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Galaxiengruppe im Draco
#1
ist das letzte Bild aus dem Frühjahrsbildmarathon, was noch zu bearbeiten war und gleichzeitig das erste belichtete Bild aus der Serie.

Die vier Galaxien NGC 5963, NGC 5965, NGC 5969 und NGC 5971 sind das Bildmotiv, welche allerdings nur sehr verhalten einige Details zeigen und insgesamt doch recht enttäuschend daherkommen. Das zeigt doch die Grenzen der DSL Fotografie auf und die Objekte verlangen wohl auch größere Öffnung.
Siehe Christophs Ergebnis hier im Forum.
Auch die Hintergrundgalaxien halten sich in dem Feld zurück und die kleinsten Galaxien sind kaum noch von den Sternen zu unterscheiden.

Hier das Ergebnis aus 98x2min = 196min Belichtungszeit bei ASA 2000 am ASL 180/900 vom 25.3 und 26.3.2020

   

CS
Ralf
Folgenden 7 Usern gefällt Ralf's Beitrag:
Andreas Paul (05.07.2020), Astrokarsten (07.07.2020), Christoph (04.07.2020), Florian B. (06.07.2020), Karsten (04.07.2020), Philipp (05.07.2020), Uwe (07.07.2020)
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Folgenden 7 Usern gefällt Ralf's Beitrag:
Andreas Paul (05.07.2020), Astrokarsten (07.07.2020), Christoph (04.07.2020), Florian B. (06.07.2020), Karsten (04.07.2020), Philipp (05.07.2020), Uwe (07.07.2020)
#2
Hallo Ralf!
An Deinem Ergebnis sieht man sehr gut, dass drei Stunden Belichtungszeit einfach zu kurz sind für die Galaxiengruppe NGC 5963, NGC 5965, NGC 5969 und NGC 5971. Ich hatte ja das vierfache an Zeit investiert für ein Bild, das weniger Gefallen fand.

Eine Frage kam mir aber vor einigen Tagen zu Deiner Serie: da war doch mal der Sahara-Staubsturm über uns am Himmel, wo es förmlich Sand vom Himmel regnete (leider weiß ich das Datum jetzt nicht mehr). Machte sich das auf Deinen Bildern bemerkbar?
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#3
Hallo Christoph,
ja die Aufahmenacht brachte einen rötlich gefärbten Himmel und Wind mit sich. Direkt an der Aufnahme kann ich das nicht erkennen, möglicherweise leidet aber die Tiefe erheblich darunter.
Je nach Nacht reichten manchmal 2,5h für einen tiefen Eindruck wo hier mit über drei Stunden Belichtung diese Feinheiten fehlen.

Tröstlich ist aber, dass gute Bilder im Netz den Fotografen 18h und mehr an Belichtungszeit abverlangten. Dazu hatten manche Fotografen noch beste Bedingungen und Geräte wie 10" Newton aufwärts eingesetzt.
Bei Deinem Bild hast Du auch eine super Tiefe erreicht und an der EdgeOn Galaxie die Enden in Blau darstellen können. Hier zeigte sich nichts auf meinen Bildern. Möglicherweise unterdrückt der Saharastaub besonders blau bei den Aufnahmen.

Die Sternchenbewertung Deines Links ist ja eine nette Rückmeldung, aber es ist davon auszugehen, dass nicht jeder der die Sternchen auswählt auch von der Schwierigkeit dieses Objekts ausreichende Kenntnis hat.
Es fällt ja auf, dass bei M51, M57 oder M13 immer sehr viele Zuschauer aufmerksam sind, weil ja jeder schon mal diese Objekte fotografiert hat. Auch mit überschaubarem Aufwand lassen sich bei solchen Objekten ansprechende Resultate erreichen.
Bei Exoten, wie eben dieser Galaxienansammlung,  lässt sich mit gleichem Aufwand nichts bewegen und erst mit sehr langen Belichtungszeiten bei guten Bedingungen werden diese Objekte richtig spannend.

Für Fotografen mit geringeren zeitlichen Möglichkeiten bietet sich aber nun die Chance mit den hochempfindlichen neuen CMOS Kameras von QHY oder Zwo auch solche Objekte erreichen zu können. Persönlich halte ich ca. 5h bis 6h Belichtungszeit über zwei Nächte verteilt für machbar. Darüberhinaus müsste die Sternwarte, Steuerung usw. verändert werden bis hin zur Automatisierung. Es soll ja Hobby sein und bleiben und kein Technikwettbewerb. Wink
Allerdings kann ich mir vorstellen, dass ein Elektroingenieur diese Herausforderung annimmt... Angel
Besten Gruß
Ralf
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#4
Hallo Ralf!
Die ungekühlte QHY 5-III 178 machte mir bislang einen so  guten Eindruck, dass die gekühlten Kameras ja noch einen Zacken besser sein müssen. Mit ungefähr 25% mehr an Quanteneffizienz und bei Deinen 900 mm sollte eigentlich "mehr" drin sein als mit einer DSLR.
Auf einen Versuch käme es an!
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#5
Hallo Ralf,

diese Deine Aufnahme, bzw. das aus den Aufnahmen generierte  Bild, finde ich richtig klasse!
Gerade die zarte Wiedergabe der Galaxien ist eine sehr starke Aussage für sich.
Das gefällt mir sehr gut. Und es ist phantastisch, was mit einer so kurzen Aufnahmezeit geht! Hammer!

Bloß nicht mit einem Newton an so ein Motiv ran. Die Beugungsartefakte
der Fangspiegelstreben drängen sich zu sehr in den Vordergrund.
Da muß eine Optik ohne Fangzwiebelstregen ran.

Tolles Bild! Gratulation!

Viele Grüße,
Andreas



"Erlange Erleuchtung, dann kehre zurück in die Welt der normalen Menschlichkeit."
Matsuo Basho
(1644 - 1694)



.
 
 . weniger . langsamer . einfacher . schöner .

 
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#6
Servus Ralf,

In Anbetracht Deiner sportlichen  Big Grin Gesamtbelichtungszeit verstehe ich Deine Enttäuschung, aber gerade die 5963 ist eine extrem schwache Funzel. Hier wäre es vielleicht sogar besser gewesen, schon die Einzelaufnahme wesentlich länger zu belichten.
Trotzdem sehr informativ, auch solche vielleicht nicht perfekten Bilder zu sehen. Ich glaube nicht, dass es die Grenze für eine DSLR ist, aber gerade die Spiralen der 63er verlangen seeeeehr lange Gesamtbelichtungszeiten.

lg
tom
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#7
Hallo Ralf,

für die homäophatische Belichtungszeit tummeklt sich schon viel auf deinem Bild. Um hier ein pretty Picture zu erreichen muss halt viiieeelllll mehr Belichtuingszeit oder eine CMOS bei Big Grin
Klaren Himmel und klaren Kopf wünscht Karsten
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#8
Danke Andreas, Tom und Karsten für Eure Antworten!

@ Andreas - keine Sorge - ich bleibe erstmal den Spikefreien Geräte treu Big Grin 

@ Tom und Karsten,
ich habe verstanden, zu wenig Belichtungszeit und zu hohe Erwartungen Blush 

Davon abgesehen, die Nacht war nicht die Allerbeste und dennoch ein fertiges Bild ist gewissermaßen immer ein Erfolg und mit den Datenangaben hat es auch für andere Fotografen einen "Vergleichswert". Für mich persönlich die spannende Frage,  was mit der gleichen Belichtungszeit und gleichem Gerät mit einer modernen CMOS herauskommen würde.

Die Belichtungszeit verlängern ist klar eine Lösung, für mich aber schwer umsetzbar. Die Aufnahme lief ohne Autoguiding was die Belichtungszeit der Einzelframes einschränkt. Dazu per TeamViewer den Fokus von Zuhause überwacht und im Fokus gehalten; aber früher oder später muss die Kuppel noch körperlich betreten werden um Sie zu drehen, den Anschlag an die Säule zu verhindern usw.
Am nächsten Tag gehts es in der Regel auf die Arbeit...
Deswegen bin ich ingesamt richtig stolz im Frühjahr 10 Motive eingefangen zu haben, wegen dieser unglaublichen Serie von klaren Nächten. Die Streuung an Himmelsqualität bzw. Qualitätsunterschiede der Rohbilder war auch eine sehr wichtige Erfahrung für mich.

Besten Gruß
Ralf
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