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Wie schwarz ist schwarz? - Test & Vergleich
#23
Dass, was Black 3.0 so auszeichnet ist seine enorm feine Mikrostruktur. Die Oberfläche wirkt völlig anders als man es sich bei einen Lack vorstellen würde. Deswegen schreibe ich da immer „Beschichtung“, auch wenn das natürlich (das geht problemlos) einfach aufgestrichen wird. Die Vielzahl der Füllstoffe und die technische „Formulierung“ diese „Masse“ macht das Teil „anders“. Anders sind auch die Hafteigenschaften auf der Oberfläche, die im wesentlichen den besonderen Inhaltsstoffen zum Opfer gefallen ist. Auf nichtsaugenden Oberflächen verhält es sich wie [EDIT: wie eine Wasserfarbe aus einem Schulmalkasten]. Vantablack schafft es über seine Nanostruktur die Oberfläche eines Volleyballfeldes auf einen Quadratmillimeter zusammenzufalten. Black 3.0 kommt da nun nicht ran, hat aber auch eine sehr große Oberfläche und die ist aber nicht (wie bei Vantablack) fast kristallin hart, sondern viel empfindlicher. Black 3.0 ist also berührungssensibel und nicht abriebfest. Auf dem Stammtisch hat man das ja mal „begreifen“ können.

Wäre ja auch zu schön gewesen ...

Insgesamt ist das natürlich eine Frage der Definition. Wenn ich mit Winkelschleifer und Schleifpad anrücke, gibt es wenig, was NICHT abriebfest ist. Und bei Black 3.0 ist es jetzt auch nicht so, dass man schwarze, verrußte Finger bekommt, wenn man mit dem Finger über so eine Oberfläche streicht oder reibt, es ist aber auch nicht so, dass alles unverändert bleibt.

Der „Lack“ ist tatsächlich viel näher an einer aufgesprühten, hochstrukturierten Schicht als an einer festen Farbschicht. Von elastischen oder beweglichen Oberflächen (Gummi, Silikon, Pinselhaaren ...) kriegt man es durch „Rubbeln“ wieder runter. Ich hatte beispielsweise an einem Abend meinen dicken Pinsel mit Black 3.0 nicht ausgewaschen und der war natürlich über Nacht durchgetrocknet. Mit kräftigen Reiben der Pinselhaare zwischen Daumen und Zeigefinger bekam ich den Pinsel wieder flauschig und die Farbe als abgebundenes Pulver in meine Hand.


Und auch auf zwei andere Sachen müssen im Blick sein:
  1. Was eben ideal ist um Licht zu „schlucken“, nimmt leider auch anderes auf: Pollen, Tau, Staub und und und ... gerade Pollen haben ganz tolle Hafteigenschaften. Wie bekommt man die wieder runter? Eben, wahrscheinlich gar nicht, ohne dass man die Oberflächenstruktur von Black 3.0 „schwächt“.
  2. Black 3.0 hat die Eigenschaft (also eher seine Oberfläche hat die Eigenschaft), dass es die Oberflächenspannung vom Wasser so herabsetzt, dass sich Wasser nicht (so wie wir das oft kennen) wie „Tropfen“ auf der Oberfläche sammelt, sondern umgehend die Oberfläche benetzt, also sich sofort darauf verteilt. Das sieht aus, als würde Black 3.0 das Wasser aufsaugen. Ich denke aber nicht, dass die Farbe wieder in Lösung geht (abspülen kann man es zum Beispiel nicht, was ja sein müsste wenn das eine Lösung entsteht) sondern dass sich, eben „nur“ das Wasser in die die Oberfläche reinkuschelt.
So sieht das über die Zeit verteilt aus.

   
Die Testfläche

   
Nach 1 min

   
Nach 2 min

   
Nach 3 min

   
Nach 5 min

   
Nach 11 min

   
Nach 18 min ist alles (optisch) wieder weg

   
Ich habe aber absichtlich verschmutztes Wasser benutzt

   
Das ist das Überbleibsel auf der Oberfläche
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Die Nacht, in der das Fürchten wohnt, hat auch die Sterne und den Mond“
                                                                                                                              (Mascha Kaléko)  
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Christoph (28.08.2019), Florian B. (26.08.2019)
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Christoph (28.08.2019), Florian B. (26.08.2019)


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RE: Wie schwarz ist schwarz? - Test & Vergleich - von Andreas-TAL - 26.08.2019, 15:46



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