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AME 2014
#1
Hallo,

kurzentschlossen fuhren Frank und ich heute nach Villingen-Schwenningen zur AME. Gegen 11.15 Uhr trafen wir auf dem Messegelände ein. Sonnenbeobachtung war leider nur bedingt möglich. Vor der Halle wurde an einem C 11 der neue Glassonnenfilter der Fa. Optikpraxis Raphael Bugiel vorgestellt. Ob sich diese gegen die günstige Sonnenfilterfolie auf dem Markt behaupten wird sich zeigen.

Nebenan bei Berlebach konnten wir die tollen Stative und Neigerköpfe bewundern. Auch alle anderen Produkte des Herstellers überzeugen durch Hochwertigkeit. Ein Griffsystem werde ich evtl. für meinen 130er dort ordern.

Die Ioptron CEM60 Montierung zeigt sich sehr innovativ in durchdachtem Design:    

Sie soll bei einem Eigengewicht von ca. 12 kg. über 25 kg tragen. Die kurzen Achsen lassen dies durchaus realistisch erscheinen. Auch die anderen Produkte die TS am Stand hatte schauten wir uns näher an. Dann ging´s weiter zu den Astroleuchten. Dort gönnte ich mir die neueste Generation der Kopflampe mit stufenlos dimmbarem Rotlicht. Sicherlich eine Erleichterung für meine Zeichenstunden.
Die günstigen Rotlicht-LED-Klemmlampen, die uns bei Intercon-Spacetec in die Hände fielen, können ebenfalls gute Dienste leisten oder als Kofferbeleuchtung fungieren.

Komisch, da investiert man als Hobbyastronom doch tatsächlich nur in "Licht" ... Big Grin ... und "Wasser"!!!... für mein Berlebach habe ich für 2 Euronen noch eine Ersatzlibelle erstanden. Wink

Bei Martin Birkmeier faszinieren einen dann natürlich die High-End-Produkte aus eigener Produktion und Japan. Einfach immerwieder ein schön, solide Gerätschaft anzutreffen.

   

Wobei mir der kleine FSQ106 beinahe Leid tat. So viel Kabelsalat für die Aufnahmegerätschaft verwischen doch den wahren Charakter eines Teleskops. Auch die vollautomatisch zuklappbare Bathinovmaske fördert nicht die Ästhetik des Refraktors. Dodgy

   

Der Teleskopwald bei Bresser und Explore-Scientific bot günstige Einstiegsware. Die Montierungen konnten die getragenen Geräte oft nur ungenügend stabil und schwingungsarm halten. Hier ist Vorsicht geraten!!!
Die Dobsons in der Box von ES allerdings sind mittlerweile etabliert und überzeugen durch ihr unschlagbares Preisleistungsverhältnis. 16" für 1999,- € ist halt eine Ansage. Etwas grob in der Ausführung und nicht so ansprechend wie die anderen Reisedobsons der bekannten Händler wie bsw. Spacewalk-Teleskopes.

Objekt der Begierde sollte eigentlich das neue Quark-Sonnenokular sein. Doch es wurde keine Möglichkeit geboten am Teleskop durch ein solches zu blicken. Die Wetterprognosen waren scheinbar zu schlecht. Gut verwahrt stand es im sicherlich "teuersten Regal" vor Ort neben Televue Nagler und Ethos...

   

Für die Zukunft haben wohl die sehr teuren Lunt-Teleskope und die Objektivfilter in Sachen Sonnenbeobachtung das Nachsehen. Das Quark Okular funktioniert an jedem Teleskop (auch wenn ab 80mm Öffnung noch ein zusätzlicher Filter angeschafft werden muss).
Nach diesem durchwachsenen Sommer könnte man dann eher zu so etwas auf der EQ8 greifen:

   

Radioastronomie ist scheinbar auf dem Vormarsch. Ebenso zog ein Stand mit Spektroskopie unsere Aufmerksamkeit auf sich.
Montierungstechnisch ließen wir uns von Nils Kloth vom Astrogarten etwas beraten. Die italienischen Avalonmontis fallen durch solide Verarbeitung und den Zahnriemenantrieb auf. Letztendlich hätten wir aber dann doch lieber die 10Micron GM1000 gekauft. Sie schnurrt wie ein Kätzchen und die Steuerbox ist selbst für mich technischen "Experten" Tongue selbsterklärend. Daneben könnten wir uns auch eine Losmandy Titan noch gut für den stationären Bereich vorstellen... oder doch eine ASA... die spielt schon wieder in einer ganz anderen Liga...

...investiert haben wir dann lieber in warmes Essen. Wenn der Bauch knurrt ist die Kauflaune sowieso hinten an gestellt. Bei Chili-Concarne, Maultaschen mit Kartoffelbeilage und Apfelschorle stärkten wir uns in der Ausstellungshalle.

Nicht vergessen dürfen wir die angebotenen soliden Drehteile, Säulen, Optiktests, Meteoriten u. anderes kosmisch entstandenes Gestein, Astroreisen. Auch einige Ferngläser nahmen wir in die Hand und prüften diese kritisch auf ihre Qualität. Auch das bildstabilisierte Canon Glas durften wir ausprobieren. Es wäre sicherlich für jeden Astrofan etwas dabei.

Um 14.30 Uhr mit noch vielen weiteren Eindrücken, machten wir uns auf den Heimweg. Für mich war es die erste Astromesse und ich bin mir sicher, dass ich nächstes Jahr wieder die AME besuche, falls es terminlich passt.

Daumen hoch
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
Folgenden 2 Usern gefällt Uwe's Beitrag:
Gerhard (13.09.2014), Ulf (13.09.2014)
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Gerhard (13.09.2014), Ulf (13.09.2014)
#2
Hallo Uwe,

sehr schöner Bericht.
Wenn ich nicht schon einen anderen Termin gehabt hätte wäre ich mit, vielleicht beim nächsten mal.
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

Wer die Freiheit einschränkt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
Benjamin Franklin
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#3
Na,

es geht doch auch mit schmalem Buget, irgedetwas findet man ja immer, auch wenn man alles hat.

Mich hat es dieses mal nicht hingezogen, H-Alpha wäre zwar noch was, aber das Wetter vermießte mir die Reise dieses mal. Schließlich möchte man ja sehen, was man kauft. Ergo bleibt es auch weiterhin bei Weißlichtbeobachtung. - Der Herschelkeil war meine letzte Erungenschaft auf der AME. - Und auch die wollte ich eigentlich vermeiden....

Gratulation Euch beiden! Bei mir wäre es mal wieder teurer geworden...

Gruß
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#4
Hallo Hans,

Zitat: "enthält eine Libelle wohl kaum Wasser"

dann quetsch doch mal ne Libelle aus Wink ... ein paar Tropfen dürften sich im Innern des geflügelten Gesellen schon befinden... oder was hast du gedacht? Wink Nun gut, wenn sie sich vorher betrunken hat, hast du sicher nicht unrecht.

1:1 Big Grin

Wasser stand nicht umsonst in "...", genaugenommen hätte ich ja auch kaum "Licht" kaufen können. Das passt so schlecht in die Einkaufstüte... da hab ich mal die Schildbürger dazu befragt.

aber lassen wir das!
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

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#5
Hallo Uwe,

vielen Dank für den Messebericht. Da spart man sich ja glatt den eigenen Messerundgang und Geld dazu ;-)

Interessant fand ich das Konzept "H-Alpha-Bebachtung mit Okular", da musste ich gleich mal bei TS nachsehen... So ganz überzeugend fand ich das Konzept aber noch nicht, denn offensichtlich muss man sich dabei entweder für eine Version entscheiden, die auf Protuberanzenbeobachtung optimiert ist, oder auf eine Version zur Oberflächenbeobachtung. Trotzdem eine interessante Idee für Refraktor-Besitzer.

Viele Grüße, Wolfgang
Viele Grüße, W.

We shall be restoring normality as soon as we know what is normal anyway. (Douglas Adams)
https://wolfgangs-gartensternwarte.de
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#6
Hallo Wolfgang,

das ging mir genauso. Zu teuer, da man es 2x kaufen muß.
Aber dazu haben wir ja auch unseren Stammtisch!:
Da hat mich Ralf recht gut aufgeklärt, denn man kann seine Öffnung (meist) voll behalten, braucht ggf. nur einen Frontfilter. Summa Summarum wäre die "Okularversion" also doch noch erheblich preiswerter als ein komplettes H-Alpha Teleskop oder System.

Leider war, - wie immer, auf dem diesjährigen ITV, das Wetter zu schlecht, um dieses neue System zu testen. Hätte ich gerne gemacht. Aber vielleicht ist es am HTT (Herzberger TT) vom Wetter her besser, ich denke, Markus wird das System mitbringen und ich werde es an meinem Refraktor mal austesten.

Gruß
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#7
Hallo Uwe,

vielen dank dass du einen Bericht geschrieben hast. Du machst das einfach Klasse! Daumen hoch

Noch ein Wort zu dem Quark H-Alpha Filtersatz. Auf der Website des Herstellers kann man lesen, dass bei Verwendung der Chromosphären-Version die engbandiger eingestellt ist, die Protuberanzen ebenso zu sehen sind, nur dunkler wie bei der Protuberanzen-Version. Daher reicht im Zweifelsfall auch ein Filtersatz aus um beides zu sehen. Das Foto von Uwe ist übrigens beim "Astroshop" gemacht worden, die das jetzt auch anbieten.

CS!

Frank
Nur in einem ruhigen Teich
spiegelt sich das Licht der Sterne...
(aus China)
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#8
Hallo Uwe,
danke für den Bericht und leider hat es mit dem Quark + Beobachtung nicht gepasst.
Dann hätte es sicher einen detalierten Beobachtungsbericht und evtl. sogar eine Zeichnung der Sonne gegeben.

Im Zweifel würde ich mich auch für die Chromoshärenversion entscheiden und danke Frank für den Hinweis.
Selbst bei den Coronado Filtern gleichen Typ´s gab es doch spürbare Helligkeitsunterschiede. Bei der richtig hellen Kombinationen aus Etalon und Blockfilter ( in Benutzung von Jürgen Bansich) waren allerdings auch Prototuberanzen erkennbar die Z.B. im Lunt 80mm unsichtbar waren und feine Fillamente über einen viel größeren Bereich erkennbar.
Darum empfinde ich es beim Quark als Vorteil einen Spezialisten kaufen zu können.
Vom Preis her kann kein High End erwartet werden sondern eine günstige Ergänzung im Daystar Programm zu den teuren ION und Quantum SE Filtern.

Aber die Frage was die Filter visuell tatsächlich leisten konnte die Messe leider nicht beantworten.

Gruß
Ralf
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#9
Hi Ralf,

wie es der Zufall will habe ich gerade bei cloudy nights gelesen, dass Daystar nächstes Jahr ein weiteres Quark-Modell mit 2X Barlow Brennweitenverlängerung auf den Markt bringt, statt wie bisher 4,3-fach. Das passt dann zu langbrennweitigen Systemen f/10 - f/15, wie SC und entsprechende Refraktoren. Das wird dann erst interessant!

CS

Frank
Nur in einem ruhigen Teich
spiegelt sich das Licht der Sterne...
(aus China)
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