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Großer Orionnebel
#1
Hallo Astrofreunde,

da nun ja immer noch Winter ist, darf der Orionnebel natürlich nicht fehlen.
So langsam wird das Wetter besser und ich hatte im Februar tatsächlich mal die Gelegenheit ein paar Photonen von M42 zu sammeln.
Nur der böige Wind hätte sich noch ein wenig mehr verziehen können.

Daten: 45x480sek + 33x13sek (für das Zentrum) ~6,1std
02./10./14.02.2013
10"f/4,8 Orion UK Newton + GPU Korrektor + OAG Guiding mit M-Gen
Canon EOS 20Da
EBV: DSS, Fitswork, PS CS2
   

Viele Grüße und einen klaren Himmel,

Stefan
300mm f/4,5 Rubinar
85/1900mm Schiefspiegler
100/700mm Refraktor
250/1200mm Newton(Orion UK)
Vixen New Atlux, Lacerta M-Gen
Canon EOS 20Da

http://www.astrofreunde-franken.de/
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#2
Hallo Stefan,

ein Riesen Ding, dieser Orion, gell??
Ich bin wie du weißt, kein Aufnahmeexperte aber das Zentrum (Trapez) hast du toll herausgestellt. Das verdient auf alle Fälle einen dicken

Daumen hoch

Oft ist es bei Aufnahmen überlichtet.
Die Darstellung des Nebels an sich finde ich allerding etwas zu stark bearbeitet. Er wirkt irgendwie unnatürlich und zu dominant. Kann es sein dass das Bild sehr verrauscht ist? Im Bereich um die hellen Sterne links unten sieht man, dass der Hintergrund unheimlich aufgehellt erscheint.

Die große Kunst an M42 liegt in der Kombination von Nebel und Zentrum. Ich bewundere trotzdem die Leistung und hoffe, dass du aus den Daten noch ein anderes Bild zaubern kannst.

Ich kann mich aber auch total irren, da ich mich wie gesagt nicht mit der Fotografie beschäftige.

Dass du bei diesen Bedingungen über 6h belichten konntest verdient allen Respekt!!
Mach weiter so!
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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#3
Hallo Uwe,

danke für deine Einschätzung. Das Trapez war für mich so ziemlich der leichteste Teil des Ganzen.

Wirklich zu kämpfen hatte ich mit den verschiedenen Nuancen der Nebelfarben. Es gibt da einfach kein Allgemeinrezept, dass macht so ein Objekt wie den Orionnebel durch die immense Detailfülle zu einer Herausforderung.

Das Rauschen ist wohl dadurch entstanden, dass ich durch das Strapazieren der Gradationkurven die schwachen Staubschleier noch besser zur Geltung bringen wollte. Geglättet habe ich das Bild dann auch nicht, weil dadurch wieder die schwachen Details verwischt werden. Also steht man auch hier wieder vor einem Kompromiss, den ich hier eingegangen bin.

Ich habe sogar noch eine andere Version erarbeitet, die mir wiederrum zu fad aussah.

Trotzdem bin ich Dir dankbar für deine Beurteilung, da du das Bild wieder mit anderen Augen siehst und gespannt auf weitere KommentareSmile

Viele Grüße,
Stefan
300mm f/4,5 Rubinar
85/1900mm Schiefspiegler
100/700mm Refraktor
250/1200mm Newton(Orion UK)
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Canon EOS 20Da

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#4
Hallo Stefan,
Mir gefällt dein Bild sehr gut. Wahnsinn wieviel unterschiedliche Nuancen da zum Vorschein kommen. Die Farben sind etwas verfälscht und die Mitte dürfte ein wenig kräftiger im Verhältnis zum Umfeld sein. Ich denke aber du wolltest das Trapez nicht zu hell darstellen.

Glückwunsch zu der Aufnahme, viele Grüße, Michael
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#5
Hallo Stefan!
Erst mal Hut ab! 6 Std im Winter zu belichten ist schon alleine eine tolle Sache! Dann ist der M42 eine der schwierigsten Objekte hinsichtlich der Dynamik vom Zentrum zu den Ausläufern.

Du kannst es eigentlich nur "falsch" machen: ist das Zentrum richtig in der Helligkeit, so ist von den Ausläufern nichts zu sehen; willst Du die schwachen Ausläufer rausholen, so ist das Bild dann gleich verrauscht und das Zentrum fällt all zu sehr ab. Die Übergänge hast Du auf jeden Fall sehr gut hingebracht, da gibt es keine Hell/Dunkelkanten. Nicht so einfach!

So ist die Frage, was Du darstellen willst und wie Dein Geschmack ist. Mein Eindruck ist, dass etwas das Blau und Grün fehlt und dass Du die Tonwertkurve arg aufgezogen hast. Da ist das differenzierte Filtern ein Muss und nicht so einfach. Wie Du geschrieben hast: allzu sehr glätten filtert die schwachen Nuancen wieder weg.

Hast Du es mal mit Wavelets für das Filtern probiert? Welche Bearbeitungsprogramme stehen Dir zur Verfügung?
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#6
Hallo Michael, hallo Christoph,

ich freue mich riesig, dass euch die Aufnahme gefälltSmile

Und ihr habt es genau auf den Punkt getroffen. Eigentlich wollte ich den Orionnebel in seiner Gesamtheit mit allen Einzelheiten so deutlich wie möglich darstellen. Also ist mir da am Ende ein Aquarell herausgekommen.
So richtig 100%ig zufrieden bin ich mit dem Ergebnis auch noch nicht, mir fehlt einfach der Glanz. Ich weiß nicht wie ich es sonst beschreiben soll.
Wenn ich versuche, eigentlich helle Partien "normal" darzustellen, wird sofort der Kern zu hell. Nur ich kann das Zentrum ja auch nicht dunkler machen als die umgebenden Nebelpartien. Es ist verflixt und ich werd mich wohl auch nochmal drübermachen, wenn sich mein Auge erholt hatWink

Blau und Grün habe ich fast gar keines auf den Aufnahmen. Die Partien die leicht blau dargestellt sind, sind auf den Rohbildern grau.

Die Tonwertkurve habe ich auch für meinen Geschmack etwas zu stark überzogen, aber mir waren die schwachen Staubwolken wichtig. So kam dann das Rauschen raus, was da auf der gestackten Rohaufnahme nicht ist.

@Christoph, Fitswork und Photoshop stehen mir zur Verfügung.
Mit Fitswork habe ich nur die Sterne etwas verkleinert und die Gradationskurven eingestellt. Alles andere inkl. dem Vereinen der zwei Bilder um das Zentrum darzustellen ist mit Photoshop erfolgt.
Das Wavelet-Filtern mit Fitswork hab ich probiert, hat mich aber irgendwie nicht überzeugt. Gibt's da noch andere Möglichkeiten?

Hier ist nochmal ein einzelnes Rohbild, damit ihr einen Eindruck davon habt, was da aus er Kamera kam.
   

Viele Grüße,
Stefan
300mm f/4,5 Rubinar
85/1900mm Schiefspiegler
100/700mm Refraktor
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Vixen New Atlux, Lacerta M-Gen
Canon EOS 20Da

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#7
Hallo Stefan!
Das Rohbild sieht erwartungsgemäß gut aus. Die 20 Da rauscht eigentlich ja nicht so heftig. Und kalt genug wird es drumrum gewesen sein. Wink

Den Verlauf zwischen Zentrum und umgebenden Nebel mit nur zwei Einzelbildern hinzubekommen, ich würde sagen, das ist ambitioniert. Da braucht es eigentlich mindestens vier oder am besten mehr. Es ist ein ewiges Ausprobieren mit verschiedenen Frames, Tonwertkurven und weichen Übergängen. So erging es mir jedenfalls bei meinen diversen Versuchen. Aber irgendwie ist das derart reizvoll, und es lohnt sich irgendwann, weil ein zufriedenstellendes Bild rauskommt.
Ich nutze in PS unter anderem auch die Filter von ProDigital Software. Kostet ein paar Dollar, aber vereinfacht das Leben ungemein.

Meist gehe ich auch her und lege eine gefilterte Version über die ursprüngliche Ausgangsversion und hole mir nur die Teile aus der gefilterten Version, die mir gefallen. Der Rest wird gelöscht oder via Maske ausgeblendet.
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#8
Hallo Christoph,

das Rohbild habe ich vom RAW-Format direkt in JPEG konvertiert. Dabei kam dieses Rauschen zustande. Eigentlich rauschen die Rohbilder überhaupt nicht.

Nun habe ich den Orionnebl noch einmal überarbeitet.
Die Farben habe ich fast gar nicht verändert, um das Objekt so natürlich wie möglich zu belassen.

   

Gruß,
Stefan
300mm f/4,5 Rubinar
85/1900mm Schiefspiegler
100/700mm Refraktor
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Vixen New Atlux, Lacerta M-Gen
Canon EOS 20Da

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#9
Hallo Stefan,

wunderschön, aus meiner Sicht gibt's da nichts zu bemängeln.

Die erste Version, die Du eingestellt hast, war in seiner Farbgebung doch etwas ungewöhnlich.
Kann man machen und hat auch seinen eigenen Reiz, aber was soll ich sagen, die letzte Version finde ich einfach nur klasse.
Gruß Martin
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#10
Hallo Stefan,

deine erste Version gefiel mir ehrlich gesagt garnicht. Die Farbdynamik und die Bilddynamik waren einfach nur platt. Zudem hatten Die Sterne unschöne Halos.

Jetzt aber hast du all diese Punkte sauber bearbeitet und damit ein wesentlich schöneres und ansprechenderes Ergebnis gezaubert. Die Details und Farbübergänge sind immer wieder schön anzusehen.
Ich würde evtl. noch die Sternfarben (außer den blauen Sternen) noch etwas pushen und die Dunkelnebelschwinge zu M43 hin noch etwas abdunkeln. So würde die Dynamik nochmal gesteigert werden.
Insgesamt eine tolle Leistung! Rauschen Tiefe und Details sind klasse! Glückwunsch zu dem tollen Ergebnis.

Grüsse
Christian
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#11
Hallo Stefan!
Als ich den Anfang Deiner Antwort las, "RAW in jpg..." war die Ursache des Rauschens klar.
Jenseits dessen hast Du nun ein tolles Ergebnis komponiert, das mir sehr gefällt. Die Farben der Nebel, die Sterne und die Dynamik. Wenn Du magst kannst Du die Anregungen von Christian aufgreifen - mich spricht das Bild auch so an.
Daumen hoch
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#12
Hallo Martin, Christian, Hans, Christoph,

ich freue mich, dass euch die Aufnahme anspricht. Wenn ich nun die erste mit dieser Version vergleiche, springt mir der Unterschied auch schon beinahe schmerzlich ins Auge.
Bei so extrem dynamischen Objekten muss man wohl mehrmals von vorn beginnen, um am Ende ein ordentliches Ergebnis zu erhalten.

@Christoph, bei diesem M42 habe ich deinen Tipp aufgegriffen, und verschiedene Masken des Ausgangsmaterials übereinandergelegt. So kam dann auch nach und nach die Dynamik zustande. Du hast Recht, man sollte wahrscheinlich mit wenigstens 4 Belichtungszeiten arbeiten, sonst tut man sich schwer.

@Christian, die Dunkelnebelgebiete hab ich nochmal dezent nachbearbeitet.
Die Sterne hatte ich mit Fitswork etwas verkleinert um das Augenmerk auf den Nebel zu legen.
Kann ich die Sterne mit Photoshop noch einmal pushen?

CS und viele Grüße,
Stefan
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Canon EOS 20Da

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#13
Hallo Stefan,

dein Orionnebel, finde ich wirklich beeindruckend.
Großes Lob auch von mir. Daumen hoch
Gruß Karsten
________________________________________
GSO 12" f/5 Dobson 300/1500mm
ED80 80/560mm auf Meade LXD75 Montierung
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#14
Hallo Stefan,

wenn du in Photoshop die richtige Maske hast, kannst du nahezu alles machen =O) Du musst dir nur die Sterne maskieren, so das die Änderung nur auf diese wirkt und der Rest des Bildes unverändert bleibt. Dann kannst du die Sterne Separat bearbeiten. Hierzu empfehle ich dir die Anleitungen von Dirk Bautzmann. Die sind sehr leicht verständlich und beinhalten genau das was du benötigst.

http://www.astro-fotos.com/anleitungenbi...itung.html

Grüsse
Christian
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#15
Hallo Christian,

wow, die Anleitungen von Dirk Bautzmann sind ja super! Vielen Dank!

Im Zuge dessen habe ich meinen M42 nochmal leicht nachgeschärft mittels Hochpassfilter.
Ich hoffe es war nicht zu vielWink

   

Guß,
Stefan
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#16
Ja! Da hast Du noch mal richtig nachgelegt, ohne das Bild zu Verschlimmbessern.
Ich nehme an, dass Du den Hochpassfilter noch mit einer ausgewählten Maske kombiniert hast. Ich würde sagen: finale Version erster Güte!
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#17
Hallo Stefan,

google is your friend Big Grin Es gibt dausende gute Anleitungen im Netz zu finden. Hier im Forum haben wir sogar schon eine Linksammlung zusammengestellt. Hier ein Link zu einer Sammlung:

http://forum-stellarum.de/showthread.php?tid=2698

Der Orion hat jetzt nochmal zugelegt Exclamation

Grüsse
Christian
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#18
@Christoph,
du hast vollkommen Recht. Mittels Maske wurde der Hochpassfilter eingefügt und angepasst.

@Christian
oha, dass wird ja immer besser. Die EBV ist ist wirklich eine Welt für sich.

Vielen, vielen Dank an alle, für eure Hilfe und konstruktiven Kommentare!

CS und Gruß,
Stefan
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#19
Hallo Stefan,

für mich als Nicht-Fotograf ist es schier unvorstellbar, dass das erst gezeigte Bild mit dem zuletzt gezeigten Bild aus den selben Rohdaten entstanden ist. Hut ab, das Endergebnis ist wirklich toll geworden! Du hast schöne Strukturen herausgearbeitet, die im ersten Versuch nicht erkennbar waren - eine wirkliche 300%-ige Steigerung. Daumen hoch
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#20
Hallo Stefan,

gern geschehen, es gibt aber noch sehr viel mehr zu entdecken. Photoshop verbirgt nahezu ungeahnte Möglichkeiten. Die Anleitungen halfen mir damals auch enorm weiter, es freut mich also wenn es dir auch so geht.

Grüsse
Christian
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