BB vom 17.05.2015
... am 03.Juni ist es schließlich soweit. Da kann man schon mal am Tag kräftig trainieren. Das dachten sich Christoph und ich heute am späteren Nachmittag.
Spaß beiseite, wir hatten heute nochmal ein Treffen um unseren Kurs "Astronomie auf Gottsuche", den wir nächste Woche in Schwarzach halten, zu besprechen. Anschließend wollten wir kurz einen Blick auf die Sonne werfen. Die Luft war nicht ruhig, aber doch so gut, dass Vergrößerungen von 150x bis 170x am TMB ordentlich Spaß machten.
Christoph war sogar angetan von der schönen feinen Zeichnung der Randbereiche der Sonnenflecken. 3 kleinere und 2 größere Flecken waren deutlich sichtbar. Ich für mich konnte über die Qualität der Abbildung nicht wirklich mitreden, denn am Tag habe ich bisher nur sehr selten bzw. nur kurz beobachtet. Die Sofi dieses Jahr mal außer Acht gelassen. Das war ja etwas ganz anderes.
Als nächstes wurde die Venus ins Okular gesteuert. Auf der "halbmondförmigen"-Fläche erschienen im Apo feine Wolkenstrukturen, die man aber kaum richtig halten kann. Venus wirkt dann etwas fleckig und die helle Planetenoberfläche unruhig grau gescheckt.
Jupiter konnte dann sogar mit einigen Bändern, Schleppen, feinen Barren im NEB und dem um die Ecke spitzenden GRF punkten.
Dieser war zuerst beinahe nur zu erahnen. Doch wir meinten die gleiche Stelle ganz außen am SEB. Es blieb aber doch ein vager Eindruck, der unserer großen Beobachtungserfahrung entsprang (hier erinnerten wir uns an Andreas´ Ausführungen zur beinahe "additiven Gehirnarbeit" bei kosmischen Objekten )
"Wow, das ist schon stark!!!", entfuhr es Christoph, der wesentlich häufiger auch mal am Tag in der Sternwarte einen Blick zum Himmel wagt. Doch wir wollten sicher gehen. Der 130/1200 ADA sollte auch mal Tageslicht aufsaugen.
An Regulus zeigte der TMB die feine Abweichung, die nach der "Koma-Genesung" noch eine kleine Optimierung nötig hat. Das konnten Ralf und ich auch im Grzybowski-Laserkolliminator damals schon beobachten. Oberhalb des Sternpünktchens war der Beugungsring etwas kräftiger als unterhalb. Wir versuchten über die Inbusschrauben am FT-Auszug den nötigen "Muggesäckel" herauszuarbeiten. Ganz gelang es uns aber auch hier nicht. Eine Überprüfung der Schrauben der Verlängerungshülse und deren festen Sitz auf den Auszug linderten die winzige Abweichung schließlich ein wenig und zwangen den Beugungsring dann doch noch etwas runder um das Airydisk. Mehr ging dann nicht mehr. Wir waren aber zufrieden und überzeugten und am Jupi ob der Qualität der Russenoptik.
Christoph meinte gar Venus, Jupiter sowie Regulus mit dem TMB leichter am Taghimmel zu erhaschen als sonst. Vielleicht liegt es daran, dass das blaue Licht durch die Vergütung nur zu 60-70% durch das Linsenpaket transmissiert... und so die Objekte besser zur Geltung kommen. Wer weiß?
Gut dann aber hatte der ADA seinen Auftritt. Christoph wollte sowieso schon länger durch den 130er schauen und dann war auch klar, dass wir den GRF richtig erkannt hatten. Mit dem Gewinn an Öffnung und dem Mehr an Auflösung zeigte sich der Gasriese wunderschön. Auch die Venus stand toll im 6mm Ortho (Das kleine Bild entstand mit Christophs Smartphone freihand) und ließ wieder ihre Wolkenstruktur erkennen.
Venus am Taghimmel durchs Smartphone 17.05.2015.png (Größe: 27,9 KB / Downloads: 157)
Was will man eigentlich mehr? An Regulus, der auch noch einmal auf´s Korn genommen wurde, ging uns beiden einfach nochmal das Herz auf.
Die Jagd auf Merkur blieb in beiden Geräten erfolglos. Es war um 20.00 Uhr einfach noch zu hell. Die Zirren am Westhorizont und die Kondensstreifen der Flugzeuge taten ihr übriges. Leider ist meine Terrasse für spätere Merkurbeobachtungen von der Lage her ungünstig. Auf dem ITV gefiel mir der kosmische Nachbar in seiner feinen Sichelform nämlich außerordentlich gut.
Als kleines Trostpflaster schickte uns die Abendsonne noch eine Nebensonne hinter dem Nachbarhausdach und Venus konnten wir dann leicht mit dem 7x50 Fernglas aber auch freiäugig dingfest machen. Es waren tolle Stunden mit Planeten und Sternbeobachtung im Sonnenschein, die ich so schnell nicht vergesse. Die Sonne im Filter selbstverständlich inklusive.
Wir brauchten das Trampolin nicht, um vor Freude zu hüpfen...
In Zukunft sollte ich öfter den Tag für unser Hobby nutzen und die weißen Nächte einfach verdrängen... ... vielleicht bekomme ich dann aber auch Ärger mit meiner Familie.
... am 03.Juni ist es schließlich soweit. Da kann man schon mal am Tag kräftig trainieren. Das dachten sich Christoph und ich heute am späteren Nachmittag.
Spaß beiseite, wir hatten heute nochmal ein Treffen um unseren Kurs "Astronomie auf Gottsuche", den wir nächste Woche in Schwarzach halten, zu besprechen. Anschließend wollten wir kurz einen Blick auf die Sonne werfen. Die Luft war nicht ruhig, aber doch so gut, dass Vergrößerungen von 150x bis 170x am TMB ordentlich Spaß machten.
Christoph war sogar angetan von der schönen feinen Zeichnung der Randbereiche der Sonnenflecken. 3 kleinere und 2 größere Flecken waren deutlich sichtbar. Ich für mich konnte über die Qualität der Abbildung nicht wirklich mitreden, denn am Tag habe ich bisher nur sehr selten bzw. nur kurz beobachtet. Die Sofi dieses Jahr mal außer Acht gelassen. Das war ja etwas ganz anderes.
Als nächstes wurde die Venus ins Okular gesteuert. Auf der "halbmondförmigen"-Fläche erschienen im Apo feine Wolkenstrukturen, die man aber kaum richtig halten kann. Venus wirkt dann etwas fleckig und die helle Planetenoberfläche unruhig grau gescheckt.
Jupiter konnte dann sogar mit einigen Bändern, Schleppen, feinen Barren im NEB und dem um die Ecke spitzenden GRF punkten.
Dieser war zuerst beinahe nur zu erahnen. Doch wir meinten die gleiche Stelle ganz außen am SEB. Es blieb aber doch ein vager Eindruck, der unserer großen Beobachtungserfahrung entsprang (hier erinnerten wir uns an Andreas´ Ausführungen zur beinahe "additiven Gehirnarbeit" bei kosmischen Objekten )
"Wow, das ist schon stark!!!", entfuhr es Christoph, der wesentlich häufiger auch mal am Tag in der Sternwarte einen Blick zum Himmel wagt. Doch wir wollten sicher gehen. Der 130/1200 ADA sollte auch mal Tageslicht aufsaugen.
An Regulus zeigte der TMB die feine Abweichung, die nach der "Koma-Genesung" noch eine kleine Optimierung nötig hat. Das konnten Ralf und ich auch im Grzybowski-Laserkolliminator damals schon beobachten. Oberhalb des Sternpünktchens war der Beugungsring etwas kräftiger als unterhalb. Wir versuchten über die Inbusschrauben am FT-Auszug den nötigen "Muggesäckel" herauszuarbeiten. Ganz gelang es uns aber auch hier nicht. Eine Überprüfung der Schrauben der Verlängerungshülse und deren festen Sitz auf den Auszug linderten die winzige Abweichung schließlich ein wenig und zwangen den Beugungsring dann doch noch etwas runder um das Airydisk. Mehr ging dann nicht mehr. Wir waren aber zufrieden und überzeugten und am Jupi ob der Qualität der Russenoptik.
Christoph meinte gar Venus, Jupiter sowie Regulus mit dem TMB leichter am Taghimmel zu erhaschen als sonst. Vielleicht liegt es daran, dass das blaue Licht durch die Vergütung nur zu 60-70% durch das Linsenpaket transmissiert... und so die Objekte besser zur Geltung kommen. Wer weiß?
Gut dann aber hatte der ADA seinen Auftritt. Christoph wollte sowieso schon länger durch den 130er schauen und dann war auch klar, dass wir den GRF richtig erkannt hatten. Mit dem Gewinn an Öffnung und dem Mehr an Auflösung zeigte sich der Gasriese wunderschön. Auch die Venus stand toll im 6mm Ortho (Das kleine Bild entstand mit Christophs Smartphone freihand) und ließ wieder ihre Wolkenstruktur erkennen.
Venus am Taghimmel durchs Smartphone 17.05.2015.png (Größe: 27,9 KB / Downloads: 157)
Was will man eigentlich mehr? An Regulus, der auch noch einmal auf´s Korn genommen wurde, ging uns beiden einfach nochmal das Herz auf.
Die Jagd auf Merkur blieb in beiden Geräten erfolglos. Es war um 20.00 Uhr einfach noch zu hell. Die Zirren am Westhorizont und die Kondensstreifen der Flugzeuge taten ihr übriges. Leider ist meine Terrasse für spätere Merkurbeobachtungen von der Lage her ungünstig. Auf dem ITV gefiel mir der kosmische Nachbar in seiner feinen Sichelform nämlich außerordentlich gut.
Als kleines Trostpflaster schickte uns die Abendsonne noch eine Nebensonne hinter dem Nachbarhausdach und Venus konnten wir dann leicht mit dem 7x50 Fernglas aber auch freiäugig dingfest machen. Es waren tolle Stunden mit Planeten und Sternbeobachtung im Sonnenschein, die ich so schnell nicht vergesse. Die Sonne im Filter selbstverständlich inklusive.
Wir brauchten das Trampolin nicht, um vor Freude zu hüpfen...
In Zukunft sollte ich öfter den Tag für unser Hobby nutzen und die weißen Nächte einfach verdrängen... ... vielleicht bekomme ich dann aber auch Ärger mit meiner Familie.
the sky is the limit
Gruß Uwe
"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"
http://www.the-night-black-white.de
Gruß Uwe
"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"
http://www.the-night-black-white.de