Hallo, Gast
Du musst dich registrieren bevor du auf unserer Seite Beiträge schreiben kannst.

Benutzername
  

Passwort
  





Durchsuche Foren

(Erweiterte Suche)

Foren-Statistiken
» Mitglieder: 315
» Neuestes Mitglied: kirankumar
» Foren-Themen: 6.278
» Foren-Beiträge: 42.306

Komplettstatistiken

Aktive Themen
Sonne vom 27April2024
Forum: Unser Sonnensystem
Letzter Beitrag: Christoph
Vor 6 Stunden
» Antworten: 1
» Ansichten: 36
160. Astro-Stammtisch des...
Forum: Treffen, Termine und Veranstaltungen
Letzter Beitrag: Philipp
Vor 8 Stunden
» Antworten: 2
» Ansichten: 58
Mond vom 22.04.2024
Forum: Unser Sonnensystem
Letzter Beitrag: irisf1
26.04.2024, 14:51
» Antworten: 2
» Ansichten: 108
Henize 70 - Remote
Forum: Deep Sky
Letzter Beitrag: Andreas Paul
24.04.2024, 13:33
» Antworten: 8
» Ansichten: 289
Antennengalaxie NGC 4038 ...
Forum: Deep Sky
Letzter Beitrag: Astrokarsten
24.04.2024, 09:03
» Antworten: 6
» Ansichten: 188
159. Astro-Stammtisch des...
Forum: Treffen, Termine und Veranstaltungen
Letzter Beitrag: Ulf
23.04.2024, 17:40
» Antworten: 9
» Ansichten: 829
Arp 269
Forum: Deep Sky
Letzter Beitrag: Ralf
21.04.2024, 16:59
» Antworten: 1
» Ansichten: 75
Leo Triplet
Forum: Deep Sky
Letzter Beitrag: Astrokarsten
20.04.2024, 15:45
» Antworten: 6
» Ansichten: 210
Astro-3
Forum: Montierung
Letzter Beitrag: heiko
19.04.2024, 18:16
» Antworten: 2
» Ansichten: 231
Canon EOS Zubehör
Forum: Biete
Letzter Beitrag: Ulf
17.04.2024, 17:43
» Antworten: 4
» Ansichten: 222

 
  Herrliche und reiche Beobachtungsacht
Geschrieben von: Philipp - 03.10.2011, 21:49 - Forum: Beobachtungsberichte - Antworten (7)

Hallo Sternfreunde,

auch ich möchte euch an unseren Beobachtungserlebnissen bei der Kissinger Hütte vom Samstag den 02. auf Sonntag den 03.10 in der Rhön teilhaben lassen.
Eine Beobachtungsnacht in der Rhön hatte ich schon immer mal vorgehabt, und endlich ging sie auch in Erfüllung. Es stellte sich endlich die langersehnte stabile Wetterlage ein und so konnte man auch das ganze planen und durchführen. Schon bei der Anfahrt sah ich wie klar und scharf sich die Hügel der Rhön in der Abenddämmerung abhoben und lies ein gutes Gefühl für die kommende Nacht aufkommen.Sleepy Ich traf mich mit Simon beim Parkplatz am Basaltwerk und wir fuhren dann hoch auf dem Berg und fanden einen Platz auf der Wiese abseits der Hütte, wo wir ungestört waren.
Nachdem ich meinen 14" Orion und Simon seinen 10" Galaxie Dobson aufgebaut hatten, brach die Dämmerung herrein und der glasklare Himmel zeigte ein schönes dunkelblau während der Erdschatten sich allmählig über uns ausbreitete. Schön stand die Mondsichel über dem Wald und die ersten hellen Sterne kamen bereits zum Vorschein. Es sah vielversprechend aus und wir sollten auch nicht enttäuscht werden. Josef stieß jetzt auch noch auf uns zu, und erfreute sich für den abend an dem Sternenhimmel.Rolleyes

Zu Beginn und wie immer zum Aufwärmen suchte ich den Kometen Garrad mit dem 15x70 Fernglas auf. Nach einigen Suchen hatte ich ihn und im 2" 26er Nagler stach er wunderbar mit seinem Schweif im Okular herrvor. Schon das erste Objekt überzeugte uns von der guten Quallität des Himmels in der Rhön. In Kombination mit der 2x Barlow ED 122x sah der Komet noch imposanter aus. Ein wirklich helles Teil.

Weiter zur aktuellen SN in M101. Steht immer noch felsenfest da und knallt förmlich ins Auge.Cool Bei so einem Himmel wie heute zeigt der 14"er natürlich schön die Spiralarme der M101 in der die Sn sitzt. Schöner Eindruck im Hyperion bei 8 mm 200x
Doch erst noch mal die Standartobjekte M13, M92, M51, M81 u. 82. Sind allesamt prächtig zu sehen und die Sterne sind bereits schon schön scharf. Der Dobson hat sich schon gut angepasst. M51 zeigt selbst bei dieser niedrigen Stellung zum Horizont mühelos seine Spirale. Simon und Josef sind beeindrukt. Schwenke hoch zu M27 Handelnebel und steht schon ohne Filter wie ausgestanzt im Okular, mit OIII kracht es dann förmlich und er sprang einen garade zu an, so hell leuchtet er vor schwarzen Himmel.

Alles schön bis jetzt, aber wir sind erst am Anfang und es soll in dieser Nacht noch einiges kommen, darunter sozusagen auch einige Prämieren.

Jetzt wo es vollständig dunkel ist spannt sich die Milchstrasse wunderbar und schön reichstrukturiert über uns in einem großen Bogen. Als schmückende Beigabe flitzen immer wieder teils recht helle Sternschnuppen über den Himmel. Es müssten bereits die Draconiden sein. Sie werden uns auch die ganze Nacht über begleiten.
Josef schätzt die visuelle Grenzgröße auf 6,3 mag. Das ist schon ordentlich und viel für mich unter lichtgeplagten Himmel zu hause. Bin zufrieden.Sleepy

Es geht jetzt richtig los und versuche möglicht systematisch den Himmel in dieser Marathon Beobachtungsnacht abzuarbeiten.

M71 im Vulpecula, dieser schöne sternreiche Kugelsternhaufen oder offener Haufen?, ist glaube ich immer noch ein Streitfall. Seht jedenfalls hell und scharf im Nagler Oku bei 122x

Die nächsten Schönheiten im Cygnus werden jetzt eingesammelt:
Mit OIII Filter, Crescentnebel die ovale Wolf Rayert Nebelblase, mühelos und top im Nagler bei 61x, gesehen wie beim Wallackhaus im Juli in den Alpen.
Steigerung? Klar weiter zum Nordamerikanebel. Golf von Mexiko und restlicher Teil von "Nordamerika" deutlich wie schon lange nicht mehr. Die Vergrößerung ist zu groß und muss alles abfahren. Gleich nebenan der Pelikannebel mit seine nebeligen Gebieten auch gut auszumachen.
Noch mehr Steigerung und einer von den Knaller in dieser Nacht der Cirrusnebel.Tongue Knallhart die faserigen Strukturen des Sturmvolgels und vor allem der "Hand der Hexe" dem Gegenstück. Dazwischen ebenfalls Nebelteile.
Weiter zu NGC 7027 dem Magig Carpet Nebula. Er ist sehr klein und hell dieser Planetare Nebel im 5 mm Nagler bei 320x Hatte ihn schon lang enicht mehr aufgesucht.
Als Prämiere für mich Crl 2688 Egg Nebel. Ein stark polarisiertet Nebel der sich als runder oder ovaler Lichthof um einen Stern legt. Ist indirekt am besten zu sehen.
Min 92 Minkowskis Fusaabdrucknebel kann ich auch in dieser Nacht nicht sicher ausmachen trotz genauer Position. Ebenso den Kokonnebel in der dunklen ZigarreBlush. Die dunkle Zigarre, ein dunkler Schlauch von interstellaren Staub können wir am besten im Ferglas sehen. So auch die C förmige Dunkelwolke in Nähe Gamma Aquilla. So was sticht nur bei so guten dunklen Himmel hervor.Daumen hoch
Ich muss eine Weile suchen bis ich den interessanen PN NGC 7008 zwischen Cepheus und Cygnus finde. Können dann aber eine schöne rundliche Nebelblase durchsetzt mit Sternen im 9 mm Planetary bei 176x sehen. Wie sein Pendant NGC 246 im Cetus. Ein schönes leider oft übersehenes Schmuckstück.

Wir verlassen Cygnus und runter zu Capricornius zu Neptun. Schönes kleines Scheibchen mit Mond Triton am besten bei 640x. Das Seeing ist in dieser Nacht nicht das beste, aber das stört nicht allzu sehr. Gleich weiter zu Uranus: Kann die Fischelipse im Sucher gut ausmachen und fahre die Sternernkette nach Südost ab und stoße auf Uranus. Schönes helles und relativ großes Scheibchen bei 640x Oberhalb die Monde Titania und Oberon einwandfrei zu sehen. Auch Simon kann sie zweifelsfrei ausmachen. Für Umbriel reicht es doch nicht, obwohl ich die Position genau weiß.
Zeige Simon im Fernglas den Kleinplaneten Vesta in Nähe Psi Capricorni. man kann die ganze Zeit schon schön seine Wanderung verfolgen.

Wir ernten regelrecht ab: M75 den stark komprimierten Kugelhaufen, M55 den für unseren Breitengrad südlichsten und sehr großen Kugelhaufen. Kann ihn endlich wenn auch nur sehr schwach ausmachen.Daumen hoch Eine weitere Prämiere. Ist aber auch im FG zweifelsfrei zu ehen. Er ist sehr locker gepackt und ganz schwach sind die äußeren Randpartien zu sehen. Er würde M13 an seiner Stelle übertreffen. Des weiteren KgH M72 und seltsam M73 nur vier Sterne als Deep Sky Objekt. Auch zum ersten mal M30 KgH trotz südlicher Lage gut zu sehen. Als Klassiker sozusagen der PN NGC 7009 Saturnnebel. Sehr hell und mit seinen Ausbuchtungen an den Seiten gut auszumachen bei 320x

Rüber zu Aquarius: KgH M2 schön hell und reich an Sternen in der Randpartie. Fahre runter nach Süden und stoße zu NGC 7293 dem Helixnebel. Dieser schöne große Planetarer Nebel kann ich endlich wieder mal wunderbar im 26er Nagler mit OIII bewundern. Seit Namibia hatte ich ihn nicht mehr so gut beobachten können. Schön groß und der Rand heller als in der Mitte. Wie ein Ring. Auch im FG gut zu sehen.
Sind wir schonmal in dieser Ecke geht es rüber zwischen Saggitarius und Capricornius zu NGC 6822 Barnards Zwerggalaxie. Sie ist selbst unter so guten Himmel nur ganz schwach bei großer AP zu sehen. Etwas nördlich dafür um so besser der PN 6818 als schönes kleines rundes Scheibchen.

Im Cetus und damit zu den ersten Höhepunkten dieser Nacht:

Mira "die wunderbare" ist zur Zeit im Maximum und wir sehen sie uns an. Orangerot funkelt sie uns an. Ich fahre rüber zu M77 und die helle face on Glx springt ein förmlich an. Simon meint auch einen bogenförmigen Spiralarm in der 50 Mio Lj entfernten Seyfert Glx zu erkennen. Darüber die schwache Glx NGC 1055.
NGC 246 der schöne Planetare Nebel zeigt sich wunderschön als runde Blase durchsetzt mit Sternen. Problemlos und leicht auszumachen bei diesem dunklen Himmel. Südlich von beta Ceti, Deneb Kaitos NGC 247. Die Galaxie steht senkrecht aber schwach im Okular. Macht trotzdem einen guten Eindruck.Sleepy

Noch etwas weiter südlich, und tia da steht sie da: NGC 253 die mächtige große Sculptor Galaxie. Endlich hab ich sie. Daumen hoch Hier zu hause auf 50° nördlicher Breite so horizontnah und doch so auffällig hell und groß, dass ich sie bereits im Sucher sehen kann. Wieder eine Prämiere in dieser Nacht. Ich kann mich nicht genug satt sehen an dieser herrlichen 8 Mio Lj entfernten Galaxie. Im 5 mm Nagler bei 320x muß ich sie abfahren. Sie passt nicht ins Gesichtsfeld. Staubstrukturen sind schwach zu sehen und sehr dick ist sie, mit ausgefranzten Enden meint Simon. Geschmückt mit vier Vordergrundsternen. Ein Prachtstück von Galaxie. Stände sie so hoch wie M31, wäre sie zweifellos ein Schaustück ersten Ranges. Erinnerungen an Namibia auf der Hakosfarm werden wach.Sleepy Dort konnte ich sie im 12" er hoch in Zenitnähe bewundern. Ich verabschiede mich von ihr, bis irgendwann mal wieder, bei so einer guten Gelegenheit.Blush
Noch etwas südlich und schwach der KgH NGC 288. Kann ihn mit der Sculptor Glx zusammen im Fernglas gut sehen.

Wir reisen weiter nach Osten horizontnah zu Eridanus und suchen den PN NGC 1535 Cleopatras Auge auf. Nach einigen Suchen ist ein trotz horizontnaher Lage eine relativ große helle Schebe mit leichten Strukturen zu sehen. Omikron 2 Eridani der Doppeltstern mit dem weisen Zwerg wird auch noch begutachtet.

Nun wieder nördlich hoch zu Pisces: Wieder einsammeln angesagt. Galaxien NGC 524, NGC 676 und 718 sind allesamt leicht zu sehen. So auch M74 mit ihrer großen Spirale schwach ähnlich wie bei M101. Nun zu den Herrausvorderungen: Den Quasar 1ZW1 habe ich schon mehrmals vergeblich versucht zu sehen, und es gelingt mir trotz genauer Position auch in dieser Nacht nicht.Sad Kann sein, dass er zur Zeit schwächer ist. Quasare haben ja die Neigung zu schwanken. Je nach dem wie viel "Futter" das schwarze Loch gerade bekommt.
Dafür um so größer der Erfolg bei PG 0117+21QS. Schon letzten Herbst hatt e ich mich vergeblich an ihn vesucht. Heute aber in dieser super Nacht klappt es dann. Bei 360 u 640x im Nagler dann, blitzt der Quasar ab und zu auf. Beobachte es nach kurzen Pausen drei oder vier mal und Simon kann es ebenfalls bestätigen. Geschafft,Daumen hoch dieser 9,3 Mrd Lj entfernte Quasar geht nun auch in meine Sammlung als achter QS ein. Eine weiter Prämiere, was für eine erfolgreiche Nacht.

Im Aries als Erholung schnell noch NGC 772 eine Galaxie mit asymetrischer Form und leicht mit 14" zu sehen.

Kurze Unterbrechung auf der Deep Sky Tour: Zwischenstation Jupiter. Lasse Simon die Verfinsterung von Mond Io beobachten. Ist beeindruckt, wie schnell das geht. Jupi selbst im Bino bei ca 360x natürlich imposant wie immer, halten uns aber heute nicht so lange bei ihn auf.

Pegasus: Zeige Simon die 130 Mio Lj entfernte Glx NGC 7479. Simon ist beeindrukt. Man kann sie leicht erkennen. Dann hoch zur schönen und von Stefan schon aufgenommenen NGC 7320 Schön hell und groß mit zwei oder drei Begleit Glx und dann südlich NGC 7320 Stefans Quintett so gut wie noch nie. Können sicher vier Glx ausmachen die fünfte nicht genau. Ein Erfolg.Daumen hoch

Immer wieder schön und in dieser Nacht besonders eindrucksvoll M33 mit ihrer großen Spirale. Sie steht wunderbar und bei 122x in Okular und es macht einfach Freude sie anzusehen.Tongue Auch im FG ist sie eindrucksvoll hell.

Weiter hoch zu Andromeda: Die abseits gelegenen und ziemlich unbekannten Begleit Glx von unserer großen Nachbarin M31 NGC 147, 186 u 278 sind recht gut auszumachen. M31 selbst sprengt natürlich mein 26er Nagler und ich muß regelrecht spazierenfahren um die ganzen riesigen Ausmaße zu erfassen. Gut zu erkennen die Lücken oder Staubbänder und auch NGC 206 die Sternwolke. Auch im Fernglas offenbart sie ihre Größe unter so guten dunklen Himmel. Total hell natürlich M32 und auch sehr auffällig M110 die direkten Begleiter. Ich suche nochmals die Kugelhaufen G1 und G73 auf. Muß aber ein Weilchen suchen.
Verblüffend gut kann man auch die Glx NGC 404 dierkt neben der hellen beta Andromeda Mirach sehen.
NGC 891 darf natürlich nicht fehlen. Hat man schon mal so gute Bedingungen so zeigt die Glx auch sehr schön ihr Staubband. Klasse zu sehen.Rolleyes

Nun zu NGC 1275 der Radio und Zentralgalaxie des Perseushaufen: Sie ist leicht zu sehen und auch einige weitere Glx des Haufens. Rund 250 Mio Lj sind sie entfernt. Schön auch der reiche Sternhaufen NGC 1528 im Perseus und interessant der keilförmige Nebel NGC 1491 im OIII Filter. Wage mich jetzt noch mal an den großen Californianebel. Fahre mit dem 26er Nagler bewaffnet mit h beta Filter den riesigen Nebel ab. Sehe ihn so deutlich wie noch nie. Ein wirklich großes Teil. In einem Großfeldbino sicher imposant.

Im Cepheus suche wir das ungleiche Paar NGC 6946 die Galaxie und der Sternhaufen NGC 6939 auf. Stehen beide bei 61x schön im Okular.

Simon möchte gerne den Nebel NGC 281 in der Cassiopeia sehen. Stelle ihn ein und können ihn leicht erkennen.

Wir schwenken noch mal zu Ursae Major. Der Große Wagen ist bereits im Aufsteigen. Suche nochmals M81/82 auf. M82 bei 320x steht richtig schön im 5 mm Nagler. Herrvoragend das Staubband mit Lücke, und das nicht mal in zenitnaher Stellung.Tongue M97 Eulennebel mit M108 der egde on Glx machen ebenfalls zusammen als ungleiches Paar im 26er Nagler eine gute Figur. Ich wandere hoch zu Spitze von Uma weiter zu NGC 2403 in der Camelopardalis. Eine schöne 8,4 mag helle Galaxie die den Vergleich mit M81 und M82 absolut nicht zu scheuen braucht. Umrahmt von vier Sternen steht sie hell und groß mit leicht unregelmäßiger Form im Oku. Sie verträgt problemlos hohe Vergrößerung.
Sie wird leider oft zu wenig beachtet da sie abseits etwas versteckt liegt. Lohnt sich aber auf alle Fälle auf zusuchen.Daumen hoch

Die Nacht ist schon weit fortgeschritten und es geht zu Orion. Steht er nun schon recht hoch. Hab ihn mir zum Schluß aufgehoben.
Ich versuche mich wieder mal mit h beta Filter an B33 dem Pferdkopfnebel. Kann aber lediglich nur eine dunkle Ausbuchten wahrnehmen. Ist visuell wirklich eine harte Nuß.Dodgy IC 433 ist da schon etwas leichter. Schwierig wieder NGC 2024 der Flamnebel. Zeta Orionis Alnitak stört schon gewaltig, man muß versuchen sie aus dem Gesichtsfeld auszublenden.
Als Abschluß sozusagen und weiteres Highlight für diese Nacht natürlich M42 der gute Orionnebel. Seht überwältigend hell, scharf und kontrastreich im 26er Nagler mit Filter. Simon ist begeistert. Baue jetzt nochmal auf Bino um und sehen uns die zentrale Huygensregion an. Einfach fantastisch die vielen filamentartigen Nebelstrukturen bei ca 360x mit UHC Filter in "Stereo" Tongue Das Trapez super mit der E u. F Komponente. Sehe sie auch zum ersten mal so genau. Die große Dunkelwolke davor, verleiht dem Ganzen ein dramatisches Aussehen.Sleepy Man könnte allein dafür schon eine Stunde verbringen.

Jetzt wirklich zum Schluß, es ist mittlerweile bereits nach 5:00 fahre ich noch NGC 2392 den Eskimonebel im Gemini an. Auch im Bino bei hoher Vergrößerung hell und leicht die äußere "Pelzkappe" und der Innenteil zu erkennen.

Wir beenden unsere Beobachtung die "Reise" ist zu Ende, und fangen an alles zusammenzupacken. Sind auch ganz schön müde. Die vielen Stunden machen sich jetzt bemerkbar.

Resümee:

Eine reichhaltige und äußerst erfolgreiche Beobachtungsnacht geht zu Ende. Eine Nacht wie ich sie in den vielen Jahren in denen ich schon beobachte selten erlebt und in dieser Länge noch nie gemacht habe. Eine Marathonspechtelnacht, wie ich sie mir schon immer mal vorgestellt habe.Sleepy
Unterbrochen von kurzen Teepausen mit Brotzeit. Muß ja auch seinBig Grin
Eine ultimative Spechtelnacht mit hoher Beobachtungsquallität unter besten Bedingungen die gezeigt hatt, was mit "nur 14" machbar ist. An noch größerer Öffnung gar nicht zu denken. Störungsfreier Himmel die komplette Nacht über, trocken und nicht kalt. Perfekt dank dieser herrvorragenden Wetterlage. Viel Zeit für viele Objekte über eine große Bandbreite hinweg, ohne großen Zeitdruck und Angst vor Wolkenaufzug, Nebel und anderen Störungen. Wir hätten das eine oder andere Objekt auch noch mitnehmen können, aber alles schafft man eh nie in einer Nacht. Versuchte möglichst viel abzudecken. Einer der Schwerpunkte waren horizontnahe Objekte die nur bei solchen exzellenten Bedingungen gut zu Beobachten möglich waren. Sowie einige erstmalige Beobachtungen, eben Prämieren. Aber auch alt bekanntes in guter Quallität rundeten dieses große Beobachtungsprogramm ab.

Nochmals Danke Simon, dass du mitgekommen bist. Alleine hätte ich das wohl nicht gemacht. Bin froh darüber das alles so gut geklappt hat und meine Erwartungen übertroffen wurden. Ich werde mich mit Sicherheit lange an diese herrliche Spechtelnacht erinnern. Ich hebe diesen wie auch die anderen größeren Berichte zusätzlich für mich auf, als Erinnnerung für spätere Zeiten, wenn es vielleicht irgendwann nicht mehr so gut mit diesem wunderbaren Hobby geht.

Verabschieden uns jetzt und muß noch 50 min nach hause fahren. Wird mittlerweile im Osten langsam hell und komme um 6:30 zu hause an, lade noch aus und falle um 7:00 k.o. ins Bett. Ihr wisst ja wie das ist.Big Grin

Bin jetzt vom vielen Schreiben auch müde.

Spechtelgrüße Philipp.Wink

Noch ein paar Stimmungsbilder von dieser denkwürdigen Nacht.






Angehängte Dateien Thumbnail(s)
               
Drucke diesen Beitrag

  California-Nebel
Geschrieben von: astroexcel - 03.10.2011, 10:43 - Forum: Deep Sky - Antworten (8)

Moin,

California-Nebel ...

Daten:
11 x 420 s
Canon 1000d
70/420 InED
UHC-Filter

Für eine normale DSLR ein recht schwieriges Objekt (ebenso wie der
Nebel um den Weihnachtsabumsternhaufen) -> da fehlt einfach die Rotempfindlichkeit!!!!

   

Gruß
Thomas

Drucke diesen Beitrag

  Sonnenflecke ...
Geschrieben von: astroexcel - 03.10.2011, 09:41 - Forum: Unser Sonnensystem - Antworten (1)

Moin,

anbei mal ein paar Sonnenflecken ....

Gruß
Thomas

   

   



Drucke diesen Beitrag

  BB vom 2.10.2011 - Okulartest
Geschrieben von: Christoph - 03.10.2011, 08:27 - Forum: Beobachtungsberichte - Antworten (3)

Hallo!
Auch wenn es der zweite Bericht von der Nacht ist - sie ist es einfach wert gewesen!
Uwe kam zu mir nach Münsterschwarzach, um mit mir Teleskope zu vergleichen und Okulare zu testen. Die beiden 115 mm Refraktoren - TMB und ein gerichteter Astroprofessional - zeigten sich dabei recht ähnlich von der Auflösung her. Der TMB leicht gelblich von der Vergütung her, beim Astroprofessional brauchte es noch etwas von der Temperierung. An Jupiter, der nur 10° über dem Horizont schon ein fantastisches Bild bot, waren beide dem 10" praktisch ebenbürtig, das Bild war nur nicht so hell.
Wir versuchten und an den verschiedensten Okularen. Das Baader Hyperion 36 mm verzeichnete an der einen Seite bei allen Teleskopen doch deutlich, was ein Hinweis auf Dejustierung am Okular ist. Der Überblick, gerade an M31 oder h und chi, war grandios. Wesentlich besser machte sich das Nagler 22 mm mit dem wir auch ohne weiteres den Kugelhaufen G 213(?) in M31 dingfest machen konnten und mir zumindest beim rüberfahren NGC 206 aufleuchtete. Beim Baader Zoom gefiel mir natürlich das Heranfahren an die Objekte. Egal bei welcher Brennweite, es lieferte eine ordentliche Abbildung bei allen Geräten.
Das 6 mm Ortho brachte gerade an Jupiter feine Details in den Wolkenbändern heraus. Obwohl er zu diesem Testzeitpunkt gerade die 20°-Höhe überschritt zeigte sich das NEB recht kräftig, unruhig und mit zwei Bändern darüber. Das SEB war deutlich breiter und auch schwächer. Auch im Süden ließ sich zumindest noch ein Band ausmachen. Die Monde, vor allem Ganymed erschienen flächig und in ihrer Größe unterschiedlich. Leicht waren die Beugungsringe zu erkennen. Im Laufe der nächsten Stunde verbesserte sich die Abbildung noch weiter und ich hatte einige Sekunden am 10" Newton, die das Bild an den Refraktoren noch übertrafen.
Das Williams 4 mm war am Spiegel keine Verbesserung zum Ortho 6 mm von Baader. Am Refraktor kann es durchaus mal Sinn machen, um die Vergrößerung zu steigern.
Mein eigenes 10 mm Meade und die Celestron Barlow konnten durchaus mit den kurzbrennweitigen Okularen mithalten. So steht in jedem Fall ein 20-35 mm Okular auf meiner Wunschliste. Zum Abschluss habe ich noch die Canon an den Newton gehängt, da Uwe wegen mir nicht zum Zeichnen kam.
@ Uwe: herzlichen Dank für die Beobachtungsnacht, die Fülle der Eindrücke von Deinen Okulare - das war alles mehr als ein Test! das war super! Daumen hoch



Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
Drucke diesen Beitrag

  BB vom 2. auf den 3.10.2011
Geschrieben von: Winfried Berberich - 03.10.2011, 02:48 - Forum: Beobachtungsberichte - Antworten (6)

Einen schönen guten Morgen!
Hier kommt die Sendung für das "aufgeweckte Kind"...

03:20 Uhr, gerade ist Frank nach Hause gefahren. Eine herrliche Nacht haben wir hinter uns, die Beobachtungsliste ist lang. Es hat einmal wieder unheimlich viel Freude gemacht.

Die Bedingungen
fst 6,3 (wie gestern)
Luft: noch ruhiger als die vergangenen Tage
ab 1:50 leicht aufziehende Feuchtigkeit, - es hielt sich in Grenzen
Transparenz: hervorragend, Sicht bis zum Horizont ohne Schlieren!
Geräte: Wenn nicht anders vermerkt, ES-ED127/952 und 10" ACF
ab und an Ulugh Beg 14" Dobson

Die Objekte:

M103, o.H. cas, 7,4mag, 6´Durchmesser, recht klein, zerrissen, trotzdem als kompakt zu bezeichnen

ngc457, o.H cas. (Eulenhaufen). Eingebettet 2 schöne helle Sterne, leicht orange und weiß. Recht locker formiert, sehr deutlich. mag 6,4

ngc869, o.H. per. (H+X Persei). - Bekannt, einfach nur herrlich! Schön darin das "Diadem", bestehend aus einem hellen Stern, umgeben von 5 schwächeren, die einen Halbkreis um den helleren bilden. Lohnend!

M57, plan.neb., Cygnus. Muß man nicht mehr erläutern

ngc1502 cam. o.H., klein, hell, kreuzförmig, sehr eindrucksvoll. Liegt neben Kembies Kaskade, einer langgezogenen Sternenkette, deren Komponenten sehr eng aneinander stehen und daher eine auffällige "Schnur" bilden. Absolut lohnenswert, toll! Ideal: 120/600mm und 31mm Nagler für die Kaskade, für den o.H. 13 oder 8mm am Refi 950mm

Komet Garrardd durfte nicht fehlen. Stand gerade vor dem Abwinken knapp über dem Dach. Wunderbar, sehr hell (10" ACF) und mit kleinem Schweif.

M71 sag., kH, nebelig Vordergrundsterne, schwach, indirekt aber gut zu sehen (ED127)

M27, Hantelnebel, muß man nicht mehr kommentieren. 5"/10" und 14"

ngc7221, Gal. Peg. Länglich oval mit Staubband (14" und 8mm Ethos), sehenswert, auch im 127mm Refraktor gut sichtbar, allerdings hier ohne innere und äussere Struktur.

B168, Bernhards Dunkelnebel, mal was anderes. Geformt wie eine Banane, innen völlig sternenlos, stark und deutlich ausgestanzt, ein Fortsatz schien uns in der Mitte der "Banane" zur Kreismitte hin noch vorhanden zu sein. Lohnend!

Bubble Nebel. Im o.H. eingebettet, den Nebel konnten wir in keinem Gerät erkennen, trotzdem ein schöner o.H. Ansatzweise war ein Hauch von einem Nebel erahnbar, mehr aber nicht

ngc7662, PN, and. Rund, hell, dunkler werdend zur Mitte. Da an sich sehr kugelig und extrem hell ein sicherlich lohnendes Objekt ab 5"

Daneben kamen weitere Objekte, die allgemein bekannt sind, "zur Ansicht" wie M37/35/36 im Fuhrmann sowie zum Abschluß Orion, dessen Trapez man knapp über dem Horizont schon in 5 Komponenten trennen konnte. Solch eine Luftruhe hatten wir selten!

Nach einem letzten Trullerschoppen nach dem Abbau verabschiedete sich Frank gegen 3 Uhr Richtung Heimat.


Ein Abend wie aus dem Bilderbuch eines Astronomen! Viel gesehen, deutlich gesehen, 4 Geräte zur Auswahl und eine Nacht, die wie die vergangenen 3 Nächte ihres gleichen suchen.
Beim Abbau bemerkten wir eine schwache Feuchtigkeit, die sich auf den Geräten niedergeschlagen hatte. - Es dürfte der letzte Tag/Nacht einer tollen Periode gewesen sein.
Danke Frank, daß Du hier warst. Gemeinsam ist das Beobachten einfach interessanter und schöner.

Gute Nacht (3:53 Uhr ....)

Winfried


Drucke diesen Beitrag

  Aktive Sonne
Geschrieben von: Philipp - 02.10.2011, 20:15 - Forum: Unser Sonnensystem - Keine Antworten

Hallo,

Samstag Vormittag hatte ich Zeit für Sonennbeobachtung mit meinem 190/1000 mm Mak Newton auf EQ6. Wenn das Seeing auch nicht sonderlich gut war, konnte man dennoch die momentan riesigen Flecken bewundern.

In den Momenten guten Seeings waren im Bino in den Flecken zahlreiche feine Details zu sehen. Hab ein paar Schnappschüsse mit der EOS gemacht und anschliesend mit Fitswork etwas geschärft.

Gruß PhilippShy



Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   

Drucke diesen Beitrag

  Wir bleiben weiter dran...
Geschrieben von: Uwe - 02.10.2011, 08:18 - Forum: Zeichnungen - Antworten (3)

BB vom 01.10.2011

Guten Morgen,

die gestrige Beobachtungsnacht war "himmelstechnisch" noch einmal besser als am Freitag. Die Luft war trocken und die Durchsicht einwandfrei. Winfried wird, denke ich, euch schon einmal den Mund wässrig machen. Ich muss nachher noch einmal weg, werde aber später auch noch berichten. Meine Jupiterzeichnung die am Okular entstand bekommt ihr als kleinen Vorgeschmack:



Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
Drucke diesen Beitrag

  BB vom 30.9.2011
Geschrieben von: Winfried Berberich - 01.10.2011, 11:19 - Forum: Beobachtungsberichte - Antworten (5)

Ja, die Nacht hatte es in sich!

Schon am Nachmittag beobachtete ich die Sonne mit ihren wahnsinnigen Flecken, die sie uns momentan zeigt. Eine Zeichnung folgt am Montag.

Ab 20:30 MESZ begann die vorab geplante Tour.
Folgende Geräte wurden eingesetzt:
- Ulugh Beg, 14" Dobson (leider nicht perfekt kollimiert)
- ED-APO 127/952mm
- 120/600mm FH Richfielder, die beiden letzteren auf der EQ-6pro

Bedingungen:
fst 5,8 bis 6,2
perfekte Transparenz, keine Luftschlieren

Und nun die beobachteten Objekte.

ngc6207 Galaxie bei M13, 14" und 13mm/8mm Ethos. Länglich, heller Kern, fast sternförmig mit gut sichtbarem Halo herum

M13 KH, natürlich im 14" voll aufgelöst, ein Gedicht. Auch im ED127 eine Augenweide, heute ging fast alles auch im "kleinen" 5" ED

ngc70 Galaxie bei Alpha and. Sehr schwach, aber rund und recht groß. Muß man auch mal gesehen haben. Da noch nicht perfekt dunkel, konnte ich keine Details wahrnehmen. Später hatte ich sie leider vergessen, ab 00 Uhr geht da sicherlich mehr!

M34 o.H. and. 14" und 31mm Nagler, sehr schön, weit gefächert, locker

ngc7320, hellste Galaxie des Stephans Quintett, mag 13,8. Aus Dummheit mit dem 14" Dobson nicht gefunden, weiß nicht warum. Im 127ED war sie sehr gut zu sehen, im rechten Winkel dazu eine zweite oberhalb. Klar deutlich der Kern zu sehen, gut 1,5 mag heller als die ihn umgebende Galaxie selbst. Die anderen natürlich nicht zu sehen. Mit Telrad am ED hätte ich sie auch im Ulugh Beg gefunden, so habe ich mich aber "verhasoelt" und dann aufgegeben.

Cirrus, - mal wieder ein Gedicht!
Im 127er klar und deutlich vom HG abgehoben (0-III am 31mm Nagler). Drei Arme der Knochenhand deutlich, hellgrau, aber recht wenig strukturiert. Anders im Ulugh Beg. Hier waren die in sich verwundenen länglichen Ausläufer wie ein Zopf gebunden klar zu sehen. Rechts von der Knochenhand 2 weitere filigrane, aufgehellte Bereiche, die allerdings nur (sehr) hellgrau und ohne Struktur waren. Der Sturmvogel ebenfalls mit "gewundenem Zopf" unten, oben trichterförmig auslaufend in die Weiten des endlosen Universums. Sie zogen sich wie leicht auseinanderlaufende Fäden, ähnlich einem aufgedröselndem Seil.

M15 mal zwischendurch im 127ED zur "Erholung"

M2, KH, schwach aufgelöst bei indirektem Sehen im ED127/8mm Ethos

M71, KH, diffus, schwach, Anzeichen von Sternen indirekt sichtbar. Den Ulugh Beg hatte ich derzeit zur Seite gestellt, ich war schon etwas müde und wollte mich auf das GOTO verlassen statt zu suchen.

M56, KH in cyg. Deutlich, mitten in einer Sternreichen Wolke eingebettet, trotzdem gut herauszuarbeiten ED127 mit 8mm Ethos

M45, die Plejaden, durften natürlich nicht fehlen. Hier und an den Hyaden kam noch einmal der Ulugh Beg zum Einsatz. Da braucht man ja auch nicht die Nadel im Heuhaufen zu suchen wie bei den kleinen "Galaxilchen"...

Als Abschluß und Augenverblender dann noch Jupiter. Erstmals in diesem Jahr wieder im Ulugh Beg. - Man hätte eine Sonnenbrille brauchen können. Sechs bis manchmal 9 Bänder, natürlich in Farbe. Der GRF war leider noch nicht da, trotzdem, die beiden Hauptbänder zeigten Verwirbelungen ohne Ende. Man konnte förmlich die Strudel der Wirbel nachvollziehen, so deutlich war Jupiter heute Nacht! Da der 14" nicht zu 100% kollimiert war, beobachte ich nur mit dem 8mm Ethos, das 3,7mm Ethos brachte keinen Vorteil.
Rüber zum 127ED. - Selten hatte ich Jupiter so deutlich gesehen, ebenso wie im 14" waren die Bänder zu sehen, auf sechs bin ich gekommen. Schärfer, wenn auch natürlich kleiner als im 14" war dies heute der bessere Anblick. Ich werde den Ulugh Beg heute mal kollimieren müssen, irgendwas hatte ich falsch gemacht.

Zwischenzeitlich war es 1:30 Uhr und ich war hundemüde. In der Gewissheit, alles noch in der Warte verstauen zu müssen, begann ich mit dem Abbau.
Mein Ziel, M42 und den Orion zu beobachten, hatte ich aufgegeben. In Gedanken spielte ich durch, was passieren könnte, wenn ich aus Müdigkeit beim Aufräumen einen Fehler machen würde - das Equipment wäre ggf. hin.

Um 1:00 war alles verstaut und ich saß noch gemütlich bei einem Schoppen Silvaner trocken auf der Terrasse und genoß den über mir stehenden, wahnsinnsklaren Himmel.

Liebe Grüße
Winfried

...Heute wird vorgeschlafen!

Drucke diesen Beitrag

  Jupiter...1000x...24"...unbeschreiblich...
Geschrieben von: Uwe - 01.10.2011, 10:27 - Forum: Beobachtungsberichte - Antworten (3)

BB vom 30.09.2011

Hallo ihr "Nachteulen",

die momentanen Bedingungen muss man einfach nutzen. Natürlich zehrt es an den Kräften, aber man wird mit unvergesslichen Momenten dafür entschädigt.

Bernhard und ich hatten schon länger wieder einmal vor mit dem Großgerät (24"Dobson) am Himmel zu surfen. Gestern war es so weit. Zwei weitere Sternfreunde aus Würzburg gesellten sich dazu und erfreuten sich am dunklen Großrinderfelder Landhimmel.

Prächtig spannte sich die Milchstraße über den tiefschwarzen Herbsthimmel und die Sterne flackerten nur minimal. Idealbedingungen bei relativ trockener Luft und hervorragender Transparenz.

Neben Bernhards "Lichtmaschine" waren noch mein 10 ACF und zwei Ferngläser, darunter ein älteres Beck 11x80 Fernglas, im Einsatz.

So, nun zu den, neben helleren Standards aufgesuchten "Highlights":

Zuerst nahmen wir uns die Picses Galaxienkette um NGC 383 vor. Hier konnte man mit dem 60cm Spiegel sofort die 5 Sterneninseln NGC 379/380/383/384/385 wahrnehmen. Im Hintergrund erschienen dazu noch weitere "Wattebäuschchen". Auch mit 250mm Öffnung erfreute diese schöne Fünferformation.

Danach wurde der PN Pease1 im Kugelsternhaufen M15 "verhaftet". Mit einer kleinen Aufsuchkarte konnten wir schnell die Position dieses 0III Objektes ausfindig machen. Im 24"er war er kein Problem, während ich im ACF nicht wirklich von einem Beobachtungserfolg sprechen kann.

In dieser Region liegen auch NGC 676 (mit einem deutlichen 10mag Vordergundfeldstern) und M 77. M2 diente als Erholungsobjekt, bevor wieder ein Quasar im großen Dobson in Angriff genommen wurde.

Mit 16mag sprang uns dieser sofort an. Auffällig und hilfreich zum Finden war die helle Sternenkette in direkter Nähe. PG 0117 in PSC liegt in ca. 9,3 Mrd LJ Entfernung.

Die Fernglasobjekte waren M31, H & Chi Persei, M 33, M 101 mit der auffälligen SN und der Ringnebel wurden nebenbei begutachtet.

NGC 281, NGC 6823, M74, NGC 7265/64 und NGC 7339/8 konnten wir ebenfalls auf den Beobachtungsnotizen festhalten.

Der Himmel wurde im Laufe der nacht noch einen Tick besser und wir wagten uns in 18mag-Bereiche.

Ein "Kreuz" war´s dann mit Einsteins Selbigem trotzdem. "Das Einsteinkreuz, auch Q2237+030 oder QSO 2237+0305, ist ein Gravitationslinsensystem im Sternbild Pegasus. Der Quasar QSO 2237+0305 steht von der Erde aus gesehen genau hinter dem Kern einer etwa 400 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie, die als Gravitationslinse wirkt und als Huchras Linse bekannt ist (nach ihrem Entdecker John Huchra). Durch die Gravitationslinse entstehen vier ähnlich helle Bilder in Form eines Kreuzes mit dem Galaxienkern im Zentrum. Der abgebildete Quasar ist etwa 8 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt. Die gegenüberliegenden Bilder des Quasars im Einsteinkreuz haben einen scheinbaren Abstand von 1,6 Winkelsekunden." (Wikip.)

Nachdem Bernhard die Galaxie eingestellt hatte konnte ich bei ca. Steigerung auf 700fache Vergrößerung eine aufgehellte "Granulation" im Galaxienkern indirekt erkennen. Ich war auch der Meinung in den Randbereichen der Galaxie (wie Schalen) zwei Ausläufer erhascht zu haben.

Leider verloren wir dann das Objekt, da es sich hinter einen Baum "verdrückte".

Zum Schluss gaben wir dann nochmal richtig Gas zur Freude unserer Stäbchen im Auge.

Stephans Quintet sah ich selten in so einer Deutlichkeit so riesig, klar und mit viel Weltraum dazwischen Daumen hoch Um NGC 7331 standen die Begleitgalaxien im Okular. Die Vergrößerung lag bei ca. 300x.
Mit M1, M15 und Uranus blendeten wir dann langsam unsere Adaption kaputt.

Steigerung? Ja, bitte... vielleicht noch eine Sonnenbrille? O.k:

Jupiter bei 1000x (einäugig) und im Bino!!! Der GRF schob sich gegen 1.20 auf die Vorderseite der riesigen Planetenscheibe. Solch einen Kontrast und so viele Feinheiten, Wirbel und Wolkenbandstrukturen in den Momenten absolutem Spitzenseeings habe ich bisher noch nie gesehen. Einfach umwerfend. Da bekommt man beinahe Gänsehaut!! Am liebsten hätte ich meinen Bleistift gezückt. Aber bei diesem Detailreichtum wäre ich wahrscheinlich zwei Stunden gesessen Wink, das wollte ich Bernhard um kurz vor 2.00 Uhr nicht zumuten.

So endete eine wahnsinns Nacht. Viel Genuss an hellen "Bekannten", dazwischen Herausforderungen für unsere Sehapparate. Das ist die richtige Mischung für leidenschaftliche Astronomie. Ich freue mich schon auf heute abend!

Uranus,

Drucke diesen Beitrag

  33. Astro-Stammtisch am 15.09.2011
Geschrieben von: Ulf - 30.09.2011, 18:31 - Forum: Rückblicke zu unseren Aktionen - Keine Antworten

Hallo,

am 15.09.2011 fand der 33. Astro-Stammtisch in der Pizzeria LaVilla in Schweinfurt ab 18:30 Uhr statt.
Gekommen waren Philipp, Jürgen, Karsten, Stefan, Mareike und ich.
Das Lokal, in einer alten Villa gelegen, überzeugte uns mit günstigen aber trotzdem sehr guten und riesigen Pizzen.
Frisch gestärkt konnten wir dann in die tiefen des Weltraum einsteigen.
Ein großes Thema war natürlich die Supernova SN2011fe in M101 die immer noch gut zu sehen ist. Ein lichtstarkes Fernglas oder ein kleines Teleskop sollten ausreichen. Über den Kometen C/2009 P1 Garradd redeten wir genauso wie über den Kometen C/2010 X1 Elenin der, wenn er den Umlauf um die Sonne überleben sollte, im Oktober sogar ohne Hilfsmittel zu sehen sei könnte.
Jupiter und die Sonnenflecken Beobachtung waren auch zwei Themen die nicht zu kurz gekommen sind. Durch die verstärkte Sonnenaktivität könnten sogar bei uns, in den nächsten Tagen, Polarlichter gesehen werden.
Stefan informierte uns über seine neuen Projekte der Schmalbandfotografie und Jürgen hatte einige Fragen bezüglich eines Fotooptimierten Newtons.
Wie immer war der Abend schnell vergangen und am ende hofften wir das es zum nächsten Astro-Stammtisch wieder so viel zu erzählen gibt.

Drucke diesen Beitrag