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It`s showtime, Freunde!
#1
BB vom 23/24.4.2014

Der Tag begann mit strahlendem Sonnenschein und angenehmer Wärme. Ergo entschied ich mich, den Dicken auf die Terrasse zu stellen. Das geschah um 16 Uhr, er sollte im Schatten des Hauses so richtig auskühlen. Ventilatoren angeschlossen und er brummte leise vor sich hin.

Das blieb einigen Spaziergängern nicht verborgen und sie fragten, was man denn da oben so alles sehen könnte. Ich lud sie für den Abend ein.

Gegen 20 Uhr wurde es dann voll auf der Terrasse. Uwe und Frank kamen, diesmal "unbewaffnet". Frank hatte aber neben seinem Köfferchen mit den herrlichen Okularen auch das neue APM-Prisma gegen die Defraktion dabei, über das wir einen interessanten Bericht auf der Frühjahrstagung der VdS hören durften. Es sollte am Mars zum Einsatz kommen.

Das Ehepaar vom Nachmittag kam auch gegen 20 Uhr sowie ein weiterer Gast aus dem Dorf und unser "Neuzugang" Hubert aus Veitshöchheim - er wird sich heute anmelden.

Alles war bereit, ich erklärte dem Ehepaar kurz die Unterschiede der Geräte (Refraktor und Spiegel) und schon ging es an Jupiter los. Die Gäste waren begeistert, wie deutlich man Jupiter sehen konnte und daß er sogar 2 "Bauchbinden" hat! Das war noch zu Beginn der einsetzenden Dämmerung. So langsam wurde es dunkler und man konnte sich an das Leo-Triplett wagen, das jeder auch sah.

Uwe und Frank nahmen sich nun den Ulugh Beg vor, ich kümmerte mich in der Warte an den beiden Refraktoren um unsere Gäste. Dort wurde natürlich das angefahren, was man Einsteigern und Gästen halt so zeigt: M53, M3, die beiden schönen KH, den aufsteigenden Mars, der zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht der Brüller war und M81/82 in der UMA. Gerade von den Galaxien waren alle begeistert. Als ich merkte, daß unsere Gäste das, was man dort sehen kann, auch gut beschreiben konnten, legte ich "noch einen Backstein drauf" und wechselte vom 13mm Ethos auf das 8mm Ethos und hielt auf M82. Bei 118x Vergrößerung erkannten alle 4 die Zerissenheit von M82 und waren erstaunt, daß man eine Galaxie, die fast 10 Millionen LJ entfernt ist, so deutlich und nah beobachten kann.

So ging es den ganzen Abend, mal an den Refis, mal am Ulugh Beg. Alle hielten erstaunlich lange aus, was zeigt, daß sie wirklich Interesse an der Beobachtung hatten.

Als wir dann nach 22:30 wieder unter uns, also zu viert waren, ging es erst richtig los. Galaxienzeit! Markarian, M64, Sombrero und und und. Das wird Uwe noch deutlicher aufzählen können. Als wir in den Bootes zu dem Kometen Panstarrs schwenkten, konnte es Uwe sich nicht verkneifen, den Zeichenblock zu zücken. Der Komet war mehr als deutlich mit schönem Schweif zu sehen, der sich entlang einer kleinen Sternenkette zog, gerade parallel zu zwei Feldsternen.

Ab Mitte der Beobachtung zog es uns dann noch einmal zu Mars. Jetzt war der Kriegsgott der Hammer Nummer eins! Überdeutlich, - die Luft hatte sich ab 23 Uhr deutlich verbessert, stand er da. Die große Syrte zog gerade von unten kommend ins Bild, Mars bot einen so strukturierten Eindruck, wie ich ihn seit langer Zeit nicht mehr hatte. Man hätte auch noch höher als 250x am Refraktor vergrößern können, doch da war die Palette der Okulare nicht breit genug gefächert, bei 3,7mm ist nun bei mir mal Schluß. Frank setzte nun das Prisma ein, sein Neuzugang in Sachen Optik. Wir waren alle überrascht, wie viel sich das Bild dadurch noch einmal verbesserte. Gut, Farbe zeigt mein Refraktor keine (außer der natürlich, die man am Mars auch sehen soll), aber die Deutlichkeit der Strukturen waren noch einmal eine Nummer besser als ohne dieses Teil. Einfach phantastisch, das muß ich haben! Auch der Wechel von meinem Herschelprisma zurück zum Zenitspiegel brachte noch einmal einen deutlichen Tick Brillanz und Schärfe mehr ins Bild.

Um 0.30 Uhr beendeten wir unsere Beobachtung und setzten uns noch gemütlich zu einem Dämmerschoppen zusammen. Eine wunderbare Beobachtungsnach bei angenehmen Temperaturen war leider schon wieder zu Ende.

Liebe Grüße
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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