27.09.2013, 23:04
Hallo zusammen,
nachdem heute das erste Mal seit 3 Wochen,
das sind 21 Tage (in Worten: Einundzwanzig!)
schönes Wetter im schönen Westfalen herrschte,
war ich guten Mutes endlich wieder Sternenlicht
zu tanken. Und ich kann sagen, der Tank ist endlich wieder
weg von seiner Reserve.
Hagen 21.00-23.15Uhr, 27.09.13
Temperatur: 15Grad Celsius
Seeing: 2
Transparenz: 2+
Nun war es soweit, den ganzen Tag hatte ich mich auf diese Nacht
gefreut endlich sollte Jean Luc mich wieder zu den Sternen
tragen. Unendlich langsam schien die Zeit zu vergehen, bis
die Dunkelheit herein brechen sollte. Um 19Uhr trug ich Jean
Luc auf die Wiese, um perfekt ausgekühlt und justiert zu sein.
Auf der AME hatte ich ein ICS Chesire erstanden ( es heißt Chesire englisch, nicht
cheshire französisch
), mit diesem kollimierte ich meinen Dob
nun und stellte fest, das gar nicht viel zu machen war...
Zwei Stunden später war es dann endlich soweit, es war dunkel
genug um die ersten Sterne zu sehen.
Zuerst stellte ich das Doppeldoppel in der Leier ein,
um zu schauen wie gut ich kollimiert hatte.
Das 9mm Okular eingelegt durchgeschaut und... ich wäre
fast vom Stuhl gefallen! Die Sterne nadelfein abgebildet, keine
verschmierten Eier. So viel macht also ein kleiner Tacken außerhalb
der Mittenmakierung aus. Unfassbar, nie mehr ohne Chesire
Jetzt konnte es also richtig losgehen, in Gedanken sagte ich mir nur
"Beschleunigen" und stellte H&Chi Persei mit Jean Luc ein.
Mit dem 30mm ES vermischt dieser tolle Doppelhaufen sich
mit den umliegenden Sternen, also entschied ich mich für das
15mm Plössel. Siehe da, beide Teile im Gesichtsfeld ohne
die "störenden" Sterne drum rum. Jetzt fallen mir Feinheiten im
Haufen selbst auf. So sind im sternenreicheren Haufen zwei
Sterne, die wie Augen hervorstechen. Über dem linken Auge
befindet sich eine Sternengruppe, die wie eine gerundete Augenbraue
wirkt. Fast 20 Minuten verweilte ich und erfreute mich dieses tollen
Anblicks. Ich verstehe schon warum Winfried so in diesen
Doppelhaufen verliebt ist. Mein Vorsatz sobald die Dobsonplattform
läuft, wird der Haufen gezeichnet.
Als nächstes folgte der Sternhaufen M52, bei 30mm fällt er
kaum auf, nur ein leichter grauer Hauch verrät seine Sternenfülle.
Mit dem 15mm konnte ich den Haufen auflösen. Er ist nicht
so Sternreich wie M13 aber man findet schöne Muster in ihm,
die zu beobachten es sich lohnt. Laut meines DeepSky Atlas liegt
direkt bei diesem Sternhaufen ein Nebel, welchen ich allerdings
nicht finden konnte. NRW halt...
Als nächstes schwenkte ich Jean Luc in die Andromeda um M31
zu betrachten und zu Papier zu bringen.
Bei 30mm füllt die Galaxie das ganze Gesichtsfeld und
man kann die kleine Nachbargalaxie ein Stück über M31
als Punkt erkennen. Bei 15mm bekommt man immer noch beide
Galaxien ins Gesichtsfeld, aber die schwachen Sterne um M31
kamen besser zur Geltung. Also Stift und Papier gezückt und
das Sternenlicht gebannt.
Zeichnung folgt morgen und ich muss sagen, mir gefällt
sie irgendwie
Meine Gedanken kreisten und ehrfürchtig wurde mir
bewusst, das ich in diesem Moment auf Millionen von Welten
blickte. Unser Hobby ist einfach toll!
Nachdem ich ausgiebig durch die weiten der Andromeda gewandert
war, wollte ich zum Abschluss etwas schwierigeres ( also für
meine Aufsuchkünste) versuchen.
Trommelwirbel!.!.!.!:!.!.!
NGC 7662 den blauen Schneeball
Au weia, war das eine Sucherei mit dem 30mm keine Chance.
Dann das 15mm und da was ist das? Der Stern leuchtet aber komisch.
Außerdem wirkt er unscharf.
Also mit der Schärfe gespielt, doch keine Verbesserung
Na also! Das musste er sein. Schnell legte ich das 9mm
ein und da war er, ein blauer Ball mitten im pechschwarzen
All. Dieses Objekt ist das erste, welches nicht grau erschien
sondern eisblau.
Auch hier folgte eine Zeichnung.
Stolz wie Bolle beendete ich diesen Beobachtungsabend und
plante schon für den morgigen Tag.
Bei einem guten Glas Wein musste ich an den starken Perseus,
die anmutige Andromeda und den blauen Schneball im Sommer
denken, einfach schön
Gute Nacht und
LG
Mathias
nachdem heute das erste Mal seit 3 Wochen,
das sind 21 Tage (in Worten: Einundzwanzig!)
schönes Wetter im schönen Westfalen herrschte,
war ich guten Mutes endlich wieder Sternenlicht
zu tanken. Und ich kann sagen, der Tank ist endlich wieder
weg von seiner Reserve.
Hagen 21.00-23.15Uhr, 27.09.13
Temperatur: 15Grad Celsius
Seeing: 2
Transparenz: 2+
Nun war es soweit, den ganzen Tag hatte ich mich auf diese Nacht
gefreut endlich sollte Jean Luc mich wieder zu den Sternen
tragen. Unendlich langsam schien die Zeit zu vergehen, bis
die Dunkelheit herein brechen sollte. Um 19Uhr trug ich Jean
Luc auf die Wiese, um perfekt ausgekühlt und justiert zu sein.
Auf der AME hatte ich ein ICS Chesire erstanden ( es heißt Chesire englisch, nicht
cheshire französisch
), mit diesem kollimierte ich meinen Dobnun und stellte fest, das gar nicht viel zu machen war...
Zwei Stunden später war es dann endlich soweit, es war dunkel
genug um die ersten Sterne zu sehen.
Zuerst stellte ich das Doppeldoppel in der Leier ein,
um zu schauen wie gut ich kollimiert hatte.
Das 9mm Okular eingelegt durchgeschaut und... ich wäre
fast vom Stuhl gefallen! Die Sterne nadelfein abgebildet, keine
verschmierten Eier. So viel macht also ein kleiner Tacken außerhalb
der Mittenmakierung aus. Unfassbar, nie mehr ohne Chesire
Jetzt konnte es also richtig losgehen, in Gedanken sagte ich mir nur
"Beschleunigen" und stellte H&Chi Persei mit Jean Luc ein.
Mit dem 30mm ES vermischt dieser tolle Doppelhaufen sich
mit den umliegenden Sternen, also entschied ich mich für das
15mm Plössel. Siehe da, beide Teile im Gesichtsfeld ohne
die "störenden" Sterne drum rum. Jetzt fallen mir Feinheiten im
Haufen selbst auf. So sind im sternenreicheren Haufen zwei
Sterne, die wie Augen hervorstechen. Über dem linken Auge
befindet sich eine Sternengruppe, die wie eine gerundete Augenbraue
wirkt. Fast 20 Minuten verweilte ich und erfreute mich dieses tollen
Anblicks. Ich verstehe schon warum Winfried so in diesen
Doppelhaufen verliebt ist. Mein Vorsatz sobald die Dobsonplattform
läuft, wird der Haufen gezeichnet.
Als nächstes folgte der Sternhaufen M52, bei 30mm fällt er
kaum auf, nur ein leichter grauer Hauch verrät seine Sternenfülle.
Mit dem 15mm konnte ich den Haufen auflösen. Er ist nicht
so Sternreich wie M13 aber man findet schöne Muster in ihm,
die zu beobachten es sich lohnt. Laut meines DeepSky Atlas liegt
direkt bei diesem Sternhaufen ein Nebel, welchen ich allerdings
nicht finden konnte. NRW halt...
Als nächstes schwenkte ich Jean Luc in die Andromeda um M31
zu betrachten und zu Papier zu bringen.
Bei 30mm füllt die Galaxie das ganze Gesichtsfeld und
man kann die kleine Nachbargalaxie ein Stück über M31
als Punkt erkennen. Bei 15mm bekommt man immer noch beide
Galaxien ins Gesichtsfeld, aber die schwachen Sterne um M31
kamen besser zur Geltung. Also Stift und Papier gezückt und
das Sternenlicht gebannt.
Zeichnung folgt morgen und ich muss sagen, mir gefällt
sie irgendwie
Meine Gedanken kreisten und ehrfürchtig wurde mir
bewusst, das ich in diesem Moment auf Millionen von Welten
blickte. Unser Hobby ist einfach toll!
Nachdem ich ausgiebig durch die weiten der Andromeda gewandert
war, wollte ich zum Abschluss etwas schwierigeres ( also für
meine Aufsuchkünste
) versuchen.Trommelwirbel!.!.!.!:!.!.!
NGC 7662 den blauen Schneeball
Au weia, war das eine Sucherei mit dem 30mm keine Chance.
Dann das 15mm und da was ist das? Der Stern leuchtet aber komisch.
Außerdem wirkt er unscharf.
Also mit der Schärfe gespielt, doch keine Verbesserung
Na also! Das musste er sein. Schnell legte ich das 9mm
ein und da war er, ein blauer Ball mitten im pechschwarzen
All. Dieses Objekt ist das erste, welches nicht grau erschien
sondern eisblau.
Auch hier folgte eine Zeichnung.
Stolz wie Bolle beendete ich diesen Beobachtungsabend und
plante schon für den morgigen Tag.
Bei einem guten Glas Wein musste ich an den starken Perseus,
die anmutige Andromeda und den blauen Schneball im Sommer
denken, einfach schön
Gute Nacht und
LG
Mathias
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