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Erster Blick durch Uwes neuen 130'er; BB vom 06.06.14
#1
Hallo zusammen,

am letzten Freitag, den 06.06. verabredete ich mich ganz spontan mit Uwe um trotz fortgeschrittenen Mondalters einen Blick durch seinen neuen zweilinsigen 130mm Refraktor zu werfen. Ich war nach den ersten Berichten und Beobachtungen mit dem neuen Teleskop schon wahnsinnig gespannt wie sich das Gerät schlägt.
Ich habe der Kuriosität halber meinen 130/1500mm Skywatcher-billig-Maksutov mitgebracht, den ich auf Reisen gerne mitnehme.
Das erste Ziel war der Mond, den wir monokular, mit Bino und den verschiedensten Okularen ins Visier nahmen. Der Terminator und der beleuchtete Mondrand stellen ja eine besondere Herausforderung für Refraktoren dar, weil hier der maximale hell-dunkel Kontrast herrscht und sich an der scharfen Beleuchtungskante gnadenlos jeder Farbfehler zeigt. "Klasse" dachte ich mir schon beim ersten Blick durchs Okular. Ein knallharter, scharfer Kontrast und ein sehr farbneutrales plastisches Bild. Ein leicht gelblicher Saum am Mondrand wurde durch ein Nagler Okular eingeführt und war mit den orthoskopischen Okularen nicht mehr wahrnehmbar. Leider war das Seeing nur mittelmäßig, so dass wir nicht an die höchsten Vergrößerungen gehen konnten. Wie erwartet präsentierte sich der Mond im Maksutov dagegen zwar bauartbedingt ebenfalls farbrein aber flau und "Grau in Grau" im direkten Vergleich.
Dann ein Schwenk zum tiefstehenden Saturn, bei dem sich in den guten Augenblicken die Cassiniteilung als tiefschwarze Lücke im Ring wahrnehmen ließ, sowie sehr schön die feinen, leicht unterschiedlich gefärbten Wolkenbänder. Die Saturnmonde mit ca. 10mag Rhea, Thetys und Dione waren als nadelfeine Pünktchen an der Wahrnehmungsgrenze sichtbar. Auch hier wieder der Vergleich zum Maksutov: Die Cassiniteilung ist zwar sichtbar aber grau hinterlegt. Die Wolkenbänder grau und nicht farblich differenziert.
Ein Test an einem hellen Stern, ich glaube es war Arktur oder Spica zeigt bei hoher Vergrößerung (250 - 300fach) ein absolut rotationssymmetrisches Beugungsbild mit wahrnehmbaren ersten und zweiten Beugungsringen, sowie extrafokal einen minimalen bläulichen Halo, ansonsten aber keine Einfärbungen. Kein Vergleich zu anderen ED-Refraktoren, durch die ich bisher gesehen habe, bei denen beim Durchgang durch den Fokus meistens ein scharfer Farbwechsel des Beugungsscheibchenrandes, oft von violett-blau nach gelb-orange stattfindet.
M 13 und M57 zeigten sich aufgrund des vom Mond stark aufgehellten Himmelshintergrundes nicht besonders beeindruckend, so dass wir zum Abschluss noch einen Blick auf den altbekannten Albireo warfen. Was soll ich sagen, das war das highlight des Abends! Bunte Diamanten auf schwarzem Samt... Selbst bei steigender Vergrößerung blieb der schöne Farbkontrast der Stern-Komponenten erhalten.
Begeistert hat mich neben dem "Durchblick" auch der äußere Eindruck des Teleskops. Mit seinem weißen Tubus mit langer Taukappe und schwarzem Okularauszug mit den Proportionen 130/1200mm auf der weißen Vixen Sphinx-Montierung und dem Holzstativ von Berlebach sieht das Ganze absolut klassisch und edel aus.
Uwe, von mir noch einmal einen Glückwunsch zu diesem tollen Teleskop an dem du sicher deine Freude haben wirst!

Viele Grüße

Frank
Nur in einem ruhigen Teich
spiegelt sich das Licht der Sterne...
(aus China)
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Martin.F (11.06.2014)
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Martin.F (11.06.2014)
#2
Hallo Frank,

Dein schöner Bericht hegt in mir den Wunsch, auch endlich mal durchzuschauen. Vielleicht auf der EQ8 zusammen mit meinem ED, auch wenn mein Dreilinser naturgemäß gegen den APO abfallen dürfte. Macht aber nichts.
Am Wochenende waren wir ja mit Astrokollegen aus Leipzig auf "Abwegen" unterwegs - mit dem Zweier-Klepper Faltboot und einem Zweier-Rennkanu. War mal wieder toll, Wasser unter dem Kiel zu spüren. Einfach nur mal 4 Tage nichtstun, - auch mal schön!

Lieben Gruß und bis bald,
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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