10.09.2018, 18:05
Hallo liebe Astrofreunde,
ich möchte hier mal über die ASI 294, die ich mir Ende 2017 zugelegt habe, berichten.
Diese Kamera ist mit einem modernen CMOS-Sensor ausgerüstet, den IMX 294. Sony hat ihn speziell für Überwachungskameras entwickelt.
Der Sensor hat in etwa die gleiche Größe, wie der der ASI 1600. Die Pixel sind aber größer (4,63 mü), sodass "nur" 11,7 MPixel auf den Chip passen. Die ASI 294 bietet folgende Vorteile:
- der ADC hat 14 Bit Auflösung,
- die FWC liegt bei 63700e, also ist kein Ausbrennen heller Sterne zu befürchten,
- die Kamera hat einen 256 MB DDR Speicher und ist mit dem USB3-Port EEA fähig,
- die Quanteneffizienz soll bei 75% liegen,
- die Kamera ist mit einer Kühlung ausgestattet und soll den Sensor lt. ASI bis 35 K unter Umgebungstemperatur abkühlen,
- das Ausleserauschen liegt bei der Verstärkung (gain) von 120 (= 12dB) bei 1,7e und fällt dann weiter bis auf 1,2e,
- zur Vermeidung einer Betauung des Sensors ist eine Trockenpatrone eingesetzt.
Das Fenster vor dem Sensor (32 mm) lässt alle Wellenlängen durch, ich habe es durch einen UV/IR-Filter ersetzt. Reflexionen bei sehr
hellen Sternen habe ich nicht feststellen können.
Ich betreibe diese Kamera an meinem 10"-Newton (f/4). Als Software nutze ich SharpCap 3.2. Dieses Programm hat für diese Kamera
einen Treiber, der alle Funktionen bedient. So kann man
- die Aufnahmezeit,
- das Binning,
- die Verstärkung (gain 0 - 540),
- den Offset,
- den Weißabgleich (mit Rot- und Blaukorrektur) und
- die Kühltemperatur einstellen.
Das Programm erlaubt die Anfertigung von Darks und Flats. Bei der neuesten Version 3.2 (noch Betaversion, aber klappt schon) werden die Flats auch mit Bias korrigiert. Während der Aufnahme werden die Frames sofort korrigiert. Auch eine Rauchreduzierung und eine Nachschärfung jedes Frames soll möglich sein.
Ich bin mit der Kamera noch in der Anlernphase und habe anfangs eine Menge falsch gemacht.
Nun möchte ich aber eine, sagen wir "Eigenheit" dieser Kamera nicht verschweigen. Damit hatte ich zuerst viele Probleme.
Es geht um die Kühlung. Ich hatte z. B. bei einer Umgebungstemperatur von +5 °C ganz forsch eine Sensortemperatur von -20 °C eingestellt.
Die hat die Kamera auch erreicht, mit einer Kühlleistung von 85%. Nach ca. 15 Minuten stieg die Temperatur dann wieder auf -18 °C und die Kühlleistung stieg auf 100 %. Das Kameragehäuse wurde dabei immer wärmer. Die aufgenommene elektrische Leistung der Kamera heizt also
das Gehäuse auf und diese Leistung muss die Kühlung auch noch abführen. Ich habe rausgekriegt, dass man diesen Zustand vermeiden kann,
wenn man die Kühlleistung nicht zu hoch treibt, höchstens 40 - 50 %. Sonst erscheint auf den Frames ein farbiger Rand, der von einem Temperaturgradienten auf dem Sensor herrührt.
Viel Aufnahmen kann ich Euch von dieser Kamera noch nicht zeigen, ich warte jetzt auf die erste Gelegenheit loszulegen.
Hier mal eine Aufnahme von M81 und M82.
Ich freue mich auf eine rege Diskussion zu diesem Thema
Dieter
ich möchte hier mal über die ASI 294, die ich mir Ende 2017 zugelegt habe, berichten.
Diese Kamera ist mit einem modernen CMOS-Sensor ausgerüstet, den IMX 294. Sony hat ihn speziell für Überwachungskameras entwickelt.
Der Sensor hat in etwa die gleiche Größe, wie der der ASI 1600. Die Pixel sind aber größer (4,63 mü), sodass "nur" 11,7 MPixel auf den Chip passen. Die ASI 294 bietet folgende Vorteile:
- der ADC hat 14 Bit Auflösung,
- die FWC liegt bei 63700e, also ist kein Ausbrennen heller Sterne zu befürchten,
- die Kamera hat einen 256 MB DDR Speicher und ist mit dem USB3-Port EEA fähig,
- die Quanteneffizienz soll bei 75% liegen,
- die Kamera ist mit einer Kühlung ausgestattet und soll den Sensor lt. ASI bis 35 K unter Umgebungstemperatur abkühlen,
- das Ausleserauschen liegt bei der Verstärkung (gain) von 120 (= 12dB) bei 1,7e und fällt dann weiter bis auf 1,2e,
- zur Vermeidung einer Betauung des Sensors ist eine Trockenpatrone eingesetzt.
Das Fenster vor dem Sensor (32 mm) lässt alle Wellenlängen durch, ich habe es durch einen UV/IR-Filter ersetzt. Reflexionen bei sehr
hellen Sternen habe ich nicht feststellen können.
Ich betreibe diese Kamera an meinem 10"-Newton (f/4). Als Software nutze ich SharpCap 3.2. Dieses Programm hat für diese Kamera
einen Treiber, der alle Funktionen bedient. So kann man
- die Aufnahmezeit,
- das Binning,
- die Verstärkung (gain 0 - 540),
- den Offset,
- den Weißabgleich (mit Rot- und Blaukorrektur) und
- die Kühltemperatur einstellen.
Das Programm erlaubt die Anfertigung von Darks und Flats. Bei der neuesten Version 3.2 (noch Betaversion, aber klappt schon) werden die Flats auch mit Bias korrigiert. Während der Aufnahme werden die Frames sofort korrigiert. Auch eine Rauchreduzierung und eine Nachschärfung jedes Frames soll möglich sein.
Ich bin mit der Kamera noch in der Anlernphase und habe anfangs eine Menge falsch gemacht.
Nun möchte ich aber eine, sagen wir "Eigenheit" dieser Kamera nicht verschweigen. Damit hatte ich zuerst viele Probleme.
Es geht um die Kühlung. Ich hatte z. B. bei einer Umgebungstemperatur von +5 °C ganz forsch eine Sensortemperatur von -20 °C eingestellt.
Die hat die Kamera auch erreicht, mit einer Kühlleistung von 85%. Nach ca. 15 Minuten stieg die Temperatur dann wieder auf -18 °C und die Kühlleistung stieg auf 100 %. Das Kameragehäuse wurde dabei immer wärmer. Die aufgenommene elektrische Leistung der Kamera heizt also
das Gehäuse auf und diese Leistung muss die Kühlung auch noch abführen. Ich habe rausgekriegt, dass man diesen Zustand vermeiden kann,
wenn man die Kühlleistung nicht zu hoch treibt, höchstens 40 - 50 %. Sonst erscheint auf den Frames ein farbiger Rand, der von einem Temperaturgradienten auf dem Sensor herrührt.
Viel Aufnahmen kann ich Euch von dieser Kamera noch nicht zeigen, ich warte jetzt auf die erste Gelegenheit loszulegen.
Hier mal eine Aufnahme von M81 und M82.
Ich freue mich auf eine rege Diskussion zu diesem Thema
Dieter