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M 33 - Kooperation Weikersheim mit Südfrankreich
#1
Hallo zusammen,

seit einiger Zeit habe ich Zugang zu einer im OHP (Observatoire Haute-Provence) gelegenen Remotesternwarte. Es handelt sich dabei um das ROTAT (Remote observatory of Theoretical Astrophysics Tuebingen), welche seit 2001 in Betrieb ist und derzeit von der Stiftung für interaktive Astronomie und Astrophysik (http://www.stiftung-astronomie.de) betrieben wird. Mit im Boot ist der bekannte Prof. Dr. Hanns Ruder.

Dort installiert ist ein 24 Zoll f/8 Cassegrain mit dementsprechend 4.800 mm Brennweite. Mit dieser Optik habe ich vor einigen Tagen M 33 aufs Korn genommen. Da ich noch nicht einwandfrei mit dem Guiding zurechtkomme, wurden die RGB-Kanäle nichts genaues. Also griff ich zu meinem M 33 Bild, welches ich im September von Weikersheim aus machte. Dort zielte ich mit einem TEC-140 und einer ATIK 383L* auf M 33 und sammelte während 14 Stunden Licht in R, G und B.

Hier zunächst das Luminanzbild aus Südfrankreich:

[Bild: m33_luminance_29x60sec.jpg]

Dieses habe ich mit dem aus Weikersheim aufgenommenen Bild aus September verarbeitet:

[Bild: m33_rgb_840min.jpg]

Heraus kam dann schließlich das:

[Bild: m33_composit_lrgb_rotat24inch_weikersheimtec140.jpg]

Ein direkter Vergleich der Auflösungsunterschiede macht deutlich, dass Größe manchmal doch von Vorteil sein kann:

[Bild: m33_comparison.jpg]

Der Spiegel wurde kürzlich von Dr. Dominik Elsässer und Dr. Carolin Liefke neu belegt. Wer schon einmal in der Hochprovence des nachts unterwegs war, der weiß, was für himmlische Verhältnisse dort nachts herrschen. Nur das Seeing lässt aufgrund des Mistrals meist zu wünschen übrig...

Grüße,

Jens
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#2
Guten Abend Jens,
M 33 liegt offenbar im Trend!
Ein hochinteressanter Vergleich. Dein RGB M33 mit dem Apo ist schön anzusehen. Besonders der direkte Vergleich mit dem viel größeren Cassegrain zeigt im Detail schon Unterschiede, aber lange nicht so stark wie ich erwartet hätte.
Besonders die Sternauflösung mit dem TEC ist höher als ich der vergleichsweise kleinen Öffnung von 140mm zugetraut hätte.

Vielleicht will es Kollege Meyer mal mit dem 14" RC probieren!?

Besten Gruß
Ralf
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#3
Hallo Jens und Ralf,

wow, ein toller Vergleich! Ich hätte mir den Unterschied auch wesentlich größer vorgestellt! Die Auflösung ist nur geringfügig besser. Klar die Grenzgröße ist mit dem Spiegel eine andere, aber nicht extrem. Die kleinen Linsen haben also so ihre Daseinsberechtigung (ein Glück) =O)

Deine Version mit dem Tec gefällt mir gut. Klasse zu sehen das auch mit „kleinen“ Mitteln so tolle Ergebnisse im Vergleich möglich sind.

Grüsse
Christian
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#4
Hi zusammen,

und danke für die Antworten und Einschätzungen. Wie erwähnt, ist das Seeing da unten "dank" des Mistrals oft sehr mies, nicht selten schlechter als 4 Bogensekunden. Dadurch kommen eigentlich nur gebinnte Aufnahmen in Frage. Nichts desto trotz ist die Durchsicht fantastisch und wenn das Seeing dann doch mal mitmacht, sind auch sehr tiefe und hochaufgelöste Aufnahmen möglich.

Den Vergleich TEC-140/24" machte ich gerne. Auf der einen Seite war ich erschrocken, wie "schlecht" der TEC auflöst, aber angesichts der Öffnung von weniger als einem Viertel des Cassegrain und des Brennweitenunterschiedes um den Faktor 5 steht der TEC sehr gut da. Da hat uns Ralf gute Ware verkauft Wink

Ich nutze den TEC sehr gerne und unser sternwarteneigener 20-Zöller wird von mir schon lange nicht mehr genutzt. Als nächstes habe ich vor, mit dem 24 Zoll Luminanzdaten von M 51 zu sammeln und diese dann wieder mit Farbinformationen unseres TEC zu verbauen. Wenn da ähnlich gute Auflösungsergebnisse rauskommen, dann... Daumen hoch

Grüße,

Jens
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#5
Hallo Jens!
Also, mich beeindruckt das RGB ja fast mehr, als das "große" Bild. Die Auflösung ist freilich klasse in dem Bild, da merkt man den 24"er. Aber eigentlich müsste der doch mehr bringen - denkt man sich. Ok, die Belichtungszeit ist wesentlich kürzer, aber da spielt das Seeing die entscheidende Rolle. Nur bei NGC 604 kann der Spiegel so richtig zeigen, wie gut er sein könnte gegenüber dem TEC. Superbilder, das RGB für sich und auch das LRGB. Daumen hoch

Bei meinen Aufnahmen hatte ich durchgängig gutes Seeing, nur der Halbmond hat mir die richtige Tiefe nicht erreichen lassen. Aber was will man mehr bei einem insgesamt sehr komplexen und schwierigen Objekt wie M33!
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#6
Hallo Christoph,

un danke fürs Statement.
Ja... M 33 ist nicht einfach. Ist irgendwie schon ne harte [ups] Wink.
Deine Aufnahme ist super, die Tiefe stimmt dabei schon. Aber wie du schon sagtest, ist das Seeing bei derart großen Optiken fast immer der limitierende Faktor. Zum Aufnahmezeitpunkt muss es schon gut gewesen sein, ich tippe auf etwas um 2.0 Bogensekunden.

Grüße,

Jens
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