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NGC 3184
#1
BB vom 01.04.2019

Hallo,

nach dem Astronomietag am Samstag konnte das Wetter für einen Nachschlag am Sonntag Abend nicht überzeugen. Es ging ein böiger Wind und die Luft war furchtbar unruhig. Überrascht war ich, als es am Montag deutlich besser aussah, obwohl sich die Vorhersagen eher negativ anhörten.

Gegen 20:00 Uhr baute ich den 10" ACF auf und schlenderte gemütlich und entspannt über den Südhimmel. Objekt auf Objekt folgte,  bis es richtig dunkel wurde. Nach und nach zeigten sich immer mehr Sternchen und die ein oder andere Sternschnuppe sauste über mich dahin. Schon am Tag der Astronomie konnten wir einige Virginiden und Sigma Leoniden ausmachen.

Im Okular erkannte ich, dass die Luftruhe ordentlich war, jedoch die Transparenz wie schon am 30.03. eher deutlich hinter dem Durchschnitt blieb. Dies fiel besonders bei schwachen Galaxien auf, die ich sonst besser im Gesichtsfeld ausmachen konnte. In der NGC Gruppe 3190 blieb beispielsweise die schwächste der 4 Galaxien quasi unsichtbar. Das Staubband von NGC 3628 des Leo-Tripletts wollte ebenfalls nicht recht zum Vorschein kommen.

Über das Ufo NGC 2683 steuerte ich wieder zur neulich schon im 8" Dobs begeistert betrachteten NGC 3184 - einer fantastischen Spiralarmgalaxie in Draufsicht. Interessant ist der helle Vordergrundstern, um den herum der Nebel auf Grund der Helligkeitsunterschiede förmlich geschluckt wird.

Der Anblick blieb heute im 10" auf Grund der Verhältnisse nur unwesentlich besser als mit 2" weniger Öffnung. Ich wechselte zwischen dem 36er Baader Hyperion Aspheric und dem 22er Nagler (das minimal mehr Details in der Galaxie und einen dunkleren Himmelshintergrund darstellte) hin und her. Noch höhere Vergrößerung brachte keine Verbesserung. Das 36er Okular ermöglichte mir eine definierte Gesamtansicht der Sterninsel in Abgrenzung zum Raum, wobei innerhalb des Nebels dann kaum Feinheiten erkannt werden konnten. Im Nagler war es umgekehrt...

Nach gut einer halben Stunde konnte ich die Zeichnung als abgeschlossen betrachten. Hier könnte ich bei besserer Durchsicht sicher noch in den Spiralarmen "nachlegen".

   

Gegen 23:00 Uhr zog dann im Süden starker Dunst auf, der sich bis hinauf zum Löwen zog. Schnell wurden noch die Galaxien NGC 3221, sowie das interagierende Paar NGC 3226 / 3227 betrachtet, bevor ich meine Terassensternwarte abbaute.
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
Folgenden 10 Usern gefällt Uwe's Beitrag:
August (03.04.2019), Christoph (03.04.2019), CorCaroli (05.04.2019), Florian B. (04.04.2019), Herbipollution (03.04.2019), Karsten (05.04.2019), LarsL. (03.04.2019), Martin.F (03.04.2019), Philipp (03.04.2019), Thomas64 (03.04.2019)
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#2
Hallo Uwe, ähnlich wie dir erging es auch mir am Montag...
eigentlich wollte ich höchstens nur kurz was ausprobieren da Meteoblue 
eine leichte Bewölkung vorhersagte aber dann klarte das Wolkenradar plötzlich auf
und auch in der Realität zeigte sich der Himmel wolkenlos und ruckzuck war
eine Stunde mit schönen Beobachtungen rum....
Viele Grüße Thomas
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#3
Hallo Uwe,

schöne Tour die du da gemacht hast. Die Galaxien hatte ich auch schon alle teils mehrmals besucht. Allerdings muss ich mich bei meinem aufgehellten Himmel  mehr  anstrengen und hab trotzdem oft nicht die Detailfülle wie bei deinem dunklen Landhimmel. Beneide dich darum. Die Galaxien um NGC 3190 gehören zur Hickson 44 Gruppe und ist auch die hellste. Hatte ich vorletzte Nacht und davor auch wieder mal besucht. War auch ein Eindruck, dass die Durchsicht vor drei Tagen bzw. Nächten nicht so gut war. Etliche Galaxien konnte ich nur schwer oder gar nicht ausmachen. Vielleicht wird es nach den Niederschlägen mit der Durchsicht ja wieder besser.


Viele Grüße  Philipp 


"Das schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle"    Zitat von Albert Einstein 
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#4
Hallo Uwe!
Hast ja wieder mal eine saubere Zeichnung hingelegt! Daumen hoch  Vielleicht gibt es ja noch einen Nachschlag?
Die Spiralarme sind ja doch da gewesen, oder willst Du noch mehr davon?

Hatte selbst in Nebraska drei ordentliche Nächte zum Beobachten - leider aber nur einen farbigen 3"er.
Vielleicht komme ich noch dazu etwas dazu zu schreiben. Immehin brachte ich es gesternimmerhin auf 19 "Fizzelchen" in Uma, Boo und Coma.
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#5
Hallo Uwe,

Zitat:NGC 3184 - einer fantastischen Spiralarmgalaxie in Draufsicht.

Diese Galaxie hatte ich mit 8 Zoll beobachtet, aber nicht viele Strukturen gesehen. Mit 12" unter einem dunklen Himmel wird das sicher besser.
Danke für den Hinweis auf diese Galaxie, die ich mit auf meine Liste mit aufnehme.

Gruß
Gerd
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#6
Hallo Gerd,

die Galaxie benötigt Zeit. Lass dich darauf ein und du wirst sicher mit 12" die unregelmäßige Struktur der Galaxienarme erhaschen. An sich hat sie keine hohe Flächenhelligkeit - indirekt zeigt sie ihre wahre Größe! Herausfordernd ist der Vordergrundstern, der jedoch die Adaption beeinflusst!
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

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#7
Hallo Uwe,

Zitat:Herausfordernd ist der Vordergrundstern, der jedoch die Adaption beeinflusst!

Den Vordergrundstern habe ich bei meiner Beobachtung mit 8" auch beschrieben, aber nur als einen schwachen Stern.
Mit größerer Öffnung wird dieser Stern sicher auch heller und störender bei der Beobachtung der Galaxie.

Viele Grüße
Gerd
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