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Groß und Klein....
#1
BB´s vom 02. und 03.10.2013

Hallo,

heute halte ich Nachlese. Nein, nein, mit der Weinlese hat dies nichts zu tun, außer dass wir die guten Nächte so genießen wie ein gutes Glas Frankenrebensaft Wink

Am Mittwoch Abend, der ja laut Vorhersage so gut werden sollte, trafen wir uns bei Ralf in der Sternwarte. Leider machte uns Luftunruhe zwischendurch schon deutlich zu schaffen und die Witterungsverhältnisse erinnerten eher an eine unangenehme Winternacht. Der Wind blies äußerst kräftig, so dass sich die Temperaturen von 8° wie um den Nullpunkt anfühlten. In Ralfs Kuppel dagegen war es gut erträglich.

Gerhard hatte seinen 15"er auf dem Rasen in Stellung gebracht und erfreute uns mit Anblicken des Cirrus-Komplex und der Andromeda Galaxie, während Ralf am 16" ACF, im Apo und im "Chinesen" (120 Esprit) eher auf PN und Glx losging.

Die "Altbekannten" aus den letzten Tagen durften heute nicht fehlen. So z. B. NGC 7027 und 7008, sowie NGC 6905 (Blue Flash) oder die hellen Kracher wie M 27.

Neben der Jagd auf den Neptunmond Triton galt es auch die Uranusmonde Titania und Oberon zu erhaschen. Auch einer der Monde Umbriel oder Ariel blitzte kurz auf. Es war nicht auszumachen, welcher der beiden es war, da sie laut Franks "Skysafari" sehr dicht beieinander standen. Wahrscheinlich der hellere Ariel.

Das Prisma zur Minderung der sphärischen Aberration, das Frank im Koffer hatte leistete gute Dienste, um die letzten Photonen heraus zu kitzeln.
Die Supernova in UGC 1400 zeigte sich wie am Vorabend bei Gerhard nicht, obwohl die 15mag Umgebungssternchen deutlich zuzuordnen waren.

Die Sterne blähten sich zwischendurch bei weniger gutem Seeing deutlich auf, so dass auch die Planetenerkennung bei der Aufsuche erschwert blieb und der Umgang mit der Sternkarte zur Schwerstarbeit wurde.
Unsere sportliche Hobbyastronomie, kostete dann doch einiges an Zeit.

Im Perseus wühlten wir in den Sterneninseln und erfreuten und an NGC 925 und NGC 1003. NGC 1023 begeisterte mit ihrer kleinen Begleitgalaxie NGC 1023A und einigen lichtschwachen Sternchen im Halo. Nach NGC 1060 tauchten wir dann in das Gewimmel um NGC 1275 und NGC 1272 im Perseushaufen.
Toll fand ich auch die "Kristallkugel" NGC 1514, die auch Tau-Nebel genannt wird. Um einen Stern erscheint im indirekten Sehen eine neblige Blase.

Zur Erholung hielten dann NGC 891 (unser "Nutellabrötchen") und M 31 mit ihren fantastischen Staubbändern her. Daumen hoch

Neu für mich war der "kleine Skorpion" ein offener Haufen (NGC 1342), der laut Stropek seinem Pendant, dem Sternbild Skorpion sehr ähnelt. Wir konnten dies bestätigen.

Dass man den Bubble-Nebel in der Cassiopeia so deutlich erkennen kann, das hätte ich keinesfalls gedacht. Deutlich zeigte sich mir im indirekten Sehen der sichelförmige Blasenansatz als gekrümmter Nebel und die Nebelregion um den Stern, der in diesem Objekt eingeschlossen ist.

Schluss war weit nach Mitternacht mit dem guten Gefühl, eine ganze Reihe an Objekten genossen zu haben.

Mit großem Gerät kann man doch immer wieder über neue Objekte staunen und erfreut sich an Details, die einem sonst verwehrt bleiben.

Gestern war ich dann im "Kontrastprogramm" mit meinem kleinen TMB 115 draußen. Der Himmel war trotz entgegengesetzter Vorhersagen klar. und ich wollte die Chance natürlich nicht ungenutzt verstreichen lassen.

Die Anstrengungen am kleinen APO haben sich gelohnt. Zumindest für eine Stunde. Mit dieser Öffnung sucht man natürlich nur bekannte Himmelsobjekte auf, die genügend Helligkeit mit sich bringen und ich genieße das große Gesichtsfeld; ob M 15, NGC 6992/6960 der Cirrus-Komplex, der auch ohne Filter bei unserem Landhimmel durchkommt, oder helle Doppelsterne wie Epsilon Lyra oder Albireo.

Schön ist immer wieder die beinahe perfekte Sternabbildung im Refraktor.

M 31 zeigt sich stets als Highlight und auch hellere Galaxiengruppen NGC 7332/7339 entwickeln im 31er Nagler eine fantastische Ästhetik, eingebettet in die Vordergrundsterne.

Nach etwa einer Stunde zog es sich dann zu und ich entschloss mich vorsichtshalber abzubauen.

Beide Nächte habe ich absolut genossen und freue mich schon auf kommende Woche, wenn die Sicht wieder passt.
Bleibt dran!! Bald ist Kometensaison!!
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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Walter (05.10.2013)
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Walter (05.10.2013)
#2
Hallo Uwe,
super, dass ihr wieder so ein tollen Abend hattet!

Da bewahrheitet es sich wieder, Öffnung ist nur durch noch mehr Öffnung zu ersetzen Big Grin

viele Grüße, Michael
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Mathias Muth (05.10.2013)
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Mathias Muth (05.10.2013)
#3
Hallo Uwe!
Wieder mal ein schöner Bericht!
Gerade der Vergleich der verschiedenen Öffnungen. Allerdings bin ich bei der kleineren Öffnung (115 mm) immer positiv überrascht, was da zu sehen ist! Freilich bei Fitzelchen ist der 24"er im Vorteil - so man ihn zur Verfügung hat. Tongue
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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