BB vom 22.04.2014
Hallo,
gestern klarte es unverhofft auf. Der Himmel mit 6,3 mag Grenzgröße bei angenehmen, trockenen Temperaturen, Windstille und mit mehr oder weniger durchschnittlicher Luftruhe lud zur Deep-Sky-Session ein.
Nach dem Abendtermin startete ich gegen 22.00 Uhr an Mars und merkte schnell, dass Galaxien heute das Hauptziel sein werden.
Zuerst tobte ich mich rund um Markarians Galaxienkette aus und erfreute mich an den Sterneninseln auf Karte 12 im Deep-Sky-Reiseatlas. Diese sind im 10" ACF bei Normalbedingungen ohne Probleme alle gut z. T. auch mit Struktur erkennbar. Herausragend empfand ich die Black-Eye-Galaxie die Sombrero und M 51. Je länger ich beobachtete, desto dunkler wurde der Himmelshintergrund und ich wollte mehr, da häufig auch schon im Hintergrund das ein oder andere Fizzelchen aufblitzte...
Der Deep-Sky-Beobachteratlas von Gerhard Stropek war hier also nun die Wahl, um bis an die Grenzen der Möglichkeiten zu stoßen.
Da ich bei Bernhard neulich erfolgreich HCG61 (Hickson 61) "The Box" erkennen konnte wollte ich eine Zeichnung dieser schönen Gruppe anfertigen, die "schon im mittleren Instrumenten, bei indirekter Sicht und etwas Geduld, auszumachen" (Zitat Stropek) ist.
Dass "etwas Geduld" ein weit dehnbarer Begriff ist lag bald auf der Hand.
Weit über eine Stunde arbeitete ich an den Galaxien NGC 4169 (A), NGC 4175 ©, NGC 4174 (D) und NGC 4173 (B), um Ausrichtung und Lage zu erhaschen.
Ohne irgendwelche Objektkarten muss man sich erst einmal in die Szenerie hineinbeobachten und die Lagen der einzelnen Nebelflecken zuordnen. Die wenigen sichtbaren Feldsternchen waren dagegen schnell eingezeichnet. Ich wechselte eifrig die Vergrößerung vom 36mm Okular, über das 31er und 22er Nagler.
Die A und D Komponenten erkannte ich noch relativ einfach, dann war es nach einer Weile die C-Galaxie, die mir als strukturloser, feiner, länglicher Schatten im indirekten Sehen auffiel. Dies war aber schon nicht einfach und ich benötigte ab und zu eine kleine Pause für die Augen. Das Rotlicht zum Zeichnen ist für die Adaption dazwischen natürlich nicht förderlich. So blieb die vierte im Bunde lange...., ....sehr lange...., beinahe eine Halbe Stunde verborgen.
Ich gab aber nicht auf und dann schien die Luft kurz das "Fenster" zu öffnen. Ein winziger Feldstern neben B blitzte ins Okular und dann tauchte es auf, ein winziges Fleckchen in Grau!
Bis zur Bestätigung verging beinahe nochmal so viel Zeit. Ich konnte auch keine Kontouren oder Form erkennen. Es war nur dieser typische Fizzelchen-Eindruck, nach dem Motto: Da ist´s doch!!!
"Geschafft!!" war der einzige beinahe erlösende Gedanke...
Das Ergebnis könnt ihr im Zeichenboard betrachten
Die Luftruhe war gestern also der Begrenzende Faktor, so dass die B-Komponente so gut wie unsichtbar blieb.
Bei "sehr gutem Himmel" kommt diese flächenschwache, deutlich größte Sterninsel in Kantenlage besser zum Vorschein. So wie neulich.
So, jetzt gaaaanz entspannt noch ein wenig die Gelegenheit auskosten und einfachere Objekte ins Visier nehmen.
In Virgo-Ost zeigte sich blass das Galaxienpaar NGC 5427 und 5426, der einzige Kugelsternhaufen in der Jungfrau NGC 5634.
Ein weiteres Paar sind die Galaxien NGC 5713/19, die aber weiter (12') auseinander stehen. NGC 5812 folgte und mit dem tollen "Würfel" mit NGC 5813 (vier Sterne umrahmen quadratisch die Glx) endete ich tief im Süden.
Im südlichen Bärenhüter steuerte ich noch NGC 5665, 5669, 5859/57 (Paar) an um dann gegen 2.00 Uhr mit Saturn, der auch nur in mittlerer Vergrößerung um die 150x richtig ordentlich ruhig stand, zu enden.
Vier Stunden Beobachtungsgenuss/-fleiß/-freude gingen zu Ende!!!
Hallo,
gestern klarte es unverhofft auf. Der Himmel mit 6,3 mag Grenzgröße bei angenehmen, trockenen Temperaturen, Windstille und mit mehr oder weniger durchschnittlicher Luftruhe lud zur Deep-Sky-Session ein.
Nach dem Abendtermin startete ich gegen 22.00 Uhr an Mars und merkte schnell, dass Galaxien heute das Hauptziel sein werden.
Zuerst tobte ich mich rund um Markarians Galaxienkette aus und erfreute mich an den Sterneninseln auf Karte 12 im Deep-Sky-Reiseatlas. Diese sind im 10" ACF bei Normalbedingungen ohne Probleme alle gut z. T. auch mit Struktur erkennbar. Herausragend empfand ich die Black-Eye-Galaxie die Sombrero und M 51. Je länger ich beobachtete, desto dunkler wurde der Himmelshintergrund und ich wollte mehr, da häufig auch schon im Hintergrund das ein oder andere Fizzelchen aufblitzte...
Der Deep-Sky-Beobachteratlas von Gerhard Stropek war hier also nun die Wahl, um bis an die Grenzen der Möglichkeiten zu stoßen.
Da ich bei Bernhard neulich erfolgreich HCG61 (Hickson 61) "The Box" erkennen konnte wollte ich eine Zeichnung dieser schönen Gruppe anfertigen, die "schon im mittleren Instrumenten, bei indirekter Sicht und etwas Geduld, auszumachen" (Zitat Stropek) ist.
Dass "etwas Geduld" ein weit dehnbarer Begriff ist lag bald auf der Hand.
Weit über eine Stunde arbeitete ich an den Galaxien NGC 4169 (A), NGC 4175 ©, NGC 4174 (D) und NGC 4173 (B), um Ausrichtung und Lage zu erhaschen.
Ohne irgendwelche Objektkarten muss man sich erst einmal in die Szenerie hineinbeobachten und die Lagen der einzelnen Nebelflecken zuordnen. Die wenigen sichtbaren Feldsternchen waren dagegen schnell eingezeichnet. Ich wechselte eifrig die Vergrößerung vom 36mm Okular, über das 31er und 22er Nagler.
Die A und D Komponenten erkannte ich noch relativ einfach, dann war es nach einer Weile die C-Galaxie, die mir als strukturloser, feiner, länglicher Schatten im indirekten Sehen auffiel. Dies war aber schon nicht einfach und ich benötigte ab und zu eine kleine Pause für die Augen. Das Rotlicht zum Zeichnen ist für die Adaption dazwischen natürlich nicht förderlich. So blieb die vierte im Bunde lange...., ....sehr lange...., beinahe eine Halbe Stunde verborgen.
Ich gab aber nicht auf und dann schien die Luft kurz das "Fenster" zu öffnen. Ein winziger Feldstern neben B blitzte ins Okular und dann tauchte es auf, ein winziges Fleckchen in Grau!
Bis zur Bestätigung verging beinahe nochmal so viel Zeit. Ich konnte auch keine Kontouren oder Form erkennen. Es war nur dieser typische Fizzelchen-Eindruck, nach dem Motto: Da ist´s doch!!!
"Geschafft!!" war der einzige beinahe erlösende Gedanke...
Das Ergebnis könnt ihr im Zeichenboard betrachtenDie Luftruhe war gestern also der Begrenzende Faktor, so dass die B-Komponente so gut wie unsichtbar blieb.
Bei "sehr gutem Himmel" kommt diese flächenschwache, deutlich größte Sterninsel in Kantenlage besser zum Vorschein. So wie neulich.
So, jetzt gaaaanz entspannt noch ein wenig die Gelegenheit auskosten und einfachere Objekte ins Visier nehmen.
In Virgo-Ost zeigte sich blass das Galaxienpaar NGC 5427 und 5426, der einzige Kugelsternhaufen in der Jungfrau NGC 5634.
Ein weiteres Paar sind die Galaxien NGC 5713/19, die aber weiter (12') auseinander stehen. NGC 5812 folgte und mit dem tollen "Würfel" mit NGC 5813 (vier Sterne umrahmen quadratisch die Glx) endete ich tief im Süden.
Im südlichen Bärenhüter steuerte ich noch NGC 5665, 5669, 5859/57 (Paar) an um dann gegen 2.00 Uhr mit Saturn, der auch nur in mittlerer Vergrößerung um die 150x richtig ordentlich ruhig stand, zu enden.
Vier Stunden Beobachtungsgenuss/-fleiß/-freude gingen zu Ende!!!
the sky is the limit
Gruß Uwe
"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"
http://www.the-night-black-white.de
Gruß Uwe
"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"
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