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Höhlennebel Sh-155 und Umfeld
#1
Mit Verzögerung zeige ich das Bild in weniger gestreckter Version, als hier im AdW 46. Woche 2023 gezeigt wird.
https://www.astronomie.de/astrofoto-der-woche


Peter Riepe erklärt dort die Zusammenhänge und die Natur einzelner Objekte im Bild.

Das zentrale Objekt ist Sh2-155, auch als Cave Nebula bekannt, mit dem blauen Reflexionsnebel vdB155. Hinzu kommt ein größeres Umfeld, dass sich durch die Optik AOM FLT135 Apo + AstroPhysics Quad Reducer 0,72x bei 778mm Systembrennweite und der Kamera TS-Optics ToupTek SkyEye24AC ergibt, welche einen Farb-CMOS Sensor Sony IMX410 im Kleinbildformat verwendet.

Das Bildergebnis der insgesamt 555 Aufnahmen x 1min = 9,25h Belichtungszeit zeigt eine überraschende, farblich differenzierte Vielfalt. Die Belichtungen entstanden am 9,10,14 und 15.9.2023.

Belichtet wurde ohne Nachführkontrolle in meiner Sternwarte in Lindelbach. Die Sequenzen wurden mit der Software NINA gesteuert. Die Überwachung der Schärfe während der Belichtungsreihen erfolgte durch Beobachten der Auswertungen von CCDInspector. Teilweise konnte ich diese Aufgabe auch am heimischen Rechner durchführen, wozu ich mittels Smartphone einen Hotspot für den Laptop in der Sternwarte setzte und anschließend zu Hause über TeamViewer die Kontrolle übernahm.

Bearbeitet wurde mit APP und entrauscht mit Topaz DeNoise AI.
Besten Gruß

Ralf
   
Der Weltraum. Unentliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2023. Dies sind die Abenteuer vom Forum Stellarum und seiner Mannschaft die seit Jahren unterwegs ist, um fremde Galaxien zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt, dringen die Teleskope in Galaxien vor, die nie zuvor ein Mensch gesehen hat.
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Abiroth (20.11.2023), Andreas Paul (19.11.2023), astroexcel (19.11.2023), Astrokarsten (19.11.2023), August (18.11.2023), Christoph (19.11.2023), Florian B. (19.11.2023), Georg (15.12.2023), Groot (22.11.2023), heiko (19.11.2023), irisf1 (23.11.2023), Jack Sparrow (26.11.2023), Joachim (08.12.2023), Martin.F (21.11.2023), Michael (18.11.2023), Philipp (19.11.2023), Simon (22.11.2023), Ulf (19.11.2023), Uwe (19.11.2023), Wolfgang.F (19.11.2023)
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#2
Hallo Ralf,
mir fällt noch immer die Kinnlade herunter Big Grin , wenn ich das Bild in seinen unzähligen Details und die Differenziertheit der Farben betrachte! Cool
Herzlichen Dank für das Aufnehmen, Bearbeiten und hier einstellen! Daumen hoch Daumen hoch Daumen hoch 

Hast Du noch etwas an der Auflösung und Farben zum AdW hin geändert?

Da von Peter Riepe kein kritisches Wort über Teleskop, Bild oder Verarbeitung geschrieben wurde, qualifiziert das Bild zum AdJ - Astrofoto des Jahres!
Ich bin schon jetzt dafür!

Der Weltraum. Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2023. Dies sind die Abenteuer vom Forum Stellarum und seiner Mannschaft die seit Jahren unterwegs ist, um fremde Galaxien zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt, dringen die Teleskope in Galaxien vor, die nie zuvor ein Mensch gesehen hat.

Schöner kannst Du es nicht in Worte fassen. Wink  Schon fast ein wenig Wahnsinn, was heute geht!
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#3
Hallo Christoph,
Danke für Deine Rückmeldung zum Bild!

Das Intro von star trek hat mir als Kind/Jugendlicher immer gut gefallen und aufgrund der Analogie zur technischen Entwicklung in Kamera und Software habe ich das Intro etwas umgeschrieben Angel 


Ja, das Bild hier im Forum hat nur 5000 Pixel in der Breite und ist weniger gestreckt. APP hat verschiedene Buttons mit 10%; 15%, Sigma- und Basiswerten. Damit werden auch sehr schwache Bereiche Bereiche farblich differenziert hervorgehoben. Durch den empfindlichen Sensor werden sowohl blaue als auch rote Bereiche erfasst, ohne dass eine Farbe bevorzugt ist. Bei alten Sensoren lag häufig der blaue Bereich bei nur 50% in der Empflindlichkeit wie der rote Bereich. Bei DSLR kam dafür im Roten nur wenig an, wenn nicht Astromodifziert wurde. Das erklärt für mich die farbliche Vielfalt im Bild, was aber auch gewissermaßen ungewohnt wirkt. Es können nun mit Farbkameras auch schwache Gasnebel in O3 erfasst werden, in der "richtigen Farbe" blaugrün. Das war sonst nur mit Schmalband möglich, sicherlich mit Filter heller und kontrastreicher, aber auch in der zugeordneten Farbe dann "falsch".

Nun ist im 15% DDP Summenbild einiges an schwachen Inhalten erfasst, aber der Rauschanteil ist hoch. Zunächst wollte ich diese schwachen Bereiche möglichst gut darstellen und dem Rauschfilter seine Arbeit machen lassen. Im Ergebnis kostet das aber Kontrast, die Rauschanteile bleiben deutlich und auch die Farben leiden darunter. Blau wird dann zunehmend Cyan und die Sterne erhalten Höfe.
Nach etwas Nachdenken und innerlichem Verarbeiten komme ich zum Schluss, dass weniger "Darstellen" insgesamt "mehr" ist. Das Bild ist das Ergebnis meines jetzigen Standes, der sich sicherlich wieder ändern kann.

Neu gewonnen sind seit dem Zusenden an das ADW Team folgende Arbeitsschritte:
- TIFF Format verwendet als Basis für den Topaz DeNoise AI
- Die Farben in APP höher sättigen 0,2 bis 0,25 vor dem Topaz Filter, weil der Filter die Farben wieder schwächt.
- In APP den Sat.TH- Schieber auf etwa 0,1 einstellen und den Hintergrund "CON" auch auf etwa 0,1 stellen.
- Wie gesagt, den DDP nur mit 10% anwenden.

Besten Gruß
Ralf
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#4
Hallo Ralf,

beim Betrachten der Details des Bildes ist mir der
Totale Durchblicksstrudel aus der Trilogie
"Per Anhalter durch die Galaxis" eingefallen:

"
Der Totale Durchblickstrudel ist eine Maschine, die einem
Mensch die eigene Größe in Relation zum Universum zeigt.
Die Wahrheit, wie unwichtig und klein ein Mensch ist,
kann ein normaler Verstand nicht ertragen.
"

Dein Bild hat Details die fast geradezu beängstigend sind ... :-O
Wow! Unfaßbar.

Vielen Dank + viele Grüße,
Andreas
 
 . weniger . langsamer . einfacher . schöner .

 
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Martin.F (21.11.2023), Ralf (19.11.2023)
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#5
Hallo Ralf,

herzlichen Glückwunsch zum AdW. Das ist sehr gerechtfertigt.

Nadelfeine Sterne und tolle Details sind zu erkennen. Da gehe ich gerne am Monitor spazieren.

Links unten ist das Bild etwas ohne Kontrast. Hast Du dort noch einen Restgradienten drin?
Klaren Himmel und klaren Kopf wünscht Karsten
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Ralf (21.11.2023)
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Ralf (21.11.2023)
#6
Hallo Karsten,
Danke auch Dir!

Ich denke, dass hier kein Gradient sein Unwesen treibt.

Links unten würde ich den Bereich OIII zuschreiben, durchsetzt mit Staubwolken.

Wenn ich das Bild in einen Warmton führe, wird es in diesem Bereich kontrastreicher.
   
Als Vergleichsbild, welches sehr stark aufgezogen wurde, habe ich auf Astrobin folgendes Umfeld gefunden:

https://www.astrobin.com/full/vnghut/0/

So lässt sich der linke, untere Bildbereich meines Bildes als Bildausschnitt des verlinkten Bildes von Darius Kopriva besser einordnen.

Besten Gruß
Ralf
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heiko (21.11.2023), irisf1 (23.11.2023), Joachim (08.12.2023)
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heiko (21.11.2023), irisf1 (23.11.2023), Joachim (08.12.2023)
#7
Ich möchte mich für die vielen Likes bei Euch bedanken!

Der Lernprozess der Bearbeitung hört bekanntlich nie auf. Ich konnte beim Bearbeiten von M31 feststellen, dass mit dem Programm APP und den dortigen Möglichkeiten der selektiven Farbkorrektur die Farben von Galaxien und Gasnebeln nie so darstellbar sind, wie ich es mir wünsche.

Am letzten Stammtisch in Rottendorf hat mir Christoph seine Version der Himmelsregion gezeigt, die mir sehr gut gefallen hat. Es gibt nicht so viele gute Vergleichsbilder an denen sich orientieren lässt. Die Erkenntnis ist, dass die Farbdarstellung der Sterne durch die Programme gut getroffen sind, jedoch bei den Himmelsobjekten Unsicherheit besteht.

Mit der selektiven Farbkorrektur in Photoshop lassen sich Farben besser ausgestalten als mit APP. Ich habe nur den alten CS2 und selbst an den TIFF Bildern fügt das Programm einen deutlichen Rauschanteil dem Eingangsbild hinzu.

Was nun tun?

Die Lösung war, das Bild erst zu entrauschen und dieses entrauschte TIFF in PS für die Farbkorrektur zu verwenden. Das Ergebnis sieht nun so aus:
   

CS
Ralf
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#8
Hallo Ralf,
vielleicht als Ergänzung mein Bild vom Höhlennebel mit der Schmidt-Kamera, drei Stunden belichtet.
Deutlich ist die bessere Otpik und längere Belichtungszeit in Ralfs Bild zu sehen!

   
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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Abiroth (11.12.2023), Andreas Paul (10.12.2023), Jozie (11.12.2023)




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