleibt (obwohl Jupiter und Mars viele Oberflächendetails zeigen) der schönste Nachbar im Sonnensystem.
Gegen 0.30 Uhr räumte ich glücklich und zufrieden meine Ausrüstung wieder auf.
Ein entspannter, ruhiger und erfolgreicher Abend liegt hinter mir.
Heute klarte es nach einem heftigen Graupelschauer gegen 21.00 Uhr von Westen her auf. Meteoblue.com, Meteox.de, Calsky und wetter.com
(ja, der erfahrene Beobachter geht auf Nummer sicher
) meldeten eine klare Nacht ohne Niederschläge, so dass die Gerätschaften auf der Terrasse positioniert wurden.Heute durfte nach längerer Abstinenz mein 10" ACF wieder an die frische Luft. Der 120er Esprit hat eine Pause nach dem "verlorenen Kampf" gegen den TOA 130 verdient.
Natürlich musste sich der blaue Meade erst einmal abkühlen. Immerhin lagen die Temperaturen jetzt bereits bei nur ca. 6°.
Um 22.00 Uhr wagte ich nach einem Blick auf die wabernde Venus den Mars scharf zu stellen. Die Luft war deutlich unruhig und ich hatte Mühe auf dem Planeten etwas zu erkennen. Am defokussierten Stern zeigte sich bei der Überprüfung eine deutliche Nase...immer noch Tubusseeing
Mars kommt dann immer sehr empfindlich daher und lässt sich kaum etwas entlocken.Immerhin konnte ich für kurze Momente ähnliche Strukturen wie am Montag bei Christian durch die Refraktoren erkennen. Alles jedoch deutlich blasser und verwaschen. Kein Vergleich. Nur die Polkappe war definiert.
Saturn war da dann schon etwas gutmütiger, so dass ich das Bino in den Auszug stopfte. In den 18mm Okularen stand er stolz im Gesichtsfeld, umrahmt von einigen Möndchen. Zunehmend beruhigte sich das Bild und die Vergrößerung konnte gut bis 250x gesteigert werden. Die 12,5er Olympus waren jedoch zu viel. Die Cassiniteilung und einige Bänder wurden danach auch gestochen scharf im Baader-Zoom-Oku genossen und auch der Ringschatten und der Planetenschatten auf dem Ringsystem ließen mein Herz höher schlagen. Insgesamt ist das Planetenbild im 10"er jedoch schon sehr hell, so dass im Gegensatz zum APO feinste Einzelheiten beinahe überstrahlt werden. Hier bedarf es dann perfekter Luftruhe, damit die Leistung des ACF ausgereizt werden kann. Heute war es allerdings nur gut durchschnittlich.
Ab 23.00 Uhr war es endlich dunkel genug, um in die Deep-Sky Welt einzutauchen.
Die Fotonen von M 104 (Sombrero), M 64 (Black Eye) und dem Leo-Triplet sog ich zur Einstimmung förmlich in mich auf...
Hier liegt die Welt meines ACF´s, der auf der SXD sicher und ruhig von Objekt zu Objekt getragen wird. Im Anschluss fuhr ich die KS im Ophiochus noch einmal ab und war über die Durchsicht erfreut, die jedoch nicht an die Nacht vom Sonntag heran kam.Da die Horizontsicht gut war, hielt ich mich im Sternbild Virgo unten im Süden auf. Die Galaxien NGC 4697 und NGC 5746 wurden ausgiebig betrachtet. Letztere liegt schön in Kantenlage. Ein heller Stern ist aus dem Gesichtsfeld zu fahren, dann entfaltet sie ihre wahre Größe. Dazu kam noch der KS 5634, der mit 9,5mag und 2' schon zu den schwierigeren Kandidaten zählt und nach höherer Vergrößerung verlangt.
Virgo bietet auch einen interessanten, in "schneller Bewegung" befindlichen Doppelstern: Gamma Virginis (Porrima): 3,5mag/3,5mag mit 1,0" Abstand. Dieser war ab 300x ordentlich getrennt. Durch die große Obstruktion ist das Teleskop in dieser Disziplin sehr interessant. Leider werden dadurch auch mehrere Beugungsringchen um den Stern "gestrahlt", so dass die Sternabbildung gegen einen Refraktor immer etwas unästethisch daher kommt.
Zeta Bootis 4,5mag/4,5mag mit 0,7" Abastand wehrte sich schon mehr. Im 6mm Ortho klebten die Sternscheibchen noch beinahe zusammen und erst im 4mm UWAN (625x) blieb ein Streifen Weltraum zwischen den 180LJ entfernten Sonnen stehen.
Das Quecksilber war mittlerweile nahe des Gefrierpunktes gesunken. Trotz mehrlagiger Fleecekleidung und Ski-Jacke fühlte sich die feuchte Kälte äußerst ungangenehm an. Eigentlich reicht es für dieses Jahr mit den tiefen Temperaturen. Immerhin ist Frühling. Dazu zogen doch schon wieder Wolkenschleier auf, so dass ich mich entschloss zum Ende hin noch einmal Saturn zu betrachten. Jetzt konnte ich auf über 300x zoomen und war von der Einzigartigkeit dieses Gasriesen wieder einmal überwältigt. Man kann einfach nicht genug von diesem Planeten mit seinem Ring bekommen. Er ist und bleibt (obwohl Jupiter und Mars viele Oberflächendetails zeigen) der schönste Nachbar im Sonnensystem.
Gegen 0.30 Uhr räumte ich glücklich und zufrieden meine Ausrüstung wieder auf.
Ein entspannter, ruhiger und erfolgreicher Abend liegt hinter mir.
the sky is the limit
Gruß Uwe
"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"
http://www.the-night-black-white.de
Gruß Uwe
"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"
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