BB vom 24.04.2015
Hallo,
etwas verspätet schreibe ich heute über die letzte genutzte Gelegenheit vor´m Wetterumschwung. Die lange Schönwetterperiode bot viele ergiebige Stunden unter klarem Himmel. Nach 5 Beobachtungsnächten mit unterschiedlichen Teleskopen - natürlich lag das Augenmerk auf Deep-Sky und Öffnung - kam am Donnerstag mein 130er Apo auf die Montierung. Die breitere Mondsichel stand nun schon deutlich hell am Abendhimmel, so dass ich mich erstmal im Sonnensystem umsah. Die Nacht war nicht sehr mild und der Wind kroch wieder eisig unter die Kleidung. Erst mit Ski-Hose und Winterjacke war es richtig gemütlich Die Luft blieb über die gesamte Beobachtungszeit relativ unruhig; die Wahl der kleineren Öffnung genau richtig!!
Ein messerscharfer Mondterminator und die brutal knackigen Schattenwürfe der Kraterränder zogen mich sofort in ihren Bann. Da packt´s dich einfach und man kommt nicht mehr vom Okular weg. Was soll man da noch sagen... Der Kontrast und die Ästhetik des Refraktors ist einfach anders als in Spiegeloptiken. Langsam und entspannt fuhr ich die Schattengrenze des Mondes ab, lehnte mich zufrieden in den Terrassenstuhl und freute mich einmal mehr über das für mich schönste Hobby der Welt... genial... Mehr als eine halbe Stunde saugte ich die Photonen auf, bevor ich zur Venus steuerte, die etwas mehr als die Hälfte beleuchtet vom Westhorizont strahlte. Das Gefühl unterschiedliche Bereiche in der Wolkenatmosphäre wahrnehmen zu können kommt wie am TMB auf. Ob es real oder nur der Luftunruhe geschuldet ist, kann ich nicht sagen.
Jupiter zumindest überzeugte mich in seiner angenehm, natürlichen Farbgebung und einem orange-rötlichen GRF. Im ACF ist das Bild beinahe zu hell und weißlich/bläulicher. Mein 8" Newton kommt an die Detailschärfe nicht heran...
Es war ja bei weitem keine Top-Nacht, aber Vergrößerungen bis 300x machten richtig Spaß und zeigten feine Strukturen im NEB und SEB. Auch in den Polregionen zerschnitten feine Wolkenlinien die Planetenscheibe. Das kann man dann auch lange und ausgiebig auf sich wirken lassen.
Gegen 22.00 Uhr wechselte ich dann auf´s 31er Nagler und schwenkte in den Löwen zum Triplett. Viel Weltraum um die drei Galaxien mit schönen, nadelfeinen Sternchen im Gesichtsfeld lassen keine Wünsche offen. Im 18mm Ortho konnte ich dann das Staubband von NGC 3628 erkennen. Was will man mehr???
M 65 und 66 zeigen sich ebenfalls andeutungsweise in ihrer speziellen Form mit den Armen und der Bulge. M 51, M 81/82 und die hellen NGCs wurden mit viel Freude beobachtet. Die Nadel im Draco NGC 5907 stand majestätisch zwischen den Sternchen im Okular. An diesem Abend habe ich freilich erstmal die helleren Objekte gewählt, aber auch schwächere Kandidaten aus der Virgo/Coma-Region durften mit der Optik "geprüft" werden.
Besonders erwähnen möchte ich die fantastische Abbildung der KS 53, 3, 13 und 92. Hier ist der 130er in seinem Element.
Saturn war wie immer in den vergangenen Nächten das Schlussobjekt. Gegen 0.30 Uhr konnte ich ihn dann einigermaßen ordentlich einstellen. Der Winkel war noch so flach, dass das Bild natürlich nicht perfekt daher kam. Ich erkannte auf alle Fälle die Cassini-Teilung. Die unterschiedlich bräunlich-gelb gefärbten Wolkenbänder grenzten sich hübsch voneinander ab. Mehr als 200x war aber nicht möglich und die Luft ließ den Planeten ganz schön "wabern".
Gegen 0.45 Uhr war dann Schluss.... der Endspurt einer langen, intensiven Zeit mit vielen, auch neuen Beobachtungsobjekten. Wie wichtig ein dunkler Himmel ist, zeigt sich, wenn selbst mit 130mm Öffnung das Tor in ferne Welten weit aufgestoßen werden kann. Über die Qualität der Optik kann ich mich nur immer wieder freuen und genieße, die Vielfalt im "Telekopschrank". Die "sowohl als auch" Option schlägt das "entweder oder" in der Teleskopdiskussion in meinen Augen um Welten!!!
Ich hoffe, dass viele von euch die Zeit ebenfalls nutzen konnten und freue mich jetzt auch mal auf ein paar Tage zum Durchschnaufen und Energietanken
Hallo,
etwas verspätet schreibe ich heute über die letzte genutzte Gelegenheit vor´m Wetterumschwung. Die lange Schönwetterperiode bot viele ergiebige Stunden unter klarem Himmel. Nach 5 Beobachtungsnächten mit unterschiedlichen Teleskopen - natürlich lag das Augenmerk auf Deep-Sky und Öffnung - kam am Donnerstag mein 130er Apo auf die Montierung. Die breitere Mondsichel stand nun schon deutlich hell am Abendhimmel, so dass ich mich erstmal im Sonnensystem umsah. Die Nacht war nicht sehr mild und der Wind kroch wieder eisig unter die Kleidung. Erst mit Ski-Hose und Winterjacke war es richtig gemütlich Die Luft blieb über die gesamte Beobachtungszeit relativ unruhig; die Wahl der kleineren Öffnung genau richtig!!
Ein messerscharfer Mondterminator und die brutal knackigen Schattenwürfe der Kraterränder zogen mich sofort in ihren Bann. Da packt´s dich einfach und man kommt nicht mehr vom Okular weg. Was soll man da noch sagen... Der Kontrast und die Ästhetik des Refraktors ist einfach anders als in Spiegeloptiken. Langsam und entspannt fuhr ich die Schattengrenze des Mondes ab, lehnte mich zufrieden in den Terrassenstuhl und freute mich einmal mehr über das für mich schönste Hobby der Welt... genial... Mehr als eine halbe Stunde saugte ich die Photonen auf, bevor ich zur Venus steuerte, die etwas mehr als die Hälfte beleuchtet vom Westhorizont strahlte. Das Gefühl unterschiedliche Bereiche in der Wolkenatmosphäre wahrnehmen zu können kommt wie am TMB auf. Ob es real oder nur der Luftunruhe geschuldet ist, kann ich nicht sagen.
Jupiter zumindest überzeugte mich in seiner angenehm, natürlichen Farbgebung und einem orange-rötlichen GRF. Im ACF ist das Bild beinahe zu hell und weißlich/bläulicher. Mein 8" Newton kommt an die Detailschärfe nicht heran...
Es war ja bei weitem keine Top-Nacht, aber Vergrößerungen bis 300x machten richtig Spaß und zeigten feine Strukturen im NEB und SEB. Auch in den Polregionen zerschnitten feine Wolkenlinien die Planetenscheibe. Das kann man dann auch lange und ausgiebig auf sich wirken lassen.
Gegen 22.00 Uhr wechselte ich dann auf´s 31er Nagler und schwenkte in den Löwen zum Triplett. Viel Weltraum um die drei Galaxien mit schönen, nadelfeinen Sternchen im Gesichtsfeld lassen keine Wünsche offen. Im 18mm Ortho konnte ich dann das Staubband von NGC 3628 erkennen. Was will man mehr???
M 65 und 66 zeigen sich ebenfalls andeutungsweise in ihrer speziellen Form mit den Armen und der Bulge. M 51, M 81/82 und die hellen NGCs wurden mit viel Freude beobachtet. Die Nadel im Draco NGC 5907 stand majestätisch zwischen den Sternchen im Okular. An diesem Abend habe ich freilich erstmal die helleren Objekte gewählt, aber auch schwächere Kandidaten aus der Virgo/Coma-Region durften mit der Optik "geprüft" werden.
Besonders erwähnen möchte ich die fantastische Abbildung der KS 53, 3, 13 und 92. Hier ist der 130er in seinem Element.
Saturn war wie immer in den vergangenen Nächten das Schlussobjekt. Gegen 0.30 Uhr konnte ich ihn dann einigermaßen ordentlich einstellen. Der Winkel war noch so flach, dass das Bild natürlich nicht perfekt daher kam. Ich erkannte auf alle Fälle die Cassini-Teilung. Die unterschiedlich bräunlich-gelb gefärbten Wolkenbänder grenzten sich hübsch voneinander ab. Mehr als 200x war aber nicht möglich und die Luft ließ den Planeten ganz schön "wabern".
Gegen 0.45 Uhr war dann Schluss.... der Endspurt einer langen, intensiven Zeit mit vielen, auch neuen Beobachtungsobjekten. Wie wichtig ein dunkler Himmel ist, zeigt sich, wenn selbst mit 130mm Öffnung das Tor in ferne Welten weit aufgestoßen werden kann. Über die Qualität der Optik kann ich mich nur immer wieder freuen und genieße, die Vielfalt im "Telekopschrank". Die "sowohl als auch" Option schlägt das "entweder oder" in der Teleskopdiskussion in meinen Augen um Welten!!!
Ich hoffe, dass viele von euch die Zeit ebenfalls nutzen konnten und freue mich jetzt auch mal auf ein paar Tage zum Durchschnaufen und Energietanken
the sky is the limit
Gruß Uwe
"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"
http://www.the-night-black-white.de
Gruß Uwe
"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"
http://www.the-night-black-white.de