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Angrillen - Und unser nachgeholter Astronomietag!
#8
Hallo Uwe,

in einem bei mir befindlichen historischen Buch zur Astronomie aus den 60er Jahren
werden Refraktoren von 60 mm Öffnung in der Tat als "mittlere Teleskope" aufgeführt.
Mit Objektiven von guter Qualität sind das feine Geräte, auch heute noch.
Mein erstes Teleskop war ein 76/350 Newton an einer Dobson-Halterung.
Damit hatte ich tolle Beobachtungs-Erlebnisse, die zu dem Wunsch nach mehr führten.

Vergangenen Sommer kamen Freunde zu Besuch, um Mond anzuschauen.
Habe den FS-128 aufgebaut und erstmal mit M13 angefangen.
Die Aufhellung war derart, daß ich das Trapez von Herkules mit bloßen Augen
kaum erkennen konnte. Erst per Fernglas gelang das. Im Sucher wiederum
war der Ausschnitt zu gering. So habe ich mich mit dem Fernglas hinter den Tubus
begeben, Teleskop grob ausgerichtet und dann mit 30 mm 85° Okular geduldig das
in Frage kommende Areal abgeschwenkt, bis M13 da war. Sofort vorsichtig geklemmt.

Das ist in der Tat aufwendig, aber es macht umso mehr Spaß und bleibt in lustiger Erinnerung.
Bei für mich neuen Objekten mache ich mich erstmal per Stellarium schlau, wo ich suchen
muß und über welche Sternbilder ich mich am besten hinhangeln kann. Ich finde das sehr
reizvoll. Das Auffinden eines Objekts ist dann ein richtiges Erfolgserlebnis.

Dazu kommt, daß ich ein Liebhaber von Retro-Technik bin. Außerdem will  ich vor allem
staunen und mich nicht mit allerlei Gerätschaften und deren nicht selten komplexer
Bedienung befassen. Natürlich ist das letztlich nicht schwierig, aber ich mag es schlichtweg nicht.
Habe auch noch nie eine Montierung mit Polsucher ausgerichtet. Hinstellen, grob über die
Achse gen Polaris richten und loslegen. Muß ich dann beim Beobachten ein wenig zu oft
in Deklination korrigieren, richte ich etwas genauer nach.

Und so gibt es dann in einer Beobachtungsnacht einige wenige Objekte.
Simplify your Astronomy ... ;-)
Ich staune jeweils in Euren Beobachtungsberichten über die Fülle von aufgezählten Objekten
– und beneide Euch um Euren traumhaft dunklen Himmel.
Bei Äußerungen zur Lichtglocke über Würzburg nicke  ich andächtig.
Allein die (gigantische) Kläranlage von München,  die wenige Kilometer von
meinem Standort entfernt ist, dürfte heller als ganz Würzburg sein ...
Riechen tut man sie nicht wenigstens, Würzburg vermutlich auch nicht.

Auf dem Kreuzberg war ich hin und weg von dem dortigen dunklen Himmel.
Boah, was man da alles sah! Auch da vernahm ich Hinweise auf das Licht über Würzburg.
Verstehe ich ja. Kommt einfach mal vorbei, dann fahrt ihr
glücklich heimwärts in Euer beneidenswert dunkles Areal. :-)


Gechillte Grüße,
Andreas
Folgenden 6 Usern gefällt Andreas Paul's Beitrag:
Andreas-TAL (03.04.2016), Christoph (02.04.2016), Florian B. (03.04.2016), Georg (03.04.2016), Gerhard (03.04.2016), Karsten (09.04.2016)
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RE: Angrillen - Und unser nachgeholter Astronomietag! - von Andreas Paul - 02.04.2016, 23:09



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