25.07.2012, 17:53
BB vom 24.07.2012
Hallo,
nachdem wir am Sonntag mit den Temperaturen und dem durchschnittlichen Seeing einen eher wechselhaften Abend hatten, wurden wir gestern bei Winfried mit mediterranen Temperaturen um die 20° (und das noch mitten in der Nacht) und ordentlicher Luftruhe belohnt. Es ging kein Wind und bei einem (..oder zwei..) Gläschen Rotwein in der Hand kamen richtig Feriengefühle auf !!
Die Durchsicht war augenscheinlich nicht ganz so gut wie am Sonntag, die Luftruhe ermöglichte aber deutlich bessere Ergebnisse im Detail. Ich hatte sogar den Eindruck, dass man näher an die Grenzgröße herankommt, da bei unruhiger Luft die Sterne vermatschen und Feinheiten verschmieren.
Auf der Terrasse stand mein 10" ACF und sein 14" Ulugh Begh. Frank brachte seine Televue Okulare mit und August brachte sein C 11 auf der Straße mit Südhorizontblick in Stellung. In der Warte blieben der ES 127 und der Richfielder, der z. B. beim Nordamerikanebel (NGC 7000) seinen Auftritt hatte.
Winfried lauerte mit seinem Lichteimer natürlich auf die hellen Sommerobjekte und kanalisierte mit dem OIII Filter die Fotonen, so dass Frank tatsächlich in Begeisterung ausbrach, als er den Cirruskomplex und den Omeganebel bei ca. 300x abfuhr. Er kann den z. T. winzigen "Fizzelchen", auf die wir uns an diesem Abend stürzen wollten, nichts abgewinnen und badete seine Augen lieber in den Lichtstrahlen vom Hantelnebel, Ringnebel und mächtigen Kugelsternhaufen. Frank und ich hatten mit diesen Objekten ja schon am Sonntag geliebäugelt und nahmen mit Stropek den Kampf mit der Wahrnehmungsgrenze auf.
Aquila-Ophiochus-Herkules war das Zielgebiet in dem wir starteten. Mit den OH IC4665 und IC 4756 eröffneten unsere Jagd. Beides sind lockere lohnende Haufen, auch für das Fernglas. Es dauerte dann wieder bis nach 23.00 Uhr, ehe der Himmel dunkel genug war um auch schwächere Deep-Sky-Objekte aufzusuchen.
NGC 6384 (erscheint leicht fleckig), NGC 6426 (schwacher KS), NGC 6495 (grenzwertiges Objekt für 10" Optik..ein Hauch von nichts ), NGC 6500 (lichtschwache längliche Glx), NGC 6548 (relativ helle Glx)..
Mit dem Blue Racquetball, NGC 6572, einem PN, der eine 100fach höhere Flächenhelligkeit wie M 57 aufweist. Er gehört zu den farbigsten Deep-Sky-Objekten (grünlich) und ist bei hoher Vergrößerung besonders eindrucksvoll.
NGC 6574 erkannten wir asymmetrisch bzw. tropfenförmig. Diese kleine längliche Galaxie ist mit 12 mag eine der helleren Lichtinseln.
NGC 6633 Missing-Messier-Haufen diente wieder als Augenbalsam. Dieser offene Haufen ist mit 30 Sternen locker konzentriert.
NGC 6712 ist ein kleiner, ziemlich lichtschwacher KS der nur als zartes Wölkchen zwischen der sternreichen Milchstraßengegend hervorschimmert.
Stellar erschien der grünliche Phantom Streak Nebel. (NGC 6741).
Der Glowing Eye Nebel (PN NGC 6751) gab immerhin seinen Zentralstern Preis, der im grünlich schimmernden Nebelfleckchen aufblitzte.
NGC 6760 (KS) ist mit 2,4 x 2,4 Bogenminuten recht hell und "ziemlich groß". Ein 12mag Stern am Rand macht ihn unverwechselbar.
Christoph hat ja heute seine Barnard Galaxie gepostet. Auf der Aufnahme kommt sie recht deutlich herüber. Visuell ist es schon eine harte Nuss, die wir am Sonntag nicht wahrnehmen konnten. Gestern stand NGC 6822, als als zarte Lichtaufhellung nur 0,7° von NGC 6818, dem Little Gem Annular Nebula. Dieser PN im Schützen ist als ovaler, blaugrüner Nebel sichtbar und sehr hell.
Den Saturnnebel und NGC 7013, eine recht helle Galaxie betrachteten wir auf dem Weg zum Pegasus wo wir ausgiebig NGC 7331, Stephans Quintett und das hübsche Galaxienpaar NGC 7332/7339 betrachteten.
Bei unserer "Arbeit" am ACF verging die Zeit natürlich wie im Flug. August kam öfter von der Straße und fragte nach den aktuellen Objekten, die er dann am C11 auch einstellen konnte.
Einige der Objekte sind für 10"er als Grenzobjekte im Stropek eingetragen. Um so schöner, dass wir sie alle knacken konnten. Das zeigt, dass entweder die Optik passt oder der Himmel bei uns wirklich noch erste Sahne ist. Beim Dobson ist die Obstruktion schließlich deutlich geringer als beim SC.
Winfried ließ sich natürlich bei seinen Objekten nicht aus der Ruhe bringen und gönnte uns zwischendurch nicht nur ein Gläschen Wein, sondern auch immer wieder eine Lichtdusche. Wie immer fachsimpelten wir nebenbei über verschiedene Dinge, nicht nur astronomische und erfreuten uns beim Blick zum Himmel an den zahlreichen Sternschnuppen die die herrliche Sommermilchstraße durchschnitten.
So stellt man sich eine tolle, lohnende Beobachtungsnacht vor. Gegen 2.00 Uhr verabschiedeten wir uns und freuen uns schon auf die hoffentlich nächsten so gemütlichen Nächte.
Hallo,
nachdem wir am Sonntag mit den Temperaturen und dem durchschnittlichen Seeing einen eher wechselhaften Abend hatten, wurden wir gestern bei Winfried mit mediterranen Temperaturen um die 20° (und das noch mitten in der Nacht) und ordentlicher Luftruhe belohnt. Es ging kein Wind und bei einem (..oder zwei..) Gläschen Rotwein in der Hand kamen richtig Feriengefühle auf !!
Die Durchsicht war augenscheinlich nicht ganz so gut wie am Sonntag, die Luftruhe ermöglichte aber deutlich bessere Ergebnisse im Detail. Ich hatte sogar den Eindruck, dass man näher an die Grenzgröße herankommt, da bei unruhiger Luft die Sterne vermatschen und Feinheiten verschmieren.
Auf der Terrasse stand mein 10" ACF und sein 14" Ulugh Begh. Frank brachte seine Televue Okulare mit und August brachte sein C 11 auf der Straße mit Südhorizontblick in Stellung. In der Warte blieben der ES 127 und der Richfielder, der z. B. beim Nordamerikanebel (NGC 7000) seinen Auftritt hatte.
Winfried lauerte mit seinem Lichteimer natürlich auf die hellen Sommerobjekte und kanalisierte mit dem OIII Filter die Fotonen, so dass Frank tatsächlich in Begeisterung ausbrach, als er den Cirruskomplex und den Omeganebel bei ca. 300x abfuhr. Er kann den z. T. winzigen "Fizzelchen", auf die wir uns an diesem Abend stürzen wollten, nichts abgewinnen und badete seine Augen lieber in den Lichtstrahlen vom Hantelnebel, Ringnebel und mächtigen Kugelsternhaufen. Frank und ich hatten mit diesen Objekten ja schon am Sonntag geliebäugelt und nahmen mit Stropek den Kampf mit der Wahrnehmungsgrenze auf.
Aquila-Ophiochus-Herkules war das Zielgebiet in dem wir starteten. Mit den OH IC4665 und IC 4756 eröffneten unsere Jagd. Beides sind lockere lohnende Haufen, auch für das Fernglas. Es dauerte dann wieder bis nach 23.00 Uhr, ehe der Himmel dunkel genug war um auch schwächere Deep-Sky-Objekte aufzusuchen.
NGC 6384 (erscheint leicht fleckig), NGC 6426 (schwacher KS), NGC 6495 (grenzwertiges Objekt für 10" Optik..ein Hauch von nichts ), NGC 6500 (lichtschwache längliche Glx), NGC 6548 (relativ helle Glx)..
Mit dem Blue Racquetball, NGC 6572, einem PN, der eine 100fach höhere Flächenhelligkeit wie M 57 aufweist. Er gehört zu den farbigsten Deep-Sky-Objekten (grünlich) und ist bei hoher Vergrößerung besonders eindrucksvoll.
NGC 6574 erkannten wir asymmetrisch bzw. tropfenförmig. Diese kleine längliche Galaxie ist mit 12 mag eine der helleren Lichtinseln.
NGC 6633 Missing-Messier-Haufen diente wieder als Augenbalsam. Dieser offene Haufen ist mit 30 Sternen locker konzentriert.
NGC 6712 ist ein kleiner, ziemlich lichtschwacher KS der nur als zartes Wölkchen zwischen der sternreichen Milchstraßengegend hervorschimmert.
Stellar erschien der grünliche Phantom Streak Nebel. (NGC 6741).
Der Glowing Eye Nebel (PN NGC 6751) gab immerhin seinen Zentralstern Preis, der im grünlich schimmernden Nebelfleckchen aufblitzte.
NGC 6760 (KS) ist mit 2,4 x 2,4 Bogenminuten recht hell und "ziemlich groß". Ein 12mag Stern am Rand macht ihn unverwechselbar.
Christoph hat ja heute seine Barnard Galaxie gepostet. Auf der Aufnahme kommt sie recht deutlich herüber. Visuell ist es schon eine harte Nuss, die wir am Sonntag nicht wahrnehmen konnten. Gestern stand NGC 6822, als als zarte Lichtaufhellung nur 0,7° von NGC 6818, dem Little Gem Annular Nebula. Dieser PN im Schützen ist als ovaler, blaugrüner Nebel sichtbar und sehr hell.
Den Saturnnebel und NGC 7013, eine recht helle Galaxie betrachteten wir auf dem Weg zum Pegasus wo wir ausgiebig NGC 7331, Stephans Quintett und das hübsche Galaxienpaar NGC 7332/7339 betrachteten.
Bei unserer "Arbeit" am ACF verging die Zeit natürlich wie im Flug. August kam öfter von der Straße und fragte nach den aktuellen Objekten, die er dann am C11 auch einstellen konnte.
Einige der Objekte sind für 10"er als Grenzobjekte im Stropek eingetragen. Um so schöner, dass wir sie alle knacken konnten. Das zeigt, dass entweder die Optik passt oder der Himmel bei uns wirklich noch erste Sahne ist. Beim Dobson ist die Obstruktion schließlich deutlich geringer als beim SC.
Winfried ließ sich natürlich bei seinen Objekten nicht aus der Ruhe bringen und gönnte uns zwischendurch nicht nur ein Gläschen Wein, sondern auch immer wieder eine Lichtdusche. Wie immer fachsimpelten wir nebenbei über verschiedene Dinge, nicht nur astronomische und erfreuten uns beim Blick zum Himmel an den zahlreichen Sternschnuppen die die herrliche Sommermilchstraße durchschnitten.
So stellt man sich eine tolle, lohnende Beobachtungsnacht vor. Gegen 2.00 Uhr verabschiedeten wir uns und freuen uns schon auf die hoffentlich nächsten so gemütlichen Nächte.
the sky is the limit
Gruß Uwe
"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"
http://www.the-night-black-white.de
Gruß Uwe
"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"
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