22.02.2020, 16:53
Liebes Forum.
Inzwischen bin ich etwa ein halbes Jahr schon stolzer Besitzer eines 22 Zoll Dobsons. Eben habe ich nochmal mit ein wenig Schmunzeln meinen Bericht von vor etwa 4 Jahren gelesen: „Öffnungsfieber geheilt?“ damals habe ich mir einen 16er von Hofheim Instruments gekauft. Ein tolles Gerät, vom Finish, Ausführung und Konzept her prima. (Leider wollte mir Herr Tennigkeit von Hofheim nicht noch was Größeres bauen – hätte ich sofort gemacht).
Dann habe ich meine Suche begonnen, und Ich hatte folgende Vorstellungen von meinem Traum-Dobson:
1.) Sollte durch die Kellertür passen
2.) Sollte in die Heckklappe vom Passat passen
3.) Sollte Einblick im Stehen ermöglichen
4.) Sollte komplett gefertigt werden (JA, ich habe zwei linke Hände und keine Werkstatt)
5.) Und ansonsten so groß wie möglich, so gut wie möglich und irgendwie noch bezahlbar sein.
Es war schon irgendwie eine Odyssee bis ich mein Ei gelegt hatte: Ich war bei Bresser in Rhede und habe mir den 20er F3.6 angeschaut, den hatte ich auch schon mal auf den ITV benutzen dürfen, Optisch prima, aber vom Handling unmöglich, damit von der Liste gestrichen, Christian Busch von Spacewalk war in der näheren Auswahl, er hat sich aber in dieser Zeit eingeschossen auf extrem tolle Gerärte – aber für mich nicht mehr bezahlbare- mit sehr kurzen Brennweiten, dann hatte ich noch mit zwei anderen deutschen Manufakturen gesprochen, aber irgendwie sind wir nicht zusammengekommen. Mit dem ein oder anderen amerikanischen Hersteller war ich im Austausch, der eine wollte nicht vom Standard abweichen, der andere hatte dann den kommerziellen Vertrieb gestoppt. Dobson Factory in Frankreich hatte endlose Antwortzeiten und auch entsprechende Lieferfristen. Am Schluss blieben übrig Dave Lukehurst und Dieter Martini, beide sehr flexibel und entgegenkommend.
So bin ich dann nach langer Recherche und diversen Verhandlungen mit Dieter handelseinig geworden. Auf eine kurze Anfrage, ob er noch tätig sei, nachdem er jetzt in Rente ist kam ein kurzes „jetzt erst recht“.
Dieter hat mich prima beraten und nachdem ich bei Ihm seinen 24er mit dem ganzen Geraffel mal bewegt und ausgemessen hatte war dann doch klar, dass es auf einen 22er herausläuft.
Optische Ausstattung: Spiegelset von Oldham Optical, 22 Zoll F3.6 PV 1/10 und 97 % Reflexion mit 0.96 Strehl (nach Oldham Methode, da will ich jetzt mal nicht das Diskutieren anfangen), entsprechend 2.050 mm Brennweite. Suchhilfe: Rotpunktsucher für die erste Ausrichtung sowie ein APM 80x14 Sucher; Komakorrektor TV Paracorr MKII, Filterschieber bestückt mit Astronomik UHC; OIII; Hß; Okulare: ES 30 mm 82° + 14mm 100°; TV Ethos 100° 21+10 +8 mm, als Fokussierer ein Moonlite CR2.
Dieter hat mir ein sehr praktisches Gerät gebaut, mit Rädern zum Transport wie eine Schubkarre, das geht auch Problemlos im komplett montierten Zustand, wenn man mal umsetzen will / darf / muss. Auf und Abbau gehen einfach und schnell, Justage ist stabil. Die Fangspiegelspinne ist gut, die eigentliche Fangspiegelhalterung mit der Justage ist ein wenig unpraktisch, hier kommen noch Rändelschrauben und doppelte Kontermuttern dran, dass die Justage ohne Werkzeug von statten geht. Das Ganze ist robust – aber auch jetzt eine klassischer Dobson, kein Leichtgewicht mehr, schätze das Ganze wiegt um die 50 Kilo. Vom Finish her klassisch Martini - rustikal, aber das weiß man ja vorher.
Die Bewegungen sind weich, egal in welcher Position und mit welchem Okular immer in Balance, kein störendes Nachschwingen – super. Die Fokuslage (Laser im OAZ) wandert ein wenig, vom Horizont zum Zenit dann doch etwa 2 mm, entsprechen verzieht sich die Konstruktion. da muss ich nochmal wirklich die Auswirkung testen und ggf. während der Beobachtung nachjustieren.
Ich habe drei Computerlüfter eingebaut, die über die Oberfläche des Spiegels blasen um die warme Grenzschicht zu entfernen, um schneller ein klares Bild zu erzielen, den positiven Effekt merkt man sofort bei der Beobachtung, sehr hilfreich.
Und die Beobachtung selbst?
Mit einem Wort: WoW. Das ist nochmal ein echter Sprung von 16 auf 22 Zoll hinsichtlich Lichtstärke und in der Verbesserung der Wahrnehmung von schwachen Objekten. Von allen Beobachtungen im vergangenen Halbjahr ist mir als am beeindruckendsten NGC 2359, Thors Helm in Erinnerung, mit klar erkennbaren blasenförmigen Strukturen in der Hauptschale. Einfach Bombe! Werde noch den ein oder anderen Beobachtungsbericht nachreichen.
Inzwischen bin ich etwa ein halbes Jahr schon stolzer Besitzer eines 22 Zoll Dobsons. Eben habe ich nochmal mit ein wenig Schmunzeln meinen Bericht von vor etwa 4 Jahren gelesen: „Öffnungsfieber geheilt?“ damals habe ich mir einen 16er von Hofheim Instruments gekauft. Ein tolles Gerät, vom Finish, Ausführung und Konzept her prima. (Leider wollte mir Herr Tennigkeit von Hofheim nicht noch was Größeres bauen – hätte ich sofort gemacht).
Dann habe ich meine Suche begonnen, und Ich hatte folgende Vorstellungen von meinem Traum-Dobson:
1.) Sollte durch die Kellertür passen
2.) Sollte in die Heckklappe vom Passat passen
3.) Sollte Einblick im Stehen ermöglichen
4.) Sollte komplett gefertigt werden (JA, ich habe zwei linke Hände und keine Werkstatt)
5.) Und ansonsten so groß wie möglich, so gut wie möglich und irgendwie noch bezahlbar sein.
Es war schon irgendwie eine Odyssee bis ich mein Ei gelegt hatte: Ich war bei Bresser in Rhede und habe mir den 20er F3.6 angeschaut, den hatte ich auch schon mal auf den ITV benutzen dürfen, Optisch prima, aber vom Handling unmöglich, damit von der Liste gestrichen, Christian Busch von Spacewalk war in der näheren Auswahl, er hat sich aber in dieser Zeit eingeschossen auf extrem tolle Gerärte – aber für mich nicht mehr bezahlbare- mit sehr kurzen Brennweiten, dann hatte ich noch mit zwei anderen deutschen Manufakturen gesprochen, aber irgendwie sind wir nicht zusammengekommen. Mit dem ein oder anderen amerikanischen Hersteller war ich im Austausch, der eine wollte nicht vom Standard abweichen, der andere hatte dann den kommerziellen Vertrieb gestoppt. Dobson Factory in Frankreich hatte endlose Antwortzeiten und auch entsprechende Lieferfristen. Am Schluss blieben übrig Dave Lukehurst und Dieter Martini, beide sehr flexibel und entgegenkommend.
So bin ich dann nach langer Recherche und diversen Verhandlungen mit Dieter handelseinig geworden. Auf eine kurze Anfrage, ob er noch tätig sei, nachdem er jetzt in Rente ist kam ein kurzes „jetzt erst recht“.
Dieter hat mich prima beraten und nachdem ich bei Ihm seinen 24er mit dem ganzen Geraffel mal bewegt und ausgemessen hatte war dann doch klar, dass es auf einen 22er herausläuft.
Optische Ausstattung: Spiegelset von Oldham Optical, 22 Zoll F3.6 PV 1/10 und 97 % Reflexion mit 0.96 Strehl (nach Oldham Methode, da will ich jetzt mal nicht das Diskutieren anfangen), entsprechend 2.050 mm Brennweite. Suchhilfe: Rotpunktsucher für die erste Ausrichtung sowie ein APM 80x14 Sucher; Komakorrektor TV Paracorr MKII, Filterschieber bestückt mit Astronomik UHC; OIII; Hß; Okulare: ES 30 mm 82° + 14mm 100°; TV Ethos 100° 21+10 +8 mm, als Fokussierer ein Moonlite CR2.
Dieter hat mir ein sehr praktisches Gerät gebaut, mit Rädern zum Transport wie eine Schubkarre, das geht auch Problemlos im komplett montierten Zustand, wenn man mal umsetzen will / darf / muss. Auf und Abbau gehen einfach und schnell, Justage ist stabil. Die Fangspiegelspinne ist gut, die eigentliche Fangspiegelhalterung mit der Justage ist ein wenig unpraktisch, hier kommen noch Rändelschrauben und doppelte Kontermuttern dran, dass die Justage ohne Werkzeug von statten geht. Das Ganze ist robust – aber auch jetzt eine klassischer Dobson, kein Leichtgewicht mehr, schätze das Ganze wiegt um die 50 Kilo. Vom Finish her klassisch Martini - rustikal, aber das weiß man ja vorher.
Die Bewegungen sind weich, egal in welcher Position und mit welchem Okular immer in Balance, kein störendes Nachschwingen – super. Die Fokuslage (Laser im OAZ) wandert ein wenig, vom Horizont zum Zenit dann doch etwa 2 mm, entsprechen verzieht sich die Konstruktion. da muss ich nochmal wirklich die Auswirkung testen und ggf. während der Beobachtung nachjustieren.
Ich habe drei Computerlüfter eingebaut, die über die Oberfläche des Spiegels blasen um die warme Grenzschicht zu entfernen, um schneller ein klares Bild zu erzielen, den positiven Effekt merkt man sofort bei der Beobachtung, sehr hilfreich.
Und die Beobachtung selbst?
Mit einem Wort: WoW. Das ist nochmal ein echter Sprung von 16 auf 22 Zoll hinsichtlich Lichtstärke und in der Verbesserung der Wahrnehmung von schwachen Objekten. Von allen Beobachtungen im vergangenen Halbjahr ist mir als am beeindruckendsten NGC 2359, Thors Helm in Erinnerung, mit klar erkennbaren blasenförmigen Strukturen in der Hauptschale. Einfach Bombe! Werde noch den ein oder anderen Beobachtungsbericht nachreichen.