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Europadurchgang in der Waschküche...
#1
BB vom 22.11.2012

Hallo,

so, heute ist schon Schicht im Schacht...leider! Die Luft stand förmlich, so dass Vergrößerungen bis ans Limit möglich waren. Mein 10"ACF kühlte schon ab ca. 17.30 Uhr vor. Als August gegen 19.00 Uhr ankam hatte ich gerade unseren Trabanten in der Mangel Wink

Am schönsten war er im Bino mit den 12,5er Olympus-Okularen bei ca. 250x (mit 1,25x Glaswegkorrektor) - einfach brachial. Feinste Einschläge, tolle Schattenlinien, Terrassenstufen in zahlreichen Kratern und gleißende Zentralformationen ließen einen staunen. Das ganze eben bei völliger Luftruhe. Selbst das 6mm Ortho durfte wieder einmal am ACF andocken und mit über 400x das Mondlicht in meine Augen "brennen".

Augusts C11 hatte noch keine Betriebstemperatur, was sich aber im Laufe der Beobachtungen deutlich verbesserte. Am Ende konnte er auch mit über 500x am Mond auf Entdeckungsreise gehen.

An Jupiter begeisterten wir uns am Europaschatten und -durchgang. Es ist und bleibt ein erhabener Anblick wenn sich so ein Mond vor dem Planetenscheibchen entlangbewegt, immer heller wird und sich schließlich beinahe wie ein Leuchttröpfchen vom Gasriesen löst.
Daumen hoch
Das Ganze konnte ich bei bis zu 250x binokular gut verfolgen, wobei mir der knackige Anblick in den 18er Orthos bei ca. 175x in seiner Schärfe besser gefiel. Monokular war ich am Zoom-Oku zwischen 8 und 10 mm zu Gange. Es war für mich der erste Monddurchgang der jetzigen Saison. Leider war der GRF schon um´s Eck gewandert. Wenigstens die Wolkenschleppe und einige Wirbel in umrahmten den Mondtransit. Ein fantastischer Anblick!!!

August und ich wechselten hin und her und besprachen unsere Eindrücke im jeweiligen Gerät. Dass wir dann schon so früh endeten, lag an der unglaublichen Taubildung heute. Ich habe nach den letzten Abenden schon geglaubt es gäbe keine Steigerung mehr. Aber das heute war mit der Höhepunkt in meiner astronomischen Karriere. Alles ist einfach nur noch wassergetränkt. Fönen bringt an der Schmidtplatte auch nur bedingt Erfolg. Obwohl der Himmel klar ist, "ersäuft" man einfach auf der Terrasse...Sad . Okulare, Kabel, Koffer, alles schwimmt... Da war an Zeichnen auch gar nicht zu denken!

... wobei, so ein Bleistiftaquarell wäre bestimmt reizvoll Wink

Schade, wir hätten gerne noch etwas länger beobachtet. Aber wir sind auch so zufrieden, da neben Mond und Jupiter kaum Deep-Sky möglich war.
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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#2
Hallo Uwe,

nach dem gesterigen Tag und meinem Geduldsspiel in Karlburg (ich hatte, um Architekturaufnahmen zu machen, 3 Stunden auf die Sonne gewartet, sie kam im allerletzten Moment), habe ich es mir verkniffen, aberds zu beobachten. Ich hatte ähnliches erwartet. Wie schon so oft, ging es bei uns relativ früh zu.

Aber es kommen noch bessere Nächte!

Gruß
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#3
Glückwunsch zu der Beobachtung Uwe!

Tatsächlich habe ich auch mal wieder durchs Okular geblickt, so gegen 21.00Uhr. Ebenfalls anziehende Feuchtigkeit die Ab-und An einen Tropfen mit dem typischen "Patschgeräusch" von der Kuppel fallen ließ.
Nur leider war das Seeing nicht so berauschend bei mir dass ich um 22.00Uhr wieder zugemacht hatte.

Konntest Du gegen Ende Deiner Beoachtung auch eine Seeingverschlechterung feststellen oder war es demnach eher am örtlichen Seeing gelegen?
Du hattest ja wesentlich früher mit der Beobachtung begonnen.

Nebelige Grüße
Ralf
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#4
Hallo Uwe und Ralf!
Ja, das Handtuch, ein Föhn oder zumindest ein Lüfter die sind in den letzten Nebelabenden unverzichtbar.
Nicht nur Korrektionsplatten beschlagen, sondern auch die Okulare.
Von meiner Seite her - ich habe ja noch ein paar Frames an M33 aufgenommen - gab es von 19.30 Uhr bis 21.30 Uhr eine eindeutige Verschlechterung.
Ich habe dann den Zwischenring am Hyperion-Okular ausprobiert (einfach reinschrauben und alles passt und sitzt tadellos) dann brach das Seeing förmlich zusammen und der Nebel war innerhalb von Minuten da. Ein aussagekräftiger Aufnahme-Versuch an Jupiter scheiterte letztendlich. Ich müsste aber die 1.000 Bildchen mal stacken und schauen, ob Europa drauf ist.
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#5
Hallo Ralf, hallo Christoph,

ich komm erst jetzt zum Antworten, da schon um 7.00 Uhr zu einer Sitzung nach KA gedüst und gerade eben erst wieder hier angekommen bin.

Zum Seeing: Ich konnte am Donnerstag hier bei mir keine deutliche Verschlechterung der Luftruhe wahrnehmen. Und wenn, dann war es so geringfügig, dass ich es nicht auffällig bemerkte. Leider war schon sehr früh die Luft so feucht, dass alles Weitere ins "Wasser" fiel. Als der Nebel anfing richtig aufzusteigen, hatten wir schon zusammengeräumt.

Normal weht hier auf der Höhe immer eine leichte Brise, die gegen den Taubeschlag wirkt, doch die letzen Wochen waren wirklich mehr oder weniger Windstill.

@Ralf: Ich freu mich wirklich für dich, dass du neben dem Hausbau wieder einmal beobachten konntest. Das tat sicher auch gut und du kannst etwas abspannen, da man dann mal an etwas anderes denkt, oder?
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

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#6
Hallo!
Das avi nahm ich um 22:20 Uhr von Jupiter auf. Da hatte sich freilich Europa schon längst vom Acker gemacht. Wenn ich bedenke, dass es so voll im zumachenden Nebel gemacht wurde, bin ich erstaunt, was da noch drauf ist.


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Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#7
Guten Abend Christoph,

stimmt. Da ist doch einiges an Details drauf zu sehen. Kannst du noch was zu den Aufnahmedaten schreiben? Ich fange ja gerade erst mit Planetenvideos an. Da interessiert mich das besonders.

Viele Grüße

Frank
Nur in einem ruhigen Teich
spiegelt sich das Licht der Sterne...
(aus China)
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#8
Guten Morgen Frank!
Die Brennweite war etwa 2.000 mm mit Okularprojetktion an einem 10" Newton mit f/4,6 von Haus aus. Jupiter ertrank während der Aufnahme in Nebelschwaden und ich variierte die Belichtungszeit von 1/30 sec bis zu einer Achtel Sekunde mit einer DMK. Nach etwa tausend Bildern verschwand Jupiter völlig. Aufgrund der Umstände ist es eigentlich ein Wunder, was alles im sichtbaren Bereich auf dem Bild zu sehen ist.
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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