BB vom 04.08.2013
Hallo,
Michael und ich wollten schon länger mal wieder gemeinsam den Himmel unsicher machen. Am Abend haben wir uns zusammentelefoniert. Nach einem Termin saß ich um 21.00 Uhr im Auto. Mit an Bord waren mein TMB und das übliche Astrozubehör.. alles ganz entspannt.
Gegen 21.45 Uhr positionierte ich meinen 115/805 Apo vor der schicken Rolldachhütte, wo wir auch gleich mit einem Blick auf Albireo im Schwan die Luftruhe prüften. Sie war wirklich ordentlich und die Transparenz am Himmel wurde im Laufe des Abends immer besser. Die reinigende Regenfront vom Mittag hatte ganze Arbeit geleistet.
Das alles bei sinkenden Temperaturen bis 17°C (nein, das "-" fehlt diesmal nicht!).
Zum Beobachten hatten wir auch eine kleine Schar Stechmücken eingeladen, die sich aber weniger um die Anblicke im Okular scherten, sondern fleißig unseren Saft anzuzapfen versuchten. Michael spendierte uns ein paar kalte Getränke, um den Blutverlust auszugleichen.
Gut, mit Michaels 8" ACF und seinem kleinen 80er ED stürzten wir uns zuerst auf zwei weitere Doppelsterne, die sicher schon jeder mittlerweile kennt. Das System ε Equulei 6,0m/6,3m/7,2m mit dem engen helleren Paar und einem Abstand von ca. 0,6" gehörte mit dazu.
Dieses war freilich nur im ACF zu trennen.
Den Doppelstern 16 im Füchschen mit 0,8" konnten wir mit schön Luft dazwischen im ACF und im 115/805 als langezogenen, manchmal zur 8 verformten Stern erkennen. Dazu musste ich die Vergrößerung am TMB auf 600x erhöhen. Da die Luft dann aber etwas schlechter wurde wollten wir uns den Schönheiten im Deep-Sky Bereich hingeben.
Es freut mich für Michael, dass er zwei so tolle Teleskope hat. Der ACF ist sowieso ein besonderes Schätzchen, das haben wir ihm schon häufiger bestätigt. Auch sein 80er Refri ist ein Super-Gerät, das vor allem an den Doppelsternen punkten konnte. Eine astreine Sternabbildung!!
Außerdem stellten wir Dinge an den Barlows fest, die nicht gerade Standard sind. Christians ehemalige 2x wollte unbedingt bis zum Zenitspiegel durchflutschen und in Michaels Televue... na, gut, vielleicht kann man den Schaden beheben
Den Hantelnebel im Bino mit 40mm Okularen (ACF) werde ich so schnell nicht vergessen, ein wirklich plastisches Bild.
Zwischendurch leuchtete es immer wieder hell über uns auf. Es waren aber nicht die surrenden Kollegen aus der Insektenfraktion, sondern helle Perseiden, die über den Himmel flitzten. Mit einer toll strukturierten Milchstraße als Hintergrund ist dies ein fantastisches Erlebnis.
Was ich mir gar nicht vorstellen konnte war, dass Michael den Sturmvogel und die Hexenhand des Cirruskomplexes (NGC 6960 u. 6992)noch nicht visuell beobachtet hatte. "Was???? Das geht doch nicht, das gibts doch nicht!!!", wunderte ich mich und meinte:"Jetzt haut´s dich weg!!"...
...natürlich war unsere Gerätschaft dafür nicht die Ideallösung. Ein Lichteimer wäre nun der Stein des Weisen gewesen.
Mit UHC Filter konnten wir diesem "Sommerhighlight" aber einige Strukturen abtrotzen und waren darüber begeistert.
Dann kam der blaue Dreierpack, der beim Hausherrn für große Augen sorgte:
Blue Flash Nebula NGC 6905
Blue Raquetball NGC 6572
Blue Snowball NGC 7662
An allen dreien erfreuten wir uns über die zarte Färbung ... Michael mehr als ich, denn ich habe da wirklich etwas Mühe. Für mich kommen zwar die Strukturen im Innern zum Vorschein, aber das Farbsehen ist nicht so meine Stärke. Dass die Bedingungen und Michaels 8"er wieder einmal alles gaben, zeigte sich am Snowball, der die innere helle geöffnete Hufeisenform zu erkennen ließ. "Das ist wie beim Optiker mit den C!" Da muss man schauen in welche Richtung geöffnet ist...
", fiel mir spontan ein.
M 71 und M 15 konnten wir als Kugelsternhaufen für die Aufzeichnungen abhaken.
Eine Stärke unserer Refraktoren liegt im großen Gesichtsfeld, so dass M 31 mit ihren Begleitern ein Muss darstellt. Schön waren die Dunkelbänder zu erkennen und die wahre Größe dieser Galaxie beeindruckt uns immer wieder. In ihr konnten wir NGC 206 erhaschen. Da bleibt man gerne länger hängen.
M 74 konnten wir tiefstehend zumindest in der LZOS-Optik vor der Hütte betrachten. Die Supernova war unschwer zu erkennen.
Alamak (schönster Doppelstern in der Andromeda) lag nahe und wurde mit Interesse beobachtet. Die Luft war nun wieder sehr gut. Die schöne Edge-On NGC 891, die gleich östlich stand wurde mit Staubband hauchzart im ACF betrachtet.
IC 10 wollten wir dann auch mal sehen. Christoph hat uns diese Starburst Galaxie ja durch seine Aufnahmen schmackhaft gemacht. Es blieb ein blasses "Fizzelchen", aber immerhin konnten wir sie erhaschen. Sie gehört ja noch zur näheren Nachbarschaft, auch wenn sie sich scheinbar ein wenig ziert.
Als ich auf die Uhr blickte und der Zeiger schon über die 2.00 Uhr hinauswanderte, war es Zeit für mich zusammenzuräumen. Wir wollten aber nicht enden, ehe wir NGC 869 u. 884 (h und chi Persei) im Bino "dreidimensional" einschlagen ließen. Dazu war es natürlich hilfreich den UHC (der noch vom Cirrus drinsteckte) herauszunehmen, gell?
Es war eine super Beobachtungsnacht bei Michael. Wir hatten viel Freude, neue Erfahrungen und freuen uns auf das nächste gemeinsame Beobachtungstreffen.
Gegen viertel 4 war ich etwas erschöpft, aber total zurfrieden zu Hause. Ein prima Nachklapp der letzten erfolgreichen Abende. Und das alles in mehr oder weniger kleinerem Gerät. Da sieht man wieder was alles möglich ist.
Hallo,
Michael und ich wollten schon länger mal wieder gemeinsam den Himmel unsicher machen. Am Abend haben wir uns zusammentelefoniert. Nach einem Termin saß ich um 21.00 Uhr im Auto. Mit an Bord waren mein TMB und das übliche Astrozubehör.. alles ganz entspannt.
Gegen 21.45 Uhr positionierte ich meinen 115/805 Apo vor der schicken Rolldachhütte, wo wir auch gleich mit einem Blick auf Albireo im Schwan die Luftruhe prüften. Sie war wirklich ordentlich und die Transparenz am Himmel wurde im Laufe des Abends immer besser. Die reinigende Regenfront vom Mittag hatte ganze Arbeit geleistet.
Das alles bei sinkenden Temperaturen bis 17°C (nein, das "-" fehlt diesmal nicht!).
Zum Beobachten hatten wir auch eine kleine Schar Stechmücken eingeladen, die sich aber weniger um die Anblicke im Okular scherten, sondern fleißig unseren Saft anzuzapfen versuchten. Michael spendierte uns ein paar kalte Getränke, um den Blutverlust auszugleichen.
Gut, mit Michaels 8" ACF und seinem kleinen 80er ED stürzten wir uns zuerst auf zwei weitere Doppelsterne, die sicher schon jeder mittlerweile kennt. Das System ε Equulei 6,0m/6,3m/7,2m mit dem engen helleren Paar und einem Abstand von ca. 0,6" gehörte mit dazu.
Dieses war freilich nur im ACF zu trennen.
Den Doppelstern 16 im Füchschen mit 0,8" konnten wir mit schön Luft dazwischen im ACF und im 115/805 als langezogenen, manchmal zur 8 verformten Stern erkennen. Dazu musste ich die Vergrößerung am TMB auf 600x erhöhen. Da die Luft dann aber etwas schlechter wurde wollten wir uns den Schönheiten im Deep-Sky Bereich hingeben.
Es freut mich für Michael, dass er zwei so tolle Teleskope hat. Der ACF ist sowieso ein besonderes Schätzchen, das haben wir ihm schon häufiger bestätigt. Auch sein 80er Refri ist ein Super-Gerät, das vor allem an den Doppelsternen punkten konnte. Eine astreine Sternabbildung!!
Außerdem stellten wir Dinge an den Barlows fest, die nicht gerade Standard sind. Christians ehemalige 2x wollte unbedingt bis zum Zenitspiegel durchflutschen und in Michaels Televue... na, gut, vielleicht kann man den Schaden beheben
Den Hantelnebel im Bino mit 40mm Okularen (ACF) werde ich so schnell nicht vergessen, ein wirklich plastisches Bild.
Zwischendurch leuchtete es immer wieder hell über uns auf. Es waren aber nicht die surrenden Kollegen aus der Insektenfraktion, sondern helle Perseiden, die über den Himmel flitzten. Mit einer toll strukturierten Milchstraße als Hintergrund ist dies ein fantastisches Erlebnis.
Was ich mir gar nicht vorstellen konnte war, dass Michael den Sturmvogel und die Hexenhand des Cirruskomplexes (NGC 6960 u. 6992)noch nicht visuell beobachtet hatte. "Was???? Das geht doch nicht, das gibts doch nicht!!!", wunderte ich mich und meinte:"Jetzt haut´s dich weg!!"...
...natürlich war unsere Gerätschaft dafür nicht die Ideallösung. Ein Lichteimer wäre nun der Stein des Weisen gewesen.
Mit UHC Filter konnten wir diesem "Sommerhighlight" aber einige Strukturen abtrotzen und waren darüber begeistert.
Dann kam der blaue Dreierpack, der beim Hausherrn für große Augen sorgte:
Blue Flash Nebula NGC 6905
Blue Raquetball NGC 6572
Blue Snowball NGC 7662
An allen dreien erfreuten wir uns über die zarte Färbung ... Michael mehr als ich, denn ich habe da wirklich etwas Mühe. Für mich kommen zwar die Strukturen im Innern zum Vorschein, aber das Farbsehen ist nicht so meine Stärke. Dass die Bedingungen und Michaels 8"er wieder einmal alles gaben, zeigte sich am Snowball, der die innere helle geöffnete Hufeisenform zu erkennen ließ. "Das ist wie beim Optiker mit den C!" Da muss man schauen in welche Richtung geöffnet ist...
", fiel mir spontan ein.M 71 und M 15 konnten wir als Kugelsternhaufen für die Aufzeichnungen abhaken.
Eine Stärke unserer Refraktoren liegt im großen Gesichtsfeld, so dass M 31 mit ihren Begleitern ein Muss darstellt. Schön waren die Dunkelbänder zu erkennen und die wahre Größe dieser Galaxie beeindruckt uns immer wieder. In ihr konnten wir NGC 206 erhaschen. Da bleibt man gerne länger hängen.
M 74 konnten wir tiefstehend zumindest in der LZOS-Optik vor der Hütte betrachten. Die Supernova war unschwer zu erkennen.
Alamak (schönster Doppelstern in der Andromeda) lag nahe und wurde mit Interesse beobachtet. Die Luft war nun wieder sehr gut. Die schöne Edge-On NGC 891, die gleich östlich stand wurde mit Staubband hauchzart im ACF betrachtet.
IC 10 wollten wir dann auch mal sehen. Christoph hat uns diese Starburst Galaxie ja durch seine Aufnahmen schmackhaft gemacht. Es blieb ein blasses "Fizzelchen", aber immerhin konnten wir sie erhaschen. Sie gehört ja noch zur näheren Nachbarschaft, auch wenn sie sich scheinbar ein wenig ziert.
Als ich auf die Uhr blickte und der Zeiger schon über die 2.00 Uhr hinauswanderte, war es Zeit für mich zusammenzuräumen. Wir wollten aber nicht enden, ehe wir NGC 869 u. 884 (h und chi Persei) im Bino "dreidimensional" einschlagen ließen. Dazu war es natürlich hilfreich den UHC (der noch vom Cirrus drinsteckte) herauszunehmen, gell?
Es war eine super Beobachtungsnacht bei Michael. Wir hatten viel Freude, neue Erfahrungen und freuen uns auf das nächste gemeinsame Beobachtungstreffen.
Gegen viertel 4 war ich etwas erschöpft, aber total zurfrieden zu Hause. Ein prima Nachklapp der letzten erfolgreichen Abende. Und das alles in mehr oder weniger kleinerem Gerät. Da sieht man wieder was alles möglich ist.
the sky is the limit
Gruß Uwe
"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"
http://www.the-night-black-white.de
Gruß Uwe
"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"
http://www.the-night-black-white.de
....einen Tropfen Olivenöl mit einem Wattestäbchen auftragen, etwas einwirken lassen....mit mehreren frischen Wattestäbchen abtragen....und dann die Rückstände mit einem Tropfen Neutralreiniger incl. stillem Mineralwasser wegwischen. So gut hat die Barlow noch nie ausgesehen 
