dann beobachte ich zunächst mit den Geräten, die noch nicht durchgesehen wurden wie den Esprit 120. Das war am Samstag vor einer Woche bei guter Durchsicht.
Erstaunlich war die Auflösung an M13 für nur 120mm Öffnung. Der Sterntest zeigte jedenfalls ein rundes Sternbild ohne Verspannungen und die Farbreinheit geht in Ordnung.
Mit f/7 ist die Optik schon ordentlich schnell für ein Triplett und deswegen können die Ergebnisse sphärisch und chromatisch nicht mit einem entspannteren APQ Typ mithalten, aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Beobachtet wurde auch und hier kam der Deep Sky Reiseführer ganz recht.
Mit der Taschenlampe gestöbert interessierte mich NGC 6543; auf der Zeichnung sah der PN aus wie Saturn einseitig beleuchtet. Roland Stoyan benutzte auch einen 120mm Refraktor bei 380x. Also Barlowlinse in den Esprit gesteckt und auf 280x vergrößert – natürlich wie immer keine Spur von dem Ring um den PN. So geht es mir fast immer wenn ich Stoyans Beobachtungen nachvollziehen will.
Aber irgendwie sah das Teil ganz anders aus.
Am Sonntag dann wollte ich es mit einer CCD Aufnahme überprüfen. Der Himmel war schon recht dießig und in der Kuppel war es so warm dass ich die Kamera nur auf -5°C kühlen konnte.
Wenn man schon lange nichts mehr gemacht hat dann werden die Sterne zu Strichen weil der Binnungmodus auf 2x1 steht, das Nachführkabel fehlt und verweigert deswegen den Dienst oder der Laptop muss erstmal von 0% an geladen werden....
Dem Aufgeben schon nah hat es dann doch geklappt. Das erste Bildchen von NGC 6543 erschien völlig überbelichtet. Erst das Spielen mit dem Histogramm zeigte Strukturen im Neben. Aber irgendwie kam mir das Teil doch bekannt vor.
Nochmals den Reiseführer her geholt und NGC 6543 angesehen. O.k diesmal sah Er Anders aus oh Schreck. Habe ich geträumt?
Die Seiten geblättert und siehe da in den Zeichnungen auf Seite 158, 159 und 167 steht jeweils NGC 6543. Da hat Stoyan die „Wechselstaben verbuchselt“.
Der gesuchte Nebel war NGC 6210!
Da ich aber schon beim Belichten war habe ich in vergleichsweiser Ultrakurzzeitbelichtung ein RGB Bildlein belichtet aus 3x20min mit 5min subframes, also in Summe nur 1 Stunde.
Trotzdem gebe ich es zum Besten als Ausschnitt um den PN mit 100% Auflösung. Optik war der 16“ACF mit Reducer auf ca. 3m Brennweite. Das Seeing lag etwas über 2“, also durchschnittlich.
NGC 6210 habe ich zur Kontrolle 3x1min ohne Guiding belichtet damit ich Stoyan nachvollziehen konnte.
der 43. Astro-Stammtisch fand wiedereinmal in Lindelbach im Winzerhof Weißenberger statt. Um 19:00 Uhr trafen sich Winfried, Christian, Ralf, Frank, Simon, August, Uwe, Michael, Mareike, Bernhard, Gerhard, Ralf und ich.
Bei der Fahrt nach Lindelbach konnte ich zwei sehr gut sichtbare Nebensonnen mit einem fast kompletten 22° Ring sehen.
Weil das Wetter recht gut und es angenehm warm war setzen wir uns auf die Terrasse der Gaststätte.
Das Weizenbier, mit und ohne Umdrehungen, schmeckte genauso gut wie das Essen und schon machten wieder die Gespräche über allerlei Astronomische Themen ihre Runden.
Ralf, der zum ersten mal dabei war und ab sofort den Rekord für die weiteste Anfahrt mit gut 350km hält, erzählte uns von seinem vorhaben eine Gartensternwarte zu bauen. Uwe zeigte seinen neuesten Zeichnungen und verschiedene Astrozeitungen konnten auch wieder durchgeblättert werden. Christian erzählte uns von seinem Projekt „Vollautomatische Sternwarte“ und Ralf konnte noch ein paar lustige Anekdoten seines Langzeitprojektes „Hausbau“ beisteuern.
Bevor wir alle zu Ralf aufbrachen um seine Sternwarte zu besichtigen passierte noch ein kleiner Fauxpas - Uwe erwischte ein schlechtes Hefe - was aber außer vielen Lachern keine weiteren Auswirkungen hatte, OK am nächsten Tag vielleicht.
Durch die Wolkenlücken war es sogar möglich das eine oder andere Objekt zu beobachten und wie immer waren alle von Ralfs Sternwarte überwältigt.
Um 00:45 Uhr beendeten wir einen sehr gelungenen und bestimmt lange in Erinnerung bleibenden Astro-Stammtisch.
nach einer längeren Pause (Deep-Sky-Fizzelchensuche bedingt) konnte ich heute wieder einmal den Bleistift am Mond zum Einsatz bringen. Unsere Fotografen waren ja sehr fleißig, da möchte man sich natürlich auch wieder einmal mit einer Zeichnung "einmischen"
Selbst wenn die "Bearbeitung" nur eine gute halbe Stunde dauert und nicht an 20h Belichtung heranreicht, habe ich alles gegeben!
Ich begann schon während der Dämmerung, so dass ich bequem ohne Rotlichtlampe zu Werke ging.
Auffallend war heute südlich von Clavius die Gruppe um Moretus. Er liegt schon ziemlich nahe am Südpol des Mondes. Die richtige Perspektive auf´s Blatt zu bringen ist natürlich immer wieder eine Herausforderung. Es ist mir nich zu 100% gelungen.
Bei 130x ist aber auch an Details kaum mehr möglich.
habe gerade die Nachricht bekommen, daß das (astronomische) Ferienprogramm in Kleinrinderfeld bei Würzburg am 9.9. stattfinden soll.
Wer Lust hat, sein Wissen dort den Kindern zu vermitteln, der mag sich den Termin vormerken.
Wir möchten so viele Teleskope wie möglich dort aufstellen, ich selbst werde schon mal 4 Teleskope meiner Sammlung mitbringen.
Näheres morgen, ich muß noch auf die mail antworten.
Himmelsereignisse und Veranstaltungen für September 2012
Die Zeitangaben sind in Sommerzeit, MESZ.
Am 22. September ist die Herbsttagundnachtgleiche. Die Sonne überquert den Äquator südwärts, der astronomische Herbst beginnt.
Die lokale Tagundnachtgleiche, der Equilux ist für Mittelfranken am 25. September.
Die astronomische Nacht dauert in der Neumondnacht rund 7½ Stunden.
Der Mond:
Letztes Viertel: 8.09.2012 um 15:15 Uhr.
Neumond: 16.09.2012 um 4:10 Uhr.
Erstes Viertel: 22.09.2012 um 21:40 Uhr.
Vollmond: 30.09.2012 um 5:18 Uhr.
Sichtbarkeiten der schmalen Mondsichel:
13. September:
69 Stunden vor Neumond, um ca 5:30 Uhr.
Die Mondsichel ist dann links unten am Mond zu sehen.
14. September:
45 Stunden vor Neumond, um ca 6 Uhr.
Die Mondsichel ist dann links unten am Mond zu sehen, bei einer Dicke von 1,4’.
Der Mond geht 119 Minuten vor der Sonne auf.
15. September:
21 Stunden vor Neumond, um ca 6:30 Uhr.
Die Mondsichel ist dann links unten am Mond zu sehen, bei einer Dicke von 0,4’.
Der Mond geht 46 Minuten vor der Sonne auf.
Wichtig: Für die Beobachtung ist ein Fernglas oder Teleskop notwendig.
Der Mond steht nur in geringer Höhe über den Osthorizont.
17. September:
39 Stunden nach Neumond, um ca. 19:30 Uhr.
Die Mondsichel ist rechts am Mond, die Dicke beträgt 1,2’.
Der Mond geht 14 Minuten nach der Sonne unter.
Die Ekliptik verläuft sehr flach, die Mondsichel kann man evtl. auch mit einem Teleskop nicht sehen.
18. September:
63 Stunden nach Neumond, um kurz vor 20 Uhr.
Die Mondsichel ist rechts am Mond, die Dicke beträgt 3’.
Der Mond geht 48 Minuten nach der Sonne unter.
Sternbedeckung durch den Mond:
3. September:
Um ca. 3:20 Uhr, Bedeckungsbeginn vom Stern 51 Psc, Doppelstern, 5m7/9m5.
Bedeckungsende um ca. 4:50 Uhr.
8. September:
Um ca. 3:30 Uhr, Bedeckungsbeginn vom Stern HU Tau, 5m8.
Bedeckungsende um ca. 4:40 Uhr.
26. September:
Um ca. 23:50 Uhr, Bedeckungsbeginn vom Stern 46 Cap, 5m1.
Bedeckungsende um ca. 0:40 Uhr.
Planeten (Daten für die Monatsmitte):
Merkur ☿ ist am 10. 09 in der oberen Konjunktion. Er steht zu nahe an der Sonne und kann deshalb nicht gesehen werden.
Auch bis zum Monatsende bleibt er am Abendhimmel unsichtbar, da er immer noch zu nahe an der Sonne steht und die Ekliptik sehr flach verläuft.
Venus ♀ ist weiterhin sehr hell am Morgenhimmel zu sehen.
Der beleuchtete Anteil der Venus nimmt weiter zu, sie wird aber auch kleiner.
In Monatsmitte geht Venus südlich am Sternhaufen Messier 44 vorbei und ein Grad südlich von δ Cnc.
Neptun ♆ zieht sich sehr schnell aus der zweiten Nachthälfte zurück.
Seine Untergänge verfrühen sich von 5:40 Uhr am Monatsanfang auf 3:40 Uhr zum Monatsende.
185P Petriew:
Sichtungen mit 16 Zoll sind schon gelungen, er wird auf 10m3 geschätzt (Stand Ende August 2012)
Er steht zum Monatsanfang im Sternbild Zwillige und geht um ca. 2:40 Uhr auf.
Planetoiden:
(11) Parthenope steht am 03. 09. in Opposition.
Sternbild Wassermann.
Helligkeit: 9m3
(2) Pallas steht am 25. 09. in Opposition.
Sternbild Walfisch.
Helligkeit: 8m4
Meteore:
Ausgeprägte Ströme sind nicht sichtbar.
Termine:
Besuch der Dr. Remeis-Sternwarte in Bamberg.
7. September um 19 Uhr. Info Wichtig: der Termin ist abgesagt.
5. Volkacher Teleskoptreffen:
15 September 2012. Ersatztermin: 22.09.2012.
Ab 19 Uhr auf dem Volkacher Kreuzberg. Info
Ich habe noch ein eher selten gezeigts Objekt abgelichtet: Sharpless 2-82 im Sternbild Pfeil. Das Nebelchen hat keinen offiziellen Namen, wird aber manchmal als kleiner Trifid oder Cocoon bezeichnet. Es hat weder eine NGC- noch eine IC-Nummer, nur Stewart Sharpless nahm es in seinen Katalog auf.
Nach dem Stacken und Stretchen wusste ich auch warum! Da war so gut wie kein Nebel erkennbar, trotz mehr als 17 Stunden Belichtungszeit!
Ich musste die Daten diesmal also wirklich extrem quälen bzw. vergewaltigen. Die sommerlichen Temperaturen während der Aufnahme erschwerten die Bearbeitung natürlich zusätzlich, so dass ich ingesamt 5 Anläufe gebraucht habe, bis ich ein einigermaßen akzeptables Ergebnis bekommen habe:
Die entsprechenden Aufnahmedaten, ein Close-Up sowie eine größere Version gibts wie immer auf meiner Homepage.
Hallo,
Hat jemand von Euch Erfahrungen mit dem Zodiakallicht? Am Morgen des 21.8. glaubte ich so etwas zu sehen am Osthorizont, bevor die Dámmerung kam. Allerdings geht da auch die Milchstrasse senkrecht aus dem Horizont in den Fuhrmann etc. Der helle "Stern" am Horizont ist die Venus, rechts diagonal hoch der Jupiter, anschliessend die Hyaden und Plejaden. In etwa 45 Grad Richtung ist so ein leichter Hauch zu sehen. Kőnnte das das Zodiakallicht gewesen sein?
Zum Bild noch: Leider hatte ich Standbilder aufgenommen, also die Kamera erzeugte mir kurze Strichspuraufnahemn, die ich hánisch mit PS zusammensetzen musste. Dabei ist die Verzeichnung nicht ganz einfach, oder besser: nicht richtig wieder zu kompensieren gewesen. Die scharfen Linien kommen von Hotpixel, die ich nicht ausgefiltert habe, hatte leider keine aktuellen Darks gemacht... es ging mir in erster Linie um das Zodiakallicht und nicht um ein schőnes Bild.
an alle, die meinen Vortrag über die Entstehung der Sternkarten damals versäumt hatten oder noch nicht bei uns waren, ich werde heute Abend diesen etwa einstündigen Vortrag im Kloster Bronnbach im Taubertal noch einmal halten.
Der Vortrag findet im Fraunhofer Institut für Silikatforschung statt, das liegt gegenüber der Kirche im unteren Hof.
Beginn ist 19 Uhr.
Im Anschluß werden wir in die Reicholzheimer Kern-Sternwarte zu einer Besichtigung fahren. Vielleicht klart es doch noch auf, dann könnten wir durch das erneuerte, historische Großinstrument beobachten.
mit neuen Erkenntnissen der EBV habe ich mich nun nochmal über meinen letztes Jahr schon mit dem FSQ aufgenommenen Herznebel IC1805 gemacht. Ich wollte einfach wissen ob da noch was geht =O)
Leider musste ich feststellen das die Rohdaten wirklich nicht besonders gut waren, jetzt wo man mal den Vergleich zu anderen hat (Elefantenrüssel).
Egal. Ich habe es trotzdem versucht. Leider fehlen mir Flats, da heb ich seiner Zeit keine gemacht und genau das beeinflusst zusammen mit den schlechten Signaldaten das ganze Bild.
Ich habe nun die Ha, OIII und SII Kanäle mal aufeinander kalibriert so das es nahe der echten Signalgewichtung liegt. Nur für die Farbe habe ich das Tone Mapping eingeschalten =O)
Ziel war es endlich mal gescheite RGB Sterne einzubauen, die gleichzeitig nicht aufgebläht sind. Die Farben von meiner letzten Version waren schon ziemlich gewagt, so habe ich diesmal eine Farbgewichtung der Hubble Palette gewählt, die mir mehr zusagt. Zusätzlich waren dank der neuen Bearbeitung auch noch einige Reserven drinnen was Schärfung und Details angeht. Die Aufnahme sollte insgesamt sehr dramatisch, dynamisch und Bunt wirken. Die Bildqualität sollte dennoch auf gutem Niveau bleiben (Hintergrund / Rauheit).
Aufnahmedaten:
9x 1200s Ha 7nm
4x 1200s OIII 8,5nm
3x 1200s SII 8nm
1x 300s RGB je Kanal
Optik Takahashi FSQ106ED
Kamera Atik383L+ mit EFW2 Filterrad und Bader 36mm Filtersatz
Guiding über OAG + Lodestar
Montierung Losmandy Titan
Da ich euch diese Aufnahme nun nicht vorenthalten wollte, hier also das gute Stück.